Häusliche Gewalt - Auch Männer betroffen
Du interessierst Dich für Dich selbst und Deine Beziehungen. Deshalb liest Du diesen Artikel bei »Aufklärung tut Not«. Mangelnde Differenzierung an der Tagesordnung - Studie entspricht offenbar der weitverbreiteten Auffassung.
Hallo, bei Aufklärung tut Not, und einem Artikel, der das sogenannte Tabuthema »Häusliche Gewalt gegen Männer« aufgreift,
Bei meiner Recherche zum Thema Frauenhäuser bin ich auf folgenden Artikel beim Weser Kurier gestoßen.
https://www.weser-kurier.de/deutschland-welt/gewalt-in-partnerschaften-trifft-auch-maenner-doc7usi5km50fq9pdbsbqq (Abre numa nova janela)Vorweg möchte ich sagen, dass es mir nicht darum geht, zu verneinen, dass auch Frauen »Häusliche Gewalt« erzeugen. Das tun sie; keine Frage. Sie schlagen ihre Kinder oder ihren Partner.
Die Definition (Abre numa nova janela) »Häuslicher Gewalt« ist inzwischen extrem verwaschen.
Eine Person erzeugt »Häusliche Gewalt«, wenn sie entweder eine andere Person körperlich angreift, verletzt und körperliche Schmerzen verursacht oder dies androht.
Auch psychische Gewalt wird heute als »Häusliche Gewalt« angesehen; Beleidigungen, soziale Kontrolle und dergleichen. Für Täter, die tatsächlich ihre Opfer körperlich verletzten, ist dies ein wunderbares Argument für die Idee der »Notwehr«.
Doch der Artikel wartet mit einer Behauptung auf, die oben zu lesen ist.
Mehr als jeder zweite Mann hat in einer Beziehung schon einmal Gewalt erfahren.
Ich bin des Öfteren auf diese Behauptung in Kommentaren gestoßen und habe mich doch stets gewundert, woher diese angebliche Erkenntnis kommt.
Im Artikel heißt es auch:
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Männer überwiegend von weniger schweren Formen körperlicher Gewalt betroffen waren wie zum Beispiel Wegschubsen. Bei der psychischen Gewalt handelte es sich oft um Anschreien, Beschimpfungen und Beleidigungen.
Wegschubsen ist nicht automatisch mit »Häuslicher Gewalt« verbunden. Nur, wenn die oder der Betroffene körperliche Schmerzen und Verletzungen erleidet, handelt es sich um eine Straftat (Abre numa nova janela); und somit innerhalb einer Beziehung um »Häusliche Gewalt«.
Aktuelle Auffassung von »Häuslicher Gewalt«
Im Artikel wird darauf hingewiesen, dass andauernde Erniedrigung, Kontrolle oder anderes, nicht körperliches, übergriffiges Verhalten gesundheitliche Folgen für die Opfer haben kann.
Das ist zweifellos richtig.
Doch wer leugnet, dass »Boxen in den Bauch«, »Schlagen ins Gesicht« nicht dasselbe Verhalten wie Beleidigen, Beschimpfen oder Anschreien ist, der leistet »Häuslicher Gewalt« gegen Frauen Vorschub.
Opferperspektive - Täterseite wird ausgeblendet
Grundsätzlich ist mit »Häuslicher Gewalt« eine Handlung gemeint. Es handelt sich demnach um einen »Handlungsbegriff«. »Häusliche Gewalt« entsteht nicht, sondern Täter (und Täterinnen) machen sie zu einem Phänomen, wenn sie zuschlagen oder damit drohen.
Wer seinen Partner beleidigt, sagt vielleicht »Du Arsch« oder Du »Schlampe«.
Er oder sie verletzt damit allerdings nicht die körperliche Integrität seines Partners und gefährdet damit auch nicht seine körperliche Gesundheit.
Wer seinen Partner kontrolliert, zum Beispiel das Smartphone, muss dies heimlich tun oder Druck ausüben, damit ein Blick in das Smartphone des Partners möglich ist. Doch wie geht das? Wie kann es einer Person gelingen, den Partner dazu zu zwingen, Einblick in das Smartphone zu gewähren?
Wer seinem Partner verbietet, andere Männer oder Frauen zu treffen, muss dies durchsetzen.
Indifferenter Artikel ohne Quellennachweis
Mich ärgert sehr, dass der Artikel keinen Link zur Studie beinhaltet. Das ist letztendlich unseriös und sollte einer Tageszeitung nicht passieren.
Für den Leser ist nicht nachvollziehbar, welche Erfahrungen jeder zweite Mann laut der Studie gemacht hat.
Laut Bundeskriminalamt (Abre numa nova janela) waren 2020 80 % der Opfer weiblich. Mit dem Artikel entsteht ein Zerrbild. Ich frage mich, wie das auf Frauen wirken muss, die von ihren Partnern immer wieder massiv körperlich verletzt werden.
Über deine Rückmeldungen als Mitglied in den Kommentaren oder Direktnachrichten freue ich mich.
Bis zum nächsten Mal
Michael