Wer provoziert wen?
Wie war das wohl für unsere Vorvorfahren? Da zogen Armeen mordend und brandschatzend durch irgendein Land. Nur wenige Kilometer davon entfernt merkte man nichts davon, sah und hörte man nichts. Je weiter entfernt, um so unbekannter das Geschehen. Doch diese Zeiten sind seit dem ersten Weltkrieg, und erst recht seit dem Zweiten Weltkrieg, vorbei. Wir können uns seitdem nicht mehr herauslügen, dass man ja nichts gewußt und nichts gemerkt hätte. Ja, irgendwie schlimm, aber weit weg und irgendwie unwirklich war das früher alles für die meisten noch. Heute bringen uns die Medien und das Internet tagtäglich rund um die Uhr die Nachrichten nach Hause. Kein Entkommen, kein Nichtwissen mehr. Keine Unschuld mehr!
Wir haben Jahrtausende Geschichte erforscht und - versucht - aufzuarbeiten. Haben wir etwas gelernt, das unser gemeinsames Handeln verändert? Leider offenbar zu wenig. Karl Marx und Bertha von Suttner sind am Ende beide an einer ganz einfachen Tatsache gescheitert, am Menschen in seiner Vielfalt, die zwischen Philosophie und animalischer Brutalität schwankt. Es war immer beides da, und es wird wohl - leider - auch immer so bleiben. Denn der Mensch ist und bleibt der Mensch. Da haben alle Umerziehungslager und Friedensdemonstrationen nichts geholfen, Gewalt war und ist untrennbarer Teil des Menschen. Natürlich wird man mir widersprechen, nein nein, es gibt doch auch gute und friedvolle Menschen. Ja, auch, aber eben nicht nur. Dieser betrüblichen Tatsache auszuweichen ist grundfalsch, wir müssen uns ihr stellen.
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Erkennen und Handeln gehören zusammen
Wer Frieden will, muss differenzieren und die wahren Ursachen des Unfriedens und der Gewalt erkennen. Platitüden wie die bösen Amis, die bösen Russen, die bösen Chinesen, die bösen Kapitalisten oder Kommunisten usw. helfen da leider nicht viel weiter. Im Gegenteil, sie verschleiern nur, dass wir die eigentlichen Dinge nicht sehen, oft auch gar nicht wahrhaben wollen.
Staaten werden von Interessengruppen beeinflußt bzw. geleitet. Interessengruppen bestehen jedoch aus Menschen, und an der Spitze solcher Gruppen stehen immer einzelne Menschen. Egal ob Verbände, Parteien, Glaubensgemeinschaften, am Ende entscheiden einzelne Menschen über viele Menschen. Psychoanalyse ist da oft hilfreich, um besser zu erkennen, was einzelne Menschen antreibt. Vieles weiß man heute und berücksichtigt das z.B. vor Strafgerichten mildernd. Miese Kindheit, sexueller Mißbrauch, als Kleinerer von den Großen gehänselt, als unschöner Mann von Frauen verachtet, als Frau von Männern mißachtet usw. Wir kennen das alle in der einen oder anderen Form. Die meisten von uns werden trotzdem nicht zu Gewalttätern. Aber einige eben schon. Manche werden Verbrecher, andere dagegen Manager, Bischöfe, Politiker. Manche werden aber beides.
Anstatt von Weltverschwörungen zu faseln, sollte man sich die einzelnen Täter und Täterinnen lieber genauer anschauen. Wer sind sie, was prägte sie, wie wurden sie zu dem, was sie heute sind? Der eine bleibt ein Würstchen, der andere wird zum Monster. Schaut man sich die Täter länger an, sind sie oft beides, also monströse Würstchen, die sich gerne hinter Pomp, Uniformen, Paraden und markigen Befehlen verstecken. Die einen befehlen, die anderen führen die Morde aus. Konsequenterweise müßten doch diejenigen, die jetzt gegen Waffenlieferungen sind und nach Diplomatie rufen, an die Front gehen, und dort direkt mit den mordenden Soldaten reden, denn deren Chef will ja nicht. Bitte sehr, nur zu. Ach, lieber nicht? Da sind offene Briefe bequemer.
Plötzlich stehen wir, die wir doch so sehr den Frieden wollen, vor der unausweichlichen Frage, der wir auch nicht einfach entfliehen können, ob wir diesen mönströsen Würstchen ohne Wiederstand das Morden gestatten wollen. Waffen oder tote Kinder? Waffen oder Vergewaltigungen? Waffen oder noch mehr Massengräber? Im Strafrecht gibt es die Notwehr. Darf ich also jemanden in die Lage versetzen, sich zu wehren, um seine Kinder zu retten? Wer das heute vom bequemen Sofa aus den betroffenen Menschen verwehren will, also sich selbst und ihre Mitmenschen zu schützen, das Leben zu retten, der tut moralisch das Gleiche, wie jemand, der damals bewußt und wissend weggeschaut hat, als man die Menschen ins KZ brachte. Die nennt man dann Mittäter durch Nichtstun.
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Demut
Vom ich zum wir
zu wechseln,
von mir zu Dir,
uns zu werden,
ein gewundener Pfad,
so steinig und
voller Abstürze,
so am Wegesrand
die Blumen wir
zertreten.
Den Blick zu senken
voller Demut
des Lebens zu gedenken
tut heute gut.
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Das Kalenderblatt
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