NEWNERS zwölf

Seichte Dinge sind kaum auszuhalten angesichts des Krieges.

Ohne die Ablenkung ist es auch nicht auszuhalten. Insgesamt.

Nicht alles was schön ist, ist unangebracht. Nicht alles, was unterhält, verwerflich. Natürlich nicht!

Und trotzdem erschien und erscheint mir weiterhin eben alles irgendwie fahl und unangemessen, was...

Ja, was eigentlich? Nicht das Leid beschreibt? Nicht den Tod sieht? Nicht die Gewalt verurteilt? Nicht alles tut? Auch ausblenden und vergessen mag?

Nach knapp vier Monaten Pause nehme ich Newners wieder auf. Nichts wünsche ich mir mehr, als dass es Frieden gibt. Und wenig hoffe ich mehr, dass das, was in den kommenden Monaten an Belastungen erst noch kommt, uns als Gesellschaft nicht allzusehr auseinanderreißt.

Machtwechsel

Angesichst dessen, was seit der Druckfahne des neuen Buches von Anna Sauerbrey (Machtwechsel (Opens in a new window). Wie eine neue Politikergeneration das Land verändert) noch so passiert ist, fragt man sich erst recht, ob wir in der Lage dazu sind, den "Beweis zu erbringen, dass die fragmentierte deutsche Demokratie eine große Transformation bewältigen kann, ohne zu zerbrechen." Kooperations- und Moderationsfähigkeit werden der Generation X von Sauerbrey zugeschrieben und sind da ganz sicher keine schlechten Eigenschaften. Gleichzeitig seien wir auch die "empathischen Analytiker" ohne "eigene Betroffenheit", die zwar ein "geradezu überscharfes Bewusstsein für die Fragilität, die Risse, die Wut haben", jedoch "in ihrer eigenen Konsensorientierung und Toleranz (...) die Lust an der Abgrenzung, an der Stammeslbildung nicht (verstehen), die zunehmend ein Merkmal der Gesellschaft ist." Ein gutes und gut geschriebenes Buch allemal, kurzweilig und dennoch ein wenig länglich beim ein oder anderen Ausflug in den Wahlkreis von Hubertus Heil.

Wo Sterneteams essen gehen. Und wenn nicht, ist das auch egal

Irgendwie scheint mir das eher ein Gerücht zu sein, aber wie viele Gerüchte klingt es einfach sehr schön. Bevor die Teams aus Berliner Sternerestaurants (also zumindest die Leute um Dylan Watson-Brawn (Opens in a new window) vom Ernst in ihrer Vorsternezeit, schreibt berlinfoodstories (Opens in a new window)) ab Schichtbeginn alles dafür tun, ihren Gästen was eigenes auf den Tisch zu bringen und damit konkurrenzfähig zu bleiben, gehen sie dahin, wo es richtig grundlegend ist. Zum Beispiel zu Örnek Lahmacun (Wedding (Opens in a new window) oder Neukölln (Opens in a new window)). Frischer Ayran, Spieße, Kräuter, Zitrone. Einfach sehr, sehr gut. Danke.

Listen up!

Was das Silicon Valley denken nennt

Das gleichnamige Buch von Adrian Daub (Opens in a new window) gibt´s schon eine Weile und es liest sich zügig und bereichernd. Zwei Interviews mit ihm habe ich in der letzten Zeit sehr gerne gehört. Im Hotel Matze (Opens in a new window) vom Juni. Etwas älter schon in der Sternstunde Philosophie (Opens in a new window). Ist wirklich wichtig, um Musk, Thiel und Co. zu raffen.

Der stille Kameramann

Kameramann Jürgen Jürges hat bei der Lola vor wenigen Tagen den Ehrenpreis erhalten. Alleine die am Abend zusammengeschnittenen Szenen aus einigen seiner Filme (Opens in a new window) machen Bock auf Kino. Der sonst eher stille "Meister des Lichts" spricht mit DLF (Opens in a new window) über sein Schaffen. 

Tunes

Yaya Bay war vor zwei Wochen Album der Woche beim WDR, in der ZEIT gibt es einen Artikel (Opens in a new window) und Radio eins und der Spiegel und... Egal. Es ist viel zu heiß draußen, als dass dieses Album (Opens in a new window) an eine*r einfach so vorbeigehen sollte. 

Eine kleine seichte Miniserie

Was zum Ansehen. Die ARD-Serie "Glücksspieler" (Opens in a new window) mit 6 Folgen, Katharina Schüttler, Manuel Rubey, Eko Fresh und Branko Samarovski unterhält einfach sehr gut.

Outro

Recht herzlichen Dank für den kurzen Ausflug!

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