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Im Schulmuseum

Heute habe ich die Klasse meines Sohnes in das Hamburger Schulmuseum (Abre numa nova janela) begleitet. Ich (und nicht nur ich (Abre numa nova janela)) halte die Schule am ehesten dann für einen guten Ort fürs Lernen, wenn sie den Schulraum als solchen und besser noch, gleich das Schulgebäude verlässt. Je häufiger und abwechslungsreicher, desto nachhaltiger und spannender für die Schüler. Ausflüge unternehmen, Lernen im Stadtteil (Abre numa nova janela) und Lernen durch Engagement (Abre numa nova janela), die Welt hereinlassen im Perspektiven- und Ortswechsel, statt vor einem verblassten Arbeitsblatt dahinzusiechen.

Klar fehlen dazu stets die Ressourcen (und vor allem fehlt der Wille, die Ressourcen durch eine finanzierte Modernisierung der Bildungswege zu gewährleisten). Aber wenn wir nicht wollen, dass Kinder und Jugendliche mehrheitlich passive Rezipienten theoretischen Wissens bleiben, die auf gut Glück das Lernen erlernen, es also aktiv anwenden können, so müssen wir (wer ist wir? - die Politik wohl am ehesten) ihnen auch die Gelegenheiten bieten, mehr Berührungspunkte mit und in der Welt zu haben, damit sie nicht nur deren Lehrbuch-Beobachter werden, sondern ihre Aus-erster-Hand-Erfahrer.

Damit so etwas auch mit Geschichte funktionieren kann, sind Museen als Orte historischer Erfahrungsvermittlung und bestenfalls als demokratiepädagogische Institutionen gefragt. Das hamburgische Schulmuseum scheint bestens ausgerüstet für beide Aufgaben. Die Kinder (in unserem Fall eine vierte Klasse) lernen während einer schlüssig aufgebauten, anschaulichen Begleitung die Gegebenheiten des Lebens als Schüler ihres Alters im wilhelminischen oder - die älteren - dem faschistischen Deutschland. Themen sind etwa die archaische Geschlechtertrennung oder die, für unsere Kinder erstaunliche Tatsache, dass Gleichaltrige damals vor der Schule oft noch arbeiten mussten. Pädagogischen Werte und Vorstellungen der Zeit werden erst theoretisch abgeklärt, dann in einem Rollenspiel, in dem sich der Museumspädagoge in einen kaisertreuen Lehrer verwandelt, erlebt als rauen Sitten des Klassenraums. Nebenbei erfahren die Kinder dadurch auch die selbstverständlichen Freiheiten, die sie heute als Schüler (weitestgehend und auf Deutschland bezogen) genießen dürfen.

Der Besuch endete in einer Reflexionsminute zum Thema “Schule der Zukunft”. Die Ideen der Klasse waren sagenhaft. Von “endlich mal leckeres Essen” über “die Schule beginnt um neun” bis “Fach: Minecraft” war sehr vieles Gute dabei.

A

n der Haltestelle der Davidwache, direkt an einem Sex-Kino, begann die Rückfahrt.