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Balkon, Terrasse & Co. naturnah und insektenfreundlich gestalten

Wenige Quadratmeter können schon viel bewirken. Ein Balkon, eine Terrasse oder ein Fensterbrett – mehr braucht es nicht, um Insekten und anderen kleinen Lebewesen ein Zuhause zu bieten. Welche Pflanzen ziehen Schmetterlinge und Wildbienen an? Warum sind auch kleine grüne Ecken so wichtig? Und wie kann man auch mit wenig Aufwand Lebensraum schaffen? Legen wir los!

Eine Hummel am blühenden Purpurglöckchen.

Viele glauben, ein Garten müsse groß sein, um der Natur zu helfen. Doch auch Balkone, Terrassen und Fensterbretter können wertvolle Lebensräume für Insekten und Vögel sein – wenn man sie richtig nutzt.

Ich habe jetzt drei Gärten – zwei Schrebergärten und einen Dachgarten. Vorher waren es jahrelang nur Balkone oder Fensterbänke. Den Insekten ist es egal, ob eine Pflanze im Designertopf oder im alten Mörtelkübel wächst – Hauptsache sie blüht. Mein Dachgarten ist ein Sammelsurium aus Hochbeeten, Töpfen und Kübeln, die ich auf der Straße gefunden habe. Stammgäste sind Hummeln, Schmetterlinge und Vögel. Eine Rotschwänzin – Pieplinde – hat letztes Jahr beispielsweise geholfen, einen Dickmaulrüssler-Befall in Schach zu halten.

Hausrotschwanz Pieplinde mit einer Dickmaulrüsslerlarve im Schnabel.

Es braucht nicht viel, damit Insekten und Vögel einen Balkon oder eine Terrasse annehmen: Blüten, Verstecke, eine Wasserquelle – schon entsteht ein kleines Ökosystem.

Warum Balkone & Terrassen wertvolle Mini-Ökosysteme sind

Urbane Grünflächen sind für viele Wildtiere überlebenswichtig. Parks, Gärten und begrünte Innenhöfe bilden mit Balkonen und Terrassen ein Netzwerk aus Trittsteinen, das Insekten, Vögeln und Kleintieren hilft, sich in der Stadt zu bewegen. Besonders Bestäuber wie Wildbienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge profitieren von blühenden Inseln zwischen Asphalt und Beton!

Auch bepflanzte Balkone und Fensterbretter schließen Versorgungslücken zwischen größeren Grünflächen. Ohne diese Trittsteine müssen Bestäuber längere Strecken ohne Nahrung zurücklegen – ein Problem, da viele Arten nur begrenzte Flugradien haben. Gerade in dicht bebauten Gebieten sind Balkone oft die einzige Möglichkeit, um Insekten eine Nahrungsquelle zu bieten.

Selbst wenig Platz lässt sich sinnvoll nutzen

Nicht jeder hat eine große Terrasse oder einen üppigen Dachgarten, aber selbst begrenzte Flächen lassen sich ökologisch gestalten:

  • Fensterbretter: Blühpflanzen in schmalen (gut gesicherten!) Kästen können als Mini-Trittsteine dienen. Besonders geeignet sind mehrjährige Wildstauden, die nicht jedes Jahr neu gepflanzt werden müssen. Wenn das Fensterbrett sehr sonnig und gießen nicht so oft möglich ist, könnten auch Sukkulenten was für dich sein. Sie brauchen zwar Wasser, aber deutlich seltener, kommen gut mit direkter Sonne klar und sehen toll aus. Schau mal, hier blüht gerade mein Mauerpfeffer:

Blühender Mauerpfeffer.
  • Kleine Balkone: Hängende Töpfe oder vertikale Pflanzsysteme erweitern die nutzbare Fläche. Rankpflanzen wie Echter Efeu bieten nicht nur Nahrung, sondern auch Nistplätze für Insekten. Wusstest du, dass Efeu eine der wenigen späten Nahrungsoptionen für Bestäuber ist? Er blüht sehr lang, was für Biene, Wespe und Co. die Rettung ist. Im Winter versorgen die Früchte Vögel mit Energie!

  • Terrassen & Dachgärten: Größere Kübel mit Wildkräutern, Stauden und Gehölzen schaffen stabile, pflegeleichte Strukturen, die über Jahre bestehen bleiben.

Egal, ob Garten, Dachterrasse oder Balkon – jede bepflanzte Fläche trägt dazu bei, das urbane Ökosystem zu bereichern. Schon mit der richtigen Pflanzenauswahl und etwas Strukturvielfalt kann selbst ein kleiner Balkon wertvollen Lebensraum bieten.

Bei Balkonen und Dachgärten ist jedoch besondere Sorgfalt geboten, da Erde gar nicht mal so wenig wiegt – insbesondere, wenn sie nass ist. Ein mit feuchter Erde gefüllter großer Pflanzkübel kann schnell mal 80-100 Kilogramm wiegen, weshalb du die Traglast deines Balkons oder Dachgartens vorher in Erfahrung bringen solltest. Hochbeete sind hier generell nur als Tischbeete sinnvoll, da sie weniger Erde benötigen und das Gewicht besser verteilt wird. Bei mir funktioniert das prima! Also: Gründlich planen, dann klappt das mit der Oase.

Welche Gefäße eignen sich für einen Kübelgarten?

Für einen Kübelgarten gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Pflanzen in geeigneten Gefäßen unterzubringen – je nach Platz, Budget und den Bedürfnissen der Pflanzen.

Ton- und Keramikkübel: Atmungsaktiv, aber schwer

Tongefäße oder Kübel aus Keramik sind eine gute Wahl für Pflanzen, die nicht zu feucht stehen sollten. Sie speichern weniger Wasser als Kunststoff oder Metall und geben überschüssige Feuchtigkeit schneller ab. Gerade mediterrane Kräuter wie Lavendel, Rosmarin oder Thymian profitieren davon! Die mögen nasse Füße nämlich gar nicht. Allerdings sind diese Kübel recht schwer, bruchanfällig und können im Winter bei Frost reißen, wenn sich Wasser in den Poren ausdehnt.

Kunststoffgefäße: Leicht und günstig

Die preiswerteste und leichteste Variante sind Pflanzenkübel oder -töpfe aus Kunststoff. Sie halten die Feuchtigkeit länger und sind witterungsbeständig, und auch der klassische Balkonkasten zählt hier mit rein. Diese Pflanzgefäße sind vor allem für engere Kübelgärten praktisch, da sie leicht umgestellt und aus dem Weg geräumt werden können. Die bereits erwähnten Tischbeete aus Kunststoff sind ebenfalls super, da sie eine angenehme Arbeitshöhe bieten und gleichzeitig weniger Erde benötigen als bodentiefe Hochbeete. Oft gibt es für sie auch einen durchsichtigen Aufsatz, was super für die Anzucht im Frühjahr ist.

Hochbeete aus Holz oder Metall: Ideal für ebenerdige Flächen

Wenn genug ebenerdiger (!) Platz vorhanden ist, sind richtige Hochbeete aus Holz oder Metall eine langlebige Option. Holz ist natürlicher, speichert Feuchtigkeit besser und sieht halt echt am besten aus, finde ich. Metall hingegen erwärmt sich schneller, was je nach Bepflanzung von Vorteil oder Nachteil sein kann. Ich setze auf diese Variante, weil die Schnecken in meinem Gärten damit besser ferngehalten werden als mit meinen Holzhochbeeten. Wichtig ist, bei Metallbeeten auf eine ausreichende Drainage zu achten, damit Staunässe vermieden wird.

Mörtelwannen: Praktisch, aber nicht immer lebensmittelecht

Mörtelwannen sind eine günstige und vielseitige Möglichkeit, Pflanzen in größeren Gefäßen anzubauen. Damit sich keine Staunässe bildet, sollte man unten Löcher hineinbohren. Allerdings sind Mörtelwannen in der Regel nicht lebensmittelecht. Der Kunststoff kann Weichmacher und andere Stoffe enthalten, die sich mit der Zeit – besonders bei direkter Sonneneinstrahlung – aus dem Material lösen und in die Erde übergehen. Das ist vor allem bei essbaren Pflanzen ein Problem. Wer trotzdem Mörtelwannen nutzen möchte, kann – wie ich es gemacht habe – die Innenwände mit Hochbeetfolie auskleiden, sodass die Erde nicht direkt mit dem Kunststoff in Kontakt kommt.

Ich verwende generell gern alles mögliche zum Bepflanzen, gern auch Kram, den Nachbarn bei “zu verschenken” abstellen. So kann man auch mit knappen Budget gärtnern!

Mikroklima auf Balkonen verstehen

Balkon ist nicht gleich Balkon. Himmelsrichtung, Gebäudehöhe und die umliegende Bebauung bestimmen, wie heiß es wird, wie viel Wind durchzieht und wie lange Feuchtigkeit im Boden bleibt.

  • Südbalkone bekommen viel Sonne, heizen sich aber stark auf. Ohne Schatten trocknen Pflanzen schnell aus. Hoch wachsende Stauden oder Rankpflanzen an Spalieren spenden Schatten und senken die Temperatur! Mein Dachgarten ist recht groß, circa 40 m2, und hat volle Südausrichtung. Ohne Bepflanzung würden wir da einfach nur gebacken werden.

  • Nordbalkone sind schattiger, aber dennoch keine hoffnungslosen Fälle! Waldmeister, Beinwell (eine meiner Lieblingspflanzen, die blühen so wunderschön) oder Farne fühlen sich hier wohl. Ich hatte auch keine Probleme, Oregano und Co. am Nordbalkon zu ziehen. Man darf dann nur nicht so viel gießen. Lichtliebende Pflanzen können in Hängetöpfen oder an Wänden platziert werden, um mehr Helligkeit zu erhalten.

  • Windige Balkone (z. B. in oberen Stockwerken, wie mein Dachgarten) trocknen Erde schneller aus und können Kübel umkippen lassen. Schwerere und/oder gut gesicherte Pflanzgefäße, Windschutz aus Rankgittern oder eine dichte Bepflanzung helfen, die Böen abzumildern.

  • Feuchtigkeitsmanagement: Eine Mulchschicht aus Grünschnitt, Laub, Rindenmulch (für Pflanzen, die es sauer mögen) oder Grasschnitt speichert Wasser und schützt die Erde vor Verdunstung. Pflanzsäcke oder recycelte Materialien sind leicht, aber wasserhaltend und gut für kleinere Flächen geeignet.

Um meine Liege herum wachsen viele Kräuter und Wildblumen, die bei Insekten besonders gut ankommen.

Pflanzen mit viel Blattmasse verdunsten Wasser und senken dadurch die Temperatur in der Umgebung. Das Prinzip kennst du aus Wäldern: Während sich versiegelte Flächen in der Sonne aufheizen, bleibt es unter Bäumen und Sträuchern spürbar kühler. Auf deinem Balkon oder deiner Terrasse funktioniert das genauso – je mehr Pflanzen du einsetzt, desto stärker ist der Kühleffekt! Rankpflanzen oder hoch wachsende Stauden bieten nicht nur Lebensraum, sondern helfen also auch dabei, das Klima auf deinem Balkon zu regulieren.

Die Basis: Erde, Substrate und Nährstoffe in Kübeln

Ein Kübelgarten ist nur so gut wie das Substrat, in dem die Pflanzen wachsen. Erde ist nicht gleich Erde, und was in Beeten funktioniert, kann in Kübeln schnell zu Staunässe, Nährstoffmangel oder Verdichtung führen. Mit der richtigen Mischung kannst du den Wasserhaushalt steuern, Wurzeln gesund halten und das Wachstum optimieren.

Torffreie Erde

Viele Blumenerden enthalten Torf – ein Problem für Klima und Umwelt. Torfabbau zerstört Moore, die eine enorme Menge CO₂ speichern, und trägt zur Austrocknung dieser wertvollen Lebensräume bei. Auch wenn torfhaltige Erde für Pflanzen zunächst gut funktioniert, ist sie langfristig nicht nachhaltig. Zum Glück gibt es Alternativen! Ich benutze seit Jahren Erde ohne Torf und habe keine Probleme und super Erträge. Gute torffreie Substrate bestehen meist aus einer Mischung von Kompost, Holzfasern, Kokosfasern oder Rindenhumus. Sie speichern Feuchtigkeit ohne zu verdichten und bieten ausreichend Nährstoffe. Achte beim Kauf auf Produkte mit dem Label „torffrei“ – oder stelle deine eigene Mischung zusammen. Schau mal in diesen torffreien Einkaufsführer für Erden, den der BUND herausgegeben» (Öffnet in neuem Fenster).

Eigenes Substrat mischen für Kübel & Hochbeete

In Kübeln ist es besonders wichtig, dass das Substrat gut durchlässig, aber trotzdem nährstoffreich ist. Eine einfache Mischung besteht aus:

  • Drainageschicht (z. B. Blähton oder grober Kies), um Staunässe zu verhindern.

  • Kompost als natürliche Nährstoffquelle.

  • Pflanzenerde oder torffreies Substrat für eine lockere Struktur.

  • Mulchschicht (z. B. aus Rindenmulch oder getrocknetem Grasschnitt, Grünschnitt, etc.), um Feuchtigkeit zu speichern.

Welche Mischung am besten passt, hängt von den Pflanzen ab. Magerstandorte wie Lavendel oder Thymian brauchen eher sandige, nährstoffarme Erde mit hoher Durchlässigkeit. Gemüse oder stark zehrende Blühpflanzen brauchen humusreiche, lockere Erde mit guter Wasserhaltefähigkeit. In einem anderen Artikel werden wir auch nochmal ausführlich über Erde sprechen. Stay tuned!

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Japanische Weinbeere.

Kompost im Kübelgarten

Auch in einem kleinen Kübelgarten kannst du organische Abfälle nutzen, um den Boden zu verbessern. Klassische Komposthaufen sind in Städten oft keine Option, aber es gibt platzsparende Alternativen. Kompost versorgt Pflanzen mit Nährstoffen, fördert das Bodenleben und verbessert die Struktur des Substrats.

Wurmkomposter

Ein Wurmkomposter funktioniert selbst auf kleinen Balkonen oder in der Wohnung. Regenwürmer (meist Eisenia fetida, die Kompostwürmer) zersetzen organische Abfälle und produzieren dabei nährstoffreiche Erde! Der entstehende Wurmhumus ist super wertvoll für Pflanzen, da er viele nützliche Mikroorganismen und eine stabile Bodenstruktur liefert.

  • Wurmkomposter sollten natürlich nicht in der prallen Sonne stehen, da Würmer Temperaturen über 25 Grad schlecht vertragen. Falls kein Schattenplatz vorhanden ist, kannst du ihn mit Bastmatten oder einer isolierenden Umhüllung schützen. Ich hatte auch lange eine Version, die für den Innenraum geeignet ist, das hat gut geklappt. Wichtig ist dann, ihn nicht zu feucht werden zu lassen, um keine Fruchtfliegeninvasion zu kriegen. Habe Obst untergegraben, hauptsächlich habe ich aber Gemüse und eben Papier etc. reingetan. Dazu schreibe ich gern auch nochmal einen Artikel, wenn dich das interessiert.

  • Was rein darf: Gemüse- und Obstabfälle, Kaffeesatz, Teeblätter, Eierschalen (zuvor zerstoßen), “Browns”, also Pappe/Papier, aber natürlich nicht voll mir Druckertinte oder sonstigen Chemikalien.

  • Was nicht rein darf: Zitrusschalen, gewürzte Speisen, Fleisch und Milchprodukte – den Gammel will niemand, wirklich.

Bokashi

Die Bokashi-Methode ist eine fermentierte Alternative zum klassischen Kompost. Mit Hilfe von Mikroorganismen wird organisches Material unter Luftabschluss zersetzt. Der entstehende Saft kann verdünnt als Flüssigdünger verwendet werden, während die festen Reste nach einigen Wochen in den Boden eingebracht werden.

  • Vorteile: Geruchsarm, schneller als herkömmlicher Kompost, auch für kleinere Küchenabfälle geeignet.

  • Nachteile: Die fermentierten Reste sind zunächst sauer und müssen einige Wochen in der Erde nachreifen, bevor Pflanzen sie nutzen können.

Küchenabfälle direkt in den Kübel eingraben

Eine einfache, aber effektive Methode ist, organische Küchenabfälle (also Gemüseschalen, Schnittreste, Eierschalen) direkt in den Kübelboden einzuarbeiten. Ich mache das immer mal wieder – vor allem in Kübeln, in denen schon Würmer leben. Die Abfälle zersetzen sich nach und nach und geben Nährstoffe an die Pflanzen ab.

  • Wichtig: Die Kübel müssen groß genug oder gut isoliert sein, damit die Würmer im Sommer nicht überhitzen. Würmer sterben bei Temperaturen über 30 Grad.

  • Sonnenschutz für Kübel: Ich umwickle meine Pflanzkübel oft mit Bastmatten, damit die Sonne nicht direkt darauf scheint. Das sieht nicht nur gut aus, sondern hält auch die Erde kühler und die Feuchtigkeit besser.

Ein Regenwurm auf meiner Hand.

Bodenleben in Kübeln fördern

In einem natürlichen Gartenboden arbeiten unzählige Mikroorganismen, Pilze und Würmer daran, die Pflanzen mit Nährstoffen zu versorgen. In Kübeln fehlt diese Dynamik oft, weil die Erde isolierter ist. Wer langfristig gesunde Pflanzen will und nicht ununterbrochen Erde und Dünger nachkaufen will, sollte das Bodenleben aktiv fördern!

Warum ein lebendiger Boden wichtig ist

  • Mikroorganismen bauen organisches Material ab und setzen Nährstoffe frei, die Pflanzen aufnehmen können.

  • Pilze wie Mykorrhiza gehen Symbiosen mit Pflanzenwurzeln ein und verbessern die Nährstoffaufnahme.

  • Würmer durchlüften den Boden, verhindern Verdichtung und reichern die Erde mit nährstoffreichem Humus an.

So schaffst du ein stabiles Bodenleben in Kübeln

Hitze und Trockenheit sind die größten Herausforderungen für ein aktives Bodenleben im Kübel. In der Sonne trocknet die Erde schnell aus, und hohe Temperaturen setzen nicht nur den Pflanzen, sondern auch den Bodenorganismen zu. Töpfe, die in der prallen Sonne stehen, lassen sich mit Bastmatten umwickeln – das sieht nicht nur gut aus, sondern schützt die Erde vor Überhitzung und hält die Wurzeln kühler. Eine Mulchschicht aus Grasschnitt, Laub oder Rindenmulch verhindert Verdunstung und schafft ein stabiles Bodenklima.

Kompostwürmer können in Kübeln überleben, aber nur, wenn sie genug Platz und Schutz haben! Die Gefäße sollten groß genug sein, damit sich die Würmer bei Hitze in kühlere Erdschichten zurückziehen können. Ist das nicht möglich, droht ihnen im Sommer der Hitzetod. Auch hier helfen Bastmatten als Isolierung, ebenso wie eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit. Wenn die Erde austrocknet, sterben nicht nur die Würmer, sondern auch viele Mikroorganismen, die den Boden lebendig halten. Regelmäßiges Gießen und eine schützende Mulchschicht halten die Feuchtigkeit länger im Substrat und sorgen dafür, dass das Bodenleben stabil bleibt.

Hier wird eine Erdbeerblüte bestäubt. Daneben wächst Sedum.

Die besten Pflanzen für Kübel & Hochbeete

Nicht jede Pflanze eignet sich für den Balkon, und viele klassische Zierpflanzen bieten Wildtieren kaum Nutzen. Heimische Arten sind an das Klima angepasst, benötigen weniger Pflege und sind widerstandsfähiger gegen Insektenbefall. Vor allem aber sind sie essenziell für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten, die auf spezialisierte Nahrung angewiesen sind!

Ein naturnaher Balkon lebt von Vielfalt statt Einheitsgrün. Pflanzen in unterschiedlichen Höhen schaffen Struktur: Kräuter vorn, mittelhohe Stauden dahinter, hohe Pflanzen als Sichtschutz und Lebensraum. Noch wichtiger als die Anordnung ist die Blühdauer – von den ersten Frühblühern im März bis zu den letzten Spätblühern im Herbst. Viele Gärten sind im Frühjahr ein Blütenmeer, doch ab Juli wird es oft eintönig grün. Für Bienen und Schmetterlinge ein Problem – die können schließlich nicht einfach auf Gras umsteigen. Deshalb ist es super wichtig, das ganze Jahr über blühende Pflanzen anzubieten. Sieht nicht nur besser aus, sondern hilft auch der Natur!

Diese Hummel habe ich frühmorgens in meinem Mohn gefunden. Sie hatte es abends wohl nicht mehr rechtzeitig auf den Heimweg geschafft und hier übernachtet. Kurz darauf ist sie aufgewacht und weggeflogen.

Jetzt kommen ein paar Pflanzenlisten für dich. Manche der Pflanzen tauchen hier auf mehreren Listen auf, je nach Standortvorliebe. Das sind fast alles heimische Arten und alle sind irgendwie gut für Insekten und andere kleine und größere Tiere, und/oder sie sind lecker.

🌞 Pflanzen für sonnige Standorte

  • Achillea millefolium 'Apricot Delight' (Schafgarbe)

  • Anthemis tinctoria (Färberkamille)

  • Artemisia absinthium (Echter Wermut)

  • Aster amellus (Berg-Aster)

  • Bellis perennis (Gänseblümchen)

  • Buphthalmum salicifolium (Ochsenauge)

  • Campanula glomerata (Knäuel-Glockenblume)

  • Centaurea jacea (Wiesen-Flockenblume)

  • Convolvulus arvensis (Acker-Winde)

  • Dianthus carthusianorum (Kartäuser-Nelke)

  • Dianthus deltoides (Heide-Nelke)

  • Hieracium pilosella (Kleines Habichtskraut)

  • Lythrum salicaria (Blutweiderich)

  • Malva moschata (Moschusmalve)

  • Malva sylvestris (Wilde Malve)

  • Nepeta cataria (Katzenminze)

  • Origanum vulgare (Oregano)

  • Physalis alkekengi (Lampionblume)

  • Plantago lanceolata (Spitzwegerich)

  • Salvia nemorosa (Steppensalbei)

  • Scabiosa columbaria (Tauben-Skabiose)

  • Sedum acre (Scharfer Mauerpfeffer)

  • Sedum album (Weißer Mauerpfeffer)

  • Sedum reflexum (Felsen-Fetthenne)

  • Sedum telephium (Purpur-Fetthenne)

  • Silene flos-cuculi (Kuckuckslichtnelke)

  • Tanacetum vulgare (Rainfarn)

  • Trifolium repens (Weißklee)

  • Urtica dioica (Brennnessel)

  • Veronica spicata (Ähriger Ehrenpreis)

⛅ Pflanzen für halbschattige Standorte

  • Angelica sylvestris (Wald-Engelwurz)

  • Campanula trachelium (Nessel-Glockenblume)

  • Clinopodium vulgare (Gemeiner Wirbeldost)

  • Galium odoratum (Waldmeister)

  • Geranium sanguineum (Blut-Storchschnabel)

  • Leonurus cardiaca (Echtes Herzgespann)

  • Pimpinella saxifraga (Kleine Pimpinelle)

  • Prunella vulgaris (Kleine Braunelle)

  • Salvia glutinosa (Klebriger Salbei)

  • Scabiosa canescens (Duft-Skabiose)

  • Stachys sylvatica (Wald-Ziest)

  • Teucrium chamaedrys (Edel-Gamander)

  • Teucrium scorodonia (Salbei-Gamander)

Das ist die Akelei "Earlybird Purple Blue"

🌳 Pflanzen für schattige Standorte

  • Ajuga reptans (Kriechender Günsel)

  • Alchemilla vulgaris (Gemeiner Frauenmantel)

  • Allium ursinum (Bärlauch)

  • Alyssum montanum (Berg-Steinkraut)

  • Anemone nemorosa (Buschwindröschen)

  • Astilbe japonica (Japanische Prachtspiere)

  • Athyrium filix-femina (Wald-Frauenfarn)

  • Campanula cochleariifolia (Zwerg-Glockenblume)

  • Cardamine flexuosa (Wald-Schaumkraut)

  • Convallaria majalis (Maiglöckchen)

  • Dryopteris filix-mas (Gewöhnlicher Wurmfarn)

  • Erica tetralix (Moor-Glockenheide)

  • Euphorbia amygdaloides (Mandelblättrige Wolfsmilch)

  • Galanthus nivalis (Schneeglöckchen)

  • Galium odoratum (Waldmeister)

  • Geranium sp. (Storchschnabel)

  • Geranium macrorrhizum (Balkan-Storchschnabel)

  • Glechoma hederacea (Gundermann)

  • Hedera helix (Efeu)

  • Helleborus niger (Schwarze Nieswurz)

  • Helleborus orientalis (Orientalische Nieswurz)

  • Helleborus viridis (Grüne Nieswurz)

  • Hottonia palustris (Wasserfeder)

  • Impatiens walleriana (Fleißiges Lieschen)

  • Lamium galeobdolon (Gewöhnliche Goldnessel)

  • Lepidium latifolium (Pfefferkraut)

  • Leucojum vernum (Märzenbecher)

  • Narcissus pseudonarcissus (Gelbe Narzisse)

  • Penstemon hirsutus (Rauhaariger Bartfaden)

  • Pulmonaria officinalis (Geflecktes Lungenkraut)

  • Salvia glutinosa (Klebriger Salbei)

  • Scilla bifolia (Zweiblättriger Blaustern)

  • Scilla non-scripta (Hasenglöckchen)

  • Scilla siberica (Sibirischer Blaustern)

  • Stachys palustris (Sumpf-Ziest)

  • Viola odorata (März-Veilchen)

  • Viola palustris (Sumpf-Veilchen)

Diese Wespe nascht an den Dillblüten. Ich kann wirklich nur empfehlen, einen Teil der Kräuter in die Blüte gehen zu lassen. Erstens sieht es super aus, zweitens fahren Insekten KOMPLETT darauf ab!

🌼 Pflanzen mit Blüte im Frühjahr

  • Allium ursinum (Bärlauch)

  • Anemone nemorosa (Buschwindröschen)

  • Frühblüherzwiebeln:

    • Crocus (Krokus)

    • Aquilegia (Akelei)

    • Narcissus (Narzisse)

    • Hyacinthus (Hyazinthe)

    • Tulipa (Tulpen)

    • Fritillaria meleagris (Schachbrettblume)

    • Galanthus (Schneeglöckchen)

🌸 Pflanzen mit Blüte im Sommer

  • Achillea millefolium (Schafgarbe)

  • Anthemis tinctoria (Färberkamille)

  • Bellis perennis (Gänseblümchen)

  • Buphthalmum salicifolium (Ochsenauge)

  • Centaurea jacea (Wiesen-Flockenblume)

  • Dianthus deltoides (Heide-Nelke)

  • Lythrum salicaria (Blutweiderich)

  • Malva moschata (Moschusmalve)

  • Malva sylvestris (Wilde Malve)

  • Origanum vulgare (Oregano)

  • Salvia nemorosa (Steppensalbei)

  • Scabiosa columbaria (Tauben-Skabiose)

  • Sedum telephium (Purpur-Fetthenne)

  • Tanacetum vulgare (Rainfarn)

  • Trifolium repens (Weißklee)

  • Veronica spicata (Ähriger Ehrenpreis)

🍂 Pflanzen mit Blüte im Herbst

  • Achillea millefolium '(Schafgarbe)

  • Anthemis tinctoria (Färberkamille)

  • Bellis perennis (Gänseblümchen)

  • Buphthalmum salicifolium (Ochsenauge)

  • Centaurea jacea (Wiesen-Flockenblume)

  • Dianthus deltoides (Heide-Nelke)

  • Lythrum salicaria (Blutweiderich)

  • Malva moschata (Moschusmalve)

  • Malva sylvestris (Wilde Malve)

  • Origanum vulgare (Oregano)

  • Salvia nemorosa (Steppensalbei)

  • Scabiosa columbaria (Tauben-Skabiose)

  • Sedum telephium (Purpur-Fetthenne)

  • Tanacetum vulgare (Rainfarn)

  • Trifolium repens (Weißklee)

  • Veronica spicata (Ähriger Ehrenpreis)

Drei junge Heuschrecken beschwören den Teufel in einem Ritual. Oder so.

🌵 Trockenheitstolerante Pflanzen

  • Achillea millefolium (Schafgarbe)

  • Adonis vernalis (Frühlings-Adonisröschen)

  • Alyssum montanum (Berg-Steinkraut)

  • Alyssum saxatile (Felsen-Steinkraut)

  • Amelanchier ovalis (Gewöhnliche Felsenbirne)

  • Armeria maritima (Strand-Grasnelke)

  • Artemisia absinthium (Echter Wermut)

  • Buphthalmum salicifolium (Ochsenauge)

  • Calamintha nepeta (Kleinblütige Bergminze)

  • Campanula glomerata (Knäuel-Glockenblume)

  • Campanula persicifolia (Pfirsichblättrige Glockenblume)

  • Campanula rapunculoides (Acker-Glockenblume)

  • Campanula rotundifolia (Rundblättrige Glockenblume)

  • Centaurea cyanus (Kornblume)

  • Centaurea jacea (Wiesen-Flockenblume)

  • Centaurea montana (Berg-Flockenblume)

  • Centaurea stoebe (Rispen-Flockenblume)

  • Cichorium intybus (Wegwarte)

  • Clinopodium vulgare (Gemeiner Wirbeldost)

  • Cytisus scoparius (Besenginster)

  • Daucus carota (Wilde Möhre)

  • Dianthus carthusianorum (Kartäuser-Nelke)

  • Dianthus deltoides (Heide-Nelke)

  • Dictamnus albus (Diptam)

  • Dorycnium pentaphyllum (Fünfblättriger Hornklee)

  • Echium vulgare (Gewöhnlicher Natternkopf)

  • Epilobium angustifolium (Schmalblättriges Weidenröschen)

  • Eryngium campestre (Feld-Mannstreu)

  • Erysimum cheiri (Goldlack)

  • Euphorbia amygdaloides (Mandelblättrige Wolfsmilch)

  • Euphorbia cyparissias (Zypressen-Wolfsmilch)

  • Euphorbia seguieriana (Steppen-Wolfsmilch)

  • Fumana procumbens (Gewöhnliches Nadelröschen)

  • Geranium sanguineum (Blut-Storchschnabel)

  • Helleborus foetidus (Palmblatt-Nieswurz)

  • Hieracium aurantiacum (Orangerotes Habichtskraut)

  • Hieracium pilosella (Kleines Habichtskraut)

  • Leucanthemum vulgare (Wiesen-Margerite)

  • Linaria vulgaris (Echtes Leinkraut)

  • Linum perenne (Blauer Lein)

  • Lotus corniculatus (Gewöhnlicher Hornklee)

  • Medicago falcata (Sichelklee)

  • Mespilus germanica (Echte Mispel)

  • Nepeta cataria (Katzenminze)

  • Onobrychis viciifolia (Saat-Esparsette)

  • Origanum vulgare (Oregano)

  • Ornithogalum umbellatum (Dolden-Milchstern)

  • Physalis alkekengi (Lampionblume)

  • Plantago lanceolata (Spitzwegerich)

  • Potentilla neumanniana (Frühlings-Fingerkraut)

  • Prunella grandiflora (Großblütige Braunelle)

  • Prunella vulgaris (Kleine Braunelle)

  • Ranunculus bulbosus (Knolliger Hahnenfuß)

  • Reseda luteola (Färber-Resede)

  • Rosa spinosissima (Bibernellrose)

  • Ruta graveolens (Wein-Raute)

  • Salvia nemorosa (Steppensalbei)

  • Salvia pratensis (Wiesensalbei)

  • Sanguisorba minor (Kleiner Wiesenknopf)

  • Sedum acre (Scharfer Mauerpfeffer)

  • Sedum album (Weißer Mauerpfeffer)

  • Sedum reflexum (Felsen-Fetthenne)

  • Sedum telephium (Purpur-Fetthenne)

  • Sempervivum tectorum (Dach-Hauswurz)

  • Silene armeria (Nelkenleimkraut)

  • Teucrium chamaedrys (Edel-Gamander)

  • Teucrium scorodonia (Salbei-Gamander)

  • Thymus serpyllum (Sand-Thymian)

  • Veronica spicata (Ähriger Ehrenpreis)

🍇 Obst, mit dem ich gute Erfahrungen in Kübeln und Hochbeeten gemacht habe

  • Aroniabeere (die Sorte “Viking” kann man einfach so essen, ist super süß, dank mir später)

  • Brombeere

  • Erdbeere (ich schwöre auf Monatserdbeeren, weil man dann das ganze Jahr naschen kann)

  • Gewöhnliche Felsenbirne

  • Heidelbeeren (auf saure Erde achten!)

  • Himbeeren

  • Jostabeere

  • Kiwi

  • Säulenapfel

  • Säulenaprikose

  • Säulenkirsche

  • Säulenpflaume

  • Schwarze Apfelbeere

  • Schwarze, Rote, Weiße Johannisbeere

  • Stachelbeere

  • Weinreben

  • Zwergbirne

  • Zwergpfirsich

Ich habe 16 Heidelbeerpflanzen und bereue es nicht.

🥕 Folgende Gemüse baue ich regelmäßig in Kübeln an

  • Buschbohnen

  • Chili

  • Gurke

  • Kartoffeln

  • Kohl

  • Kürbis

  • Mangold

  • Möhren

  • Paprika

  • Rhabarber

  • Rote Beete

  • Salate

  • Spinat

  • Süßkartoffeln

  • Tomaten

  • Winterheckenzwiebeln

  • Zuckererbsen

  • Zwiebeln

🌿 Kräuter in meinen Kübeln

  • Baldrian

  • Bärlauch

  • Beifuß

  • Bohnenkraut

  • Borretsch

  • Brunnenkresse

  • Colakraut

  • Currykraut

  • Dill

  • Estragon

  • Fenchel

  • Gartenkresse

  • Kapuzinerkresse

  • Knoblauch

  • Knoblauchgras

  • Knoblauchsrauke

  • Kümmel

  • Liebstöckel

  • Minze

  • Olivenkraut

  • Oregano

  • Petersilie

  • Pimpinelle

  • Rosmarin

  • Salbei

  • Sauerampfer

  • Schnittlauch

  • Süßdolde

  • Thymian

  • Thymian

  • Ysop

  • Zitronengras

  • Zitronenverbene

Ich kann auch wirklich nur empfehlen, einen Teil der Kräuter blühen zu lassen. Was sich da an Bestäubern am Thymian, an der Minze und am Schnittlauch tummelt, ist wirklich toll. Wenn du also wenig Platz hast und neben ein, zwei Blumen vor allem Nutzpflanzen für dich anbauen willst: Ernte einen Teil, den Rest kriegen die Insekten. Win-Win!

Lebensräume für Artenvielfalt

Ich gärtnere nicht nur für mich und meinen Speiseplan, sondern auch, beziehungsweise fast schon hauptsächlich, weil ich Tieren Lebensraum anbieten will – vor allem in den Betonwüsten, die unsere Städte zu einem großen Teil häufig sind. So ein Agreement ist ein Win-Win: Die Tiere haben Nist- und Nahrungsplätze, dafür bestäuben sie meine Pflanzen und, noch viel wichtiger: Ich kann sie beobachten.

Nichts erdet mich mehr, als einer Assel dabei zuzuschauen, wie sie über Stock und Stein in meinem Hochbeet steigt und versucht herauszufinden, was bei ihr als nächstes auf dem Speiseplan steht.

“Ich erinnere mich, wie der Naturjournalist Chris Packham einmal sagte, er liege lieber zehn Minuten auf dem Bauch und beobachte iene Kellerassel, als sich eine Stunde lang eine Hochglanz-Doku über Löwen in der Serengeti anzusehen.” – Dave Goulson, Wildlife Gardening

Ich achte darauf, in jeder Kübelgruppe mehrere Unterschlupfe für Insekten einzubauen, sodass zusätzlich zur wilden Vegetation und über den Winter feste Schutzräume zur Verfügung stehen.

Eine Korkröhre in diesem Kübel bietet Asseln, Schnurfüßern und anderen Tieren einen sicheren wetterfesten Unterschlupf.

Totholz, Steinhaufen & Verstecke: Lebensräume für kleine Tiere schaffen

Ein naturnaher Garten oder Balkon bietet nicht nur Pflanzen, sondern auch wertvolle Strukturen für Insekten, Spinnen, Asseln und andere Tiere. Mit einfachen Materialien lassen sich Mikrohabitate schaffen, die Unterschlupf, Nistmöglichkeiten und Schutz vor Witterung bieten!

Vor allem Totholz ist eines der wertvollsten Elemente für die Artenvielfalt. Baumstücke oder Äste dienen als Rückzugsorte für Käferlarven, Wildbienen, Spinnen und Asseln. Wer Platz hat, kann größere Stücke in einem Kübel integrieren – sie zersetzen sich über die Zeit und werden nach und nach von Moosen, Flechten und Pilzen besiedelt.

Folgende Strukturelemente findest du in meinen Kübeln oder drum herum:

  • Reisig-/Totholzhaufen im Miniformat. Der Klassiker. Es muss ja nicht gleich ein zwei Meter hohes Ungetüm sein, ein kleines Häufchen in einem Kübel reicht auch erst einmal.

  • Steinhaufen. Quasi Trockensteinmauern für Faule, funktioniert super im Kübel. Ich mische das gern mit Tonscherben auf und beschatte den Haufen durchgehend – wir wollen ja keinen Backofen bauen. Angenehm für Tiere: Auch in Hitzesommern ist es darin Steinhaufen angenehm kühl.

  • Totholz. Ich habe hier und da Baumstücke und Totholz herumliegen, auch in den Kübeln verteilt. Einiges davon habe ich angebohrt, um verschieden große Unterkünfte für Tiere zu schaffen.

An der Wand lehnen Totholzstämme, auc denen auch Moos wächst. In der Ecke wohnen viele Ohrwürmer, Spinnen, Asseln und Tausendfüßer. Auch Marien überwintern dort. Gemeinsam mit den Ohrenkneifern halten sie die Blattläuse auf meinem Dachgarten in Schach, sodass es da keine Probleme gibt. Links blüht meine Lieblingsgartenblume in strahlendem Rosa: Silene flos-cuculi (Kuckuckslichtnelke).
  • Korkröhren. Manchmal sortiere ich aus meinen Terrarien Korkröhren aus, die nicht mehr benötigt werden. Die wandern dann in den Garten und bieten Insekten wetterfeste Unterschlupfe.

  • Tontöpfe. Was auch nett ist: hingelegte Blumentöpfe, die langsam überwuchert werden und ein bisschen in der Erde eingegraben sind. Die stecke ich auch gern zwischen die Pflanzen, um wetterfeste Unterstände und Bruthöhlen zu gestalten. Wenn mir ein Tontopf herunterfällt und zerbricht, baue ich aus den Scherben ebenfalls kleine Behausungen. Braucht alles wenig Platz, klappt auch gut in kleinen Kübeln und ist dennoch sehr effektiv.

Bezugsadressen für gutes Saatgut und Pflanzen

Für einen naturnahen Garten ist natürlich gutes Saatgut wichtig. Im Gartencenter kriegt man eben nur “Standard”, und gerade alte, vergessene Gemüsesorten sind so spannend!

Und ganz ehrlich: Ich sammle das meiste Saatgut selbst. Sobald Löwenzahn und Co. ihre Samen abwerfen, bin ich zur Stelle. Habe bei jedem Spaziergang eine kleine Dose dabei, um bei Disteln, Gundermann, Knoblauchsrauke und Co. Samen einzusacken. Der Vorteil: Es ist kostenlos und ich habe Pflanzen aus der Region, was natürlich ökologisch betrachtet und auf die lokale Biodiversität bezogen sehr sinnvoll ist.

Ich habe mich aber die letzten Jahre auch ein bisschen durch diese sehr gute Liste vom NABU bestellt. Schaut mal (Öffnet in neuem Fenster)»

Ich bestelle super gern bei Lichtnelke Pflanzenversand (KEINE bezahlte Werbung), die bauen hier im Norden an, und die Pflanzen sind immer top» (Öffnet in neuem Fenster)

Dass ich Heidelbeeren liebe, habe ich erwähnt, oder?

Es lohnt sich, einen Kübelgarten anzulegen

Ein naturnaher Kübelgarten ist dekorativ und schafft Lebensraum! Selbst kleine Flächen wie Balkone, Terrassen oder Fensterbretter helfen Wildbienen, Schmetterlingen und Vögeln, wenn die richtigen Pflanzen wachsen. Samenbildende Stauden, blühende Wildkräuter und eine Wasserstelle machen den Unterschied! Jede Pflanze zählt. Mit überschaubarem Aufwand kannst du Insekten und Vögeln Nahrung und Unterschlupf bieten – und ganz nebenbei die Stadt ein Stück wilder machen. Statt steriler Steinflächen brauchen wir blühende Balkone, begrünte Dächer und ökologische Nischen. Und das Beste: Du kannst sofort anfangen!

Bis zum nächsten Mal!

Jasmin

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Kategorie Balkon & Kübel

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