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Gartensprechstunde März

Welche Wildsträucher bieten schnellen Sichtschutz und versorgen zugleich Insekten und Vögel? Wie gestaltest du einen Naschbalkon, auf dem Obst und Gemüse optimal gedeihen? Und wie siedelst du Ameisen behutsam vom Balkon in den Garten um, ohne Pflanzen oder Tiere unnötig zu stressen? In der Gartensprechstunde März beantworte ich wieder Community-Fragen und freue mich, mit dir in die neue Gartensaison zu starten! Hier kannst du deine Fragen für die Gartensprechstunde April hinterlassen» (Abre numa nova janela)

Wie finde ich eine passende Mischung aus insektenfreundlichen Stauden und Zierpflanzen? Und wie gestaltet man einen Naschbalkon mit Westausrichtung?

Um Stauden und Zierpflanzen insektenfreundlich zu kombinieren, wählst du am besten heimische Arten, denn sie bieten optimalen Lebensraum und Nahrung für unsere heimischen Insekten. Ein gutes Grundgerüst bilden Stauden mit unterschiedlichen Blühzeiten, wie Wiesensalbei (Salvia pratensis), Wiesenflockenblume (Centaurea jacea), Echter Dost (Origanum vulgare), Glockenblumen (Campanula persicifolia oder rotundifolia), Moschusmalve (Malva moschata) und Natternkopf (Echium vulgare). Frühblüher wie Schlüsselblumen (Primula veris) ergänzen das Beet, um auch im zeitigen Frühjahr bereits Nahrung anzubieten. Wenige ausgewählte, nicht-invasive und nektarreiche Zierpflanzen wie Katzenminze (Nepeta) oder Blauraute (Perovskia atriplicifolia) kannst du punktuell einfügen, um optische Highlights zu setzen. Wichtig ist, gefüllte Blüten zu vermeiden, denn ungefüllte bieten Insekten mehr Nahrung.

Für eine optimale Lichtausbeute und ästhetische Wirkung empfiehlt sich eine stufenweise Bepflanzung: Höhere Pflanzen platzierst du nach hinten oder direkt an die Hauswand, davor mittelhohe Stauden und ganz vorn niedrige Arten oder Bodendecker. So erreichst du eine harmonische Optik, gute Lichtverteilung und sorgst gleichzeitig dafür, dass alle Pflanzen optimal wachsen und blühen. Schau mal, in meinem ersten Artikel hier im Hortarium gibt es viele Tipps für insektenfreundliche Arten: Lesen» (Abre numa nova janela)

Hier wachsen im Hintergrund an einem Rankgitter Edelwicken, davor Barbarakraut, Lichtnelken, Borretsch und Kornblumen, drum herum auf niedriger immertragende Erdbeeren.

Einen Naschbalkon mit Westausrichtung kannst du auch echt gut mit Obst, Kräutern und Gemüse gestalten. Westlagen bekommen Nachmittagssonne und eignen sich gut für Pflanzen, die moderate Sonne schätzen. Für Balkonkästen und Ampeln sind Erdbeeren ideal; besonders immertragende Sorten bieten lange Erntezeiten, die benutze ich am liebsten! Kompakte Himbeeren, Johannisbeeren oder Heidelbeeren gedeihen hervorragend in größeren Töpfen. Achte bei Heidelbeeren unbedingt auf saure Erde, um gute Wachstumsbedingungen zu schaffen. Zwerg- oder Säulenobstbäume wie Pfirsiche (z.B. Sorte ‘Bonanza’) oder Kirschen brauchen wenig Platz und bringen zusätzliche Struktur auf deinen Balkon.

Kräuter wie Minze, Rosmarin, Thymian, Schnittlauch, Bohnenkraut und Zitronenmelisse eignen sich bestens für einen Westbalkon. Sie schmecken nicht nur gut, sondern ziehen auch Insekten an, wenn du sie in die Blüte gehen lässt (wirklich sehr zu empfehlen; dafür musst du einfach einen Teil nicht beschneiden/beernten, sondern einfach wachsen lassen). Pass aber auf, dass du Minze und Zitronenmelisse in Extratöpfe setzt, die übernehmen in kürzester Zeit jeden Kübel, andere Pflanzen haben da kaum Chancen. Ergänzend kannst du kleine Gemüsepflanzen wie Snackgurken, Buschtomaten, Chilis, Salate oder Mini-Paprika integrieren, die in Töpfen gut gedeihen! Ich hab gute Erfahrungen mit der Mexikanischen Mini-Gurke gemacht.

Auch beim Obst und Gemüse kannst du ebenfalls auf eine gestufte Anordnung achten, um eine schöne Gestaltung hinzukriegen: Höhere Obstgehölze oder Rankpflanzen hinten platzieren, davor kleinere Sträucher, und ganz vorn Kräuter und niedriges Gemüse. Diese Anordnung optimiert auch hier Licht und deinen Ernteerfolg.

Verwende generell ausreichend große Töpfe, hochwertige Erde und achte auf regelmäßiges Gießen, da Pflanzen in Westlage nachmittags stärker austrocknen können. So entsteht auf kleinstem Raum ein produktives und insektenfreundliches Balkonparadies! :)

Was sollte in einer Wildsträucher-"Hecke" sein, damit sie für Insekten und Vögel nützlich ist, aber auch meinen Bedürfnissen entspricht (nicht zu teuer, etwas Sichtschutz, möglichst schnell wachsend)?

Ich finde: Heimische Sträucher sind immer die beste Wahl. Sie bieten den Vorteil, dass sie optimal auf unsere Insekten und Vögel abgestimmt sind. Im Gegensatz zu vielen exotischen Pflanzen liefern sie ganzjährig Nahrung und Lebensraum. Einige schnell wachsende Sträucher sorgen zudem rasch für dichten Sichtschutz: Kornelkirsche (Cornus mas), Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) und Haselnuss (Corylus avellana) sind hierbei besonders gut geeignet.

Die Kornelkirsche wächst relativ schnell, blüht sehr früh im Jahr und bietet damit Bienen und Wildbienen schnelle Nahrung nach dem Winter. Auch der Schwarze Holunder ist eine gute Wahl, denn er wächst rasch und buschig, eignet sich gut als Sichtschutz und hat außerdem sehr insektenfreundliche Blüten. Aus den Blüten kannst du aber auch einen leckeren Holunderblütensirup machen, und die Beeren dienen später vielen Vögeln als Nahrung – und dir als eine gute Basis für Marmelade!

Die Haselnuss wächst ebenfalls zügig, ist robust und bildet oft die allererste Blütentracht des Jahres für viele Bestäuber wie Hummeln und Bienen. Beachten solltest du jedoch, dass Haselnusssträucher Ausläufer bilden und sich daher recht schnell ausbreiten können. Plane also genügend Platz dafür ein oder entferne überzählige Triebe regelmäßig. Ich schneide die immer ab und verwende die dafür, Beetumrandungen zu flechten oder dafür, Rankgerüste zu bauen (dabei drauf achten, die “falsch herum” in den Boden zu stecken, sonst hast du da bald einen neuen Strauch stehen :)).

Besonders wertvoll und attraktiv sind auch Weißdorn (Crataegus monogyna) und die Schlehe (Prunus spinosa). Die beiden wachsen etwas langsamer, bilden jedoch mit ihren Dornen sichere Nistplätze für Vögel und liefern im Herbst schmackhafte Früchte für Mensch und Tier. Ich werde jetzt in den nächsten Wochen selbst eine Wildhecke pflanzen, in denen diese Arten drin vorkommen. Natürlich berichte ich hier dann auch darüber! Brombeeren (Rubus fruticosus) bieten Vögeln Nahrung und Sichtschutz zugleich, benötigen jedoch strenge Aufsicht. Ich würde hier deshalb nicht empfehlen, sie an eine Grenze zu Nachbarn zu setzen, denn das könnte die Beziehungen zu den Leuten nebenan “etwas” belasten ;). Ich setze Brombeeren und Himbeeren gern mitten in den Rasen, sodass ich über Ausläufer einfach immer mit dem Rasenmäher drüber brettern kann, sodass nichts entwischt. Eine Alternative ist es, große Kübel einzugraben (achte auf genug Drainagelöcher unten), und ein bisschen herausstehen zu lassen, damit die nicht entwischen. Man kann auch it Wurzelsperren arbeiten, allerdings müssen die dann wirklich sehr tief in den Boden gehen.

Ich pflanze auch suuuuuper gerne Felsenbirnen (Amelanchier ovalis) dazwischen, da sie leckere Früchte tragen, die sowohl mir als auch den Gartenvögeln schmecken. Zusätzlich pflanze ich persönlich gern Johannisbeeren (Ribes rubrum), Stachelbeeren (Ribes uva-crispa) und Jostabeeren (Ribes × nidigrolaria), die sich gut in die heimische Heckenstruktur integrieren lassen und gleichzeitig den Speiseplan erweitern.

Damit deine Hecke optimal wächst und sowohl lichttechnisch als auch optisch ansprechend ist, ist eine abgestufte Pflanzung sinnvoll: Hohe Sträucher wie Holunder und Haselnuss im Hintergrund oder an der Hauswand, mittelhohe wie Weißdorn, Felsenbirne oder Kornelkirsche in der mittleren Reihe und niedrige Obststräucher wie Johannisbeere oder Stachelbeere im Vordergrund. So erhalten alle Pflanzen ausreichend Licht und können sich optimal entwickeln. Heimische Gehölze sind generell pflegeleicht, robust und benötigen kaum zusätzliche Pflege oder Dünger.

Auf diese Weise bekommst du schnell und unkompliziert eine schöne, ökologische Hecke, die dir, den Insekten und den Vögeln gleichermaßen viel bietet!

Auf meinem Südwestbalkon lebt seit einigen Jahren eine Ameisenkolonie. Ich müsste dringend umtopfen (die Heidelbeeren leiden unter dem kalkhaltigen Wasser hier und auch die Kräuter würden sich über frische Erde freuen). Die Ameisen scheinen in allen Töpfen und Kübeln zu wohnen. Wenn ich jetzt einen Teil der Kübel im Garten umtopfe, bedeutet das das Ende der Ameisenkolonie? Grundsätzlich kann man sich bei warmem Wetter nicht auf dem Balkon aufhalten, weil man sofort von Ameisen umschwärmt wird. Und manchmal kommen sie auch durch die Ritzen ins Wohnzimmer, was natürlich nicht optimal ist. Deshalb würde ich sie gerne in den Garten umsiedeln (schattig und karg). Meinst du, das geht?

Wenn sich die Ameisen schon überall auf deinem Balkon eingenistet haben, solltest du die Kolonie unbedingt umsiedeln. Die jetzige Situation ist weder für deine Pflanzen noch für die Ameisen und auch nicht für dich optimal, vor allem wenn die Tiere bereits durch Ritzen ins Wohnzimmer krabbeln. Eine Umsiedlung ist möglich, aber du solltest vorsichtig vorgehen, damit du möglichst viele Ameisen, einschließlich der Königin, mitnimmst. Ideal sind frühe Morgen- oder späte Abendstunden, da sich dann die meisten Ameisen in ihrem Nest befinden und weniger aktiv sind. Je kühler und ruhiger es ist, desto mehr Tiere können mitgenommen werden.

Foto: Stefano Bucciarelli/Unsplash

Ich persönlich würde die Umsiedlung direkt unten im Garten durchführen: Zuerst würde ich die betroffenen Töpfe nach unten bringen und die Heidelbeeren vorsichtig herausnehmen. Die Wurzeln sanft von Erde und Ameisen befreien und dann sofort in frische, kalkarme Moor- oder Rhododendron-Erde (bitte torffrei!) umtopfen, damit sich die Pflanze erholen kann. Die alte Erde und die Ameisen kannst du einfach im Topf lassen und ihn an einen schattigen, ruhigen Platz im Garten stellen. So bleibt das Ameisennest vorerst intakt und die Tiere können sich in Ruhe einen neuen Platz suchen.

Das Gleiche gilt für Kräuter: Nimm die Pflanzen vorsichtig aus dem Topf, setze sie einzeln in frische Erde und lasse die restliche Erde mit den Ameisen ebenfalls im Garten. Achte darauf, dass du die Ameisentöpfe nicht mitten in eine bestehende Ameisenkolonie stellst – eine Auskundschaftung vorher lohnt sich, um Konflikte zwischen verschiedenen Ameisenvölkern zu vermeiden.

Außerdem hilft es, den Ameisen einen alternativen Standort im Garten anzubieten: Lockere, sandige Erde, etwas Totholz oder Steine machen den neuen Standort attraktiv. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie den angebotenen Lebensraum dauerhaft annehmen. Um einer erneuten Ansiedlung auf dem Balkon vorzubeugen, kannst du in Zukunft darauf achten, dass die Töpfe regelmäßig gewässert werden, denn Ameisen bevorzugen eher trockene Bedingungen. Außerdem hilft es, die Erde von Zeit zu Zeit zu kontrollieren und zu lockern und eben zu "stören", aber nur ein wenig, um die Pflanzen nicht zu nerven.

Eine Garantie, dass alle Tiere und vor allem die Königin diese Aktion unbeschadet überstehen, gibt es leider nicht. Aber mit diesem vorsichtigen Vorgehen steigen die Chancen, dass sich sowohl die Pflanzen erholen als auch die Ameisen ein besseres Zuhause im Garten finden!

Welche Saatgutfirmen empfiehlst du? Ich werde dieses Jahr mal Bingenheimer Saatgut ausprobieren.

Also ich nehme ja fast ausschließlich samenfeste Sorten, weil ich selber gern Saatgut gewinne. Besonders gute Erfahrungen habe ich mit Bingenheimer, Demeter (hier ignoriere ich geflissentlich das Anthro-Zeug, das Saatgut hat ne super Qualität und ich kaufe das nur einmal, um danach immer selber Saatgut zu gewinnen), Sativa und Reinsaat. Ich denke, die vier sind meine Favoriten. Richtig gute Tomatensamen habe ich vom Kleverhof, da gibt es tolle und ungewöhnliche Tomatensorten. Tatsächlich habe ich auch gute Erfahrungen mit OwnGrown gemacht, da habe ich schon öfter etwas geschenkt bekommen und auch schon selber gekauft – ist samenfest und ist mir auch alles gute aufgegangen und hat prima Erträge geliefert. Mit Kiepenkerl habe ich gemischte Erfahrungen, da haben ein paar Sachen nicht so toll geklappt; allerdings weiß man nie, ob es am Saatguthersteller liegt oder daran, dass der Händler das Saatgut beispielsweise nicht korrekt gelagert hat.

Du hast selber Fragen, die ich beantworten soll? Dann schicke sie mir über dieses Formular und sie landen in der April-Gartensprechstunde:

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