Zum Filmfest könnte ich per copy&paste das posten, was ich praktisch immer schreibe, wenn die Preise verteilt (Opens in a new window) sind: Es gewinnen immer die Filme, aus denen ich geflohen bin oder die ich verpasst habe. Auch in diesem Jahr bin ich wieder meiner Rolle als Medium (Opens in a new window) gerecht geworden, denn den Siegerfilm, den Dokumentarfilm "All the Beauty and the Bloodshed" (Laura Poitras' Film handelt von der Fotografin Nan Goldin und ihrem Kampf gegen die Verantwortlichen der Opioid-Krise in den USA) habe ich verpasst. Heute nachmittag zwinge ich mich zum Nachsitzen. Und wie von mir vorausgesehen, kriegt auch der schauerliche Kannibalen-Film (Opens in a new window)einen Preis (Regiepreis). Mein Lieblingsfilm "Argentina 1985"
https://www.youtube.com/watch?v=cDVL9hWURcU (Opens in a new window)über den Prozess gegen die Verantwortlichen für die blutigste Phase der argentinischen Militärdiktatur geht natürlich leer aus.
Aber ich will nicht undankbar sein, immerhin verdanke ich dem Filmfestival die schönsten Momente des Lebens in Venedig: Frühmorgens, wenn ich an der schönsten Haltestelle der Welt auf das Vaporetto warte:
Oder abends, wenn ich wieder zurückfahre:
Heute ist der 11. September. Remember? Am 11. September 2001 war ich in Neapel beim Mittagessen zusammen mit einer neapolitanischen Freundin und meiner Fotografenfreundin Shobha. Abends sollte es weitergehen nach Palermo. Wir wollten nach dem Essen eigentlich noch ein Eis esssen, aber dann rief mich eine Freundin an, die mir von dem Angriff auf das World Trade Center berichtete. Wir fuhren sofort in die Wohnung der neapolitanischen Freundin, sahen live den Angriff auf den zweiten Turm - waren fassungslos und panisch. Denn ausgerechnet an diesem Nachmittag sollten wir ein Flugzeug besteigen. Auf dem Weg zum Flughafen war der Himmel voller Nato-Hubschrauber. Danach war die Welt nie wieder wie vorher - und eigentlich hätten wir es wissen müssen.
Die Wahlen in Italien kommen immer näher, wer mag, kann mein Portrait über Giorgia Meloni jetzt in Focus nachlesen. Inzwischen stehen ihre "Brüder Italiens bei 25 Prozent - in einer Rechtskoalition wäre das die Parlamentsmehrheit. Die einzigen, von denen in all den unzähligen politischen Analysen, Projektionen und Wunschträumen nicht die Rede ist, sind die Italiener - mit 35 Prozent ist Italiens größte Partei die der Nicht-Wähler.
Und während die Welt um die Queen trauert, trauere ich um meine Tante Ruth.
https://www.petrareski.com/2022/09/09/in-memoriam-ruth-tennigkeit/ (Opens in a new window)Ich erlaube mir meinen kleinen Nachruf auch hier zu teilen, weil die Leser meiner Bücher von "Ein Land so weit" (Opens in a new window) über "Meine Mutter und ich" (Opens in a new window) bis hin zum "Italiener an meiner Seite" (Opens in a new window)mit meiner ostpreußisch-schlesischen Familie, ich will nicht sagen verwandt - aber doch vertraut sind.
In diesem Sinne grüße ich Sie herzlich aus Venedig, Ihre Petra Reski
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