Mit einem riesigen Grinsen
Ich arbeite als Werkstudent in einem Ingenieurbüro. Eigentlich kam ich lange mit der Arbeit gut klar, doch dann wechselte ich das Projektteam. Der Projektleiter ist ein alter, etwas mürrischer, kurz vor der Rente stehender und vor Erfahrung strotzender Ingenieur.
Ich war anfangs stark überfordert und fühlte mich alleingelassen, da jegliche angeforderte Hilfe nicht geholfen hat. Oft fragte ich dann projektexterne Arbeitskollegen, die mich teilweise auch nicht weiterbrachten.
Eines Tages war ich freitags nachmittags wirklich komplett alleine im Büro. Selbst die anderen Kollegen, die man sonst zu Allgemeinem ausfragen konnte, waren schon im Wochenende. Ich schaukelte mich von der einen Panik in die nächste. Alles aufgrund von maßloser Überforderung mit den Aufgaben und dem mir selbst gestellten Leistungsdruck.
Ist dir auch einmal eine freundlich Geste zuteil geworden? Schreibe mir gerne an: diefreundlichegeste@gmail.com (Abre numa nova janela) – danke!
Nach einer verlängerten und leicht verheulten Pause kam ich ins Büro zurück und unser Projektleiter war zurück von seinem Außentermin. Ich konnte meine Verzweiflung nicht verstecken und brach auch vor ihm in Tränen aus. Er beruhigte mich und erklärte mir sehr, sehr viel. Er entschuldigte sich und versprach Besserung.
Einige Wochen, fast schon Monate, liefen ins Land und ich merkte vollste Unterstützung seitens des Projektleiters. Er nahm sich jetzt viel Zeit für mich und erklärte auch nicht projektzugehörige Dinge.
Letzte Woche, wieder ein Freitagnachmittag, wieder keiner mehr im Büro außer uns beiden, wieder standen wir an meinem Schreibtisch und sprachen über das Projekt.
Als er mein Büro verließ, drehte er sich um und sagte, "Das macht echt Spaß mit dir zu arbeiten. Du hast sehr viel Potential und kannst es wirklich zu was bringen!". Wieder standen mir die Tränen in den Augen - diesmal mit einem riesigen Grinsen und viel Dankbarkeit.
– M