Bewaffnet mit Rasenmähern
Vor ein paar Jahren bauten mein Mann und ich ein Haus. Der Innenausbau war noch nicht ganz geschafft, da erkrankte mein Mann an Krebs.
Ich teilte meine Zeit auf, zwischen Vollzeitjob, Koordination fehlender Handwerksarbeiten und natürlich den Fahrten zu meinem Mann und der Organisation, die rund um so eine Krankheit eben notwendig ist. In der Zeit wuchs mir Vieles über den Kopf, sinnbildlich vor allem der Garten, der unangelegt vor sich hin wucherte.
Und dann, eines Samstags, klingelt es an der Tür und vier Nachbarschaftspärchen standen vor der Tür, bewaffnet mit Rasenmähern, Freischneidern und Biotonnen. Und an diesem Samstag wurde aus dem wuchernden Etwas hinter meinem Haus eine kurzgemähte Wiese um die ich mich die nächsten Wochen nicht kümmern musste.
Mein Mann hat alles gut überstanden und wir wissen, aus dieser Nachbarschaft ziehen wir nie wieder weg.
– Jali
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