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Mathe? Fakten? Fehlanzeige! Wie man sich mit Prozentrechnen blamiert

152,6% NICHT gewählt? Wie man Mathe mit Aluhut endgültig ruiniert

Willkommen in der Welt der alternativen Mathematik! Wo 100% nicht genug sind und Twitter-Genies die Grundregeln der Realität verdrehen. Es gibt Tweets, bei denen du dich einfach fragst: „Meinen die das wirklich ernst oder ist das Satire?“ Dann liest du den Rest und merkst: Oh, die meinen das todernst.

Genau so ein Kunstwerk haben wir hier – mit einem Meister der Prozentrechnung, der scheinbar die Gesetze der Mathematik ganz neu definiert. 152,6% der Österreicher*innen haben NICHT gewählt? Da möchte man doch einfach laut klatschen. Klatschen, weil Mathe offenbar nie Teil der Lebensplanung war.

“73,7% haben @volkspartei NICHT gewählt 78,9% haben @spoe_at NICHT gewählt #notmypresident vergibt also einen "Regierungsbildungsauftrag" an eine Einheit, die von 152,6% der (Flagge Österreich) NICHT gewählt wurde?”

Mehr als 100%? In welcher Dimension genau?

Stell dir vor: Du wählst eine Partei nicht. Deine Freundin auch nicht. Und zack! Schon sind wir bei über 150%! Also zumindest in der „Logik“ dieses mathematischen Genies. Laut diesem fantastischen Tweet haben 152,6% der Österreicher*innen weder die Volkspartei noch die SPÖ gewählt. Applaus, Applaus! Du hast es geschafft, die Grundgesetze der Arithmetik so fest gegen die Wand zu fahren, dass selbst Pythagoras aus dem Grab hüpfen und eine Nachhilfestunde buchen möchte.

Für alle, die’s verpasst haben: Es gibt nur 100%. Prozentrechnung funktioniert so: Alles zusammen ist 100% – egal, wie viele Parteien man nicht wählt. Es sei denn, natürlich, du bist Aluhut-Träger. Dann lebst du in einer Welt, wo Zahlen keine Grenzen kennen und die Realität optional ist.

Desinformation mit Taschenrechner: Wie man sich mit Prozenten komplett lächerlich macht

Was wir hier erleben, ist kein Rechenfehler – das wäre ja fast noch verzeihlich. Nein, das ist mutwillige Verblödung mit System. Anstatt sich mit den Ergebnissen der Wahl auseinanderzusetzen, wird einfach wild mit Zahlen jongliert, in der Hoffnung, irgendwer da draußen fällt drauf rein. Ein bisschen wie ein Zaubertrick: „Schau mal hier, 73,7% haben die Volkspartei nicht gewählt und 78,9% die SPÖ nicht! Voilá, plötzlich haben über 150% der Leute alles nicht gewählt!“

Was kommt als Nächstes? Eine Entdeckung, dass es 300% der Wähler*innen gibt, die auch noch heimlich zu Hause geblieben sind, weil sie das Wahlsystem boykottieren? Bitte lasst es uns wissen, wenn ihr die geheime Dimension der Über-Prozente entdeckt habt.

Das eigentliche Problem ist nicht Mathe, sondern die FPÖ

Der eigentliche Kern der Geschichte ist aber noch viel lustiger: Es liegt nicht an der Mathematik, dass die FPÖ keine Freunde findet. Niemand – wirklich niemand – will mit der FPÖ eine Koalition eingehen. Woran das wohl liegt? Vielleicht daran, dass man sich mit Rechtsaußen-Parolen nicht gerade viele Sympathiepunkte holt? Statt zu akzeptieren, dass andere Parteien (oh Wunder) einfach keine Lust auf eine Zusammenarbeit mit der FPÖ haben, wird lieber mit Zahlen manipuliert, um das System als "böse" darzustellen.

Also, Nachricht an den Erfinder dieser „152,6%-Theorie“: Nicht die Mathematik ist gegen euch. Es sind die anderen Parteien, die einfach keinen Bock auf euch haben.

Wo sind die Freunde hin? Kleiner Tipp: Schaut mal in den Spiegel!

Aber anstatt sich zu fragen, warum einen keiner mag, wird hier lieber in den Twitter-Himmel nach Antworten geschrien. Die 73,7% haben nicht für die Volkspartei gestimmt und 78,9% nicht für die SPÖ? Richtig. Willkommen in der Realität. Das nennt man Demokratie. Unterschiedliche Leute wählen unterschiedliche Parteien. Aber das heißt noch lange nicht, dass sie alle in einem großen Anti-FPÖ-Bund zusammengeschlossen sind und euch verschworen ignorieren. Vielleicht liegt’s an euch?

Wenn keiner Lust hat, mit dir zu spielen, kann das auch mal an dir selbst liegen. Tipp fürs Leben: Schau mal in den Spiegel und frag dich: „Liegt es vielleicht nicht an den anderen, dass mich keiner will?“

Fazit: Mathe bleibt auch ohne Verschwörung die gleiche

Am Ende bleibt’s einfach: Mathematik lügt nicht – auch wenn ihr’s noch so gerne hättet. Prozentwerte funktionieren nicht nach den Regeln eurer alternativen Aluhut-Realität. Es gibt keine geheimen mathematischen Verschwörungen gegen die FPÖ. Die traurige Wahrheit ist: Keiner will mit euch regieren. Punkt. Vielleicht ist es mal Zeit, aufzuhören, mit absurden Rechenfehlern eine Mauer aus Ignoranz zu bauen, und stattdessen zu reflektieren, warum euch keiner mag. Mathe ist gnadenlos – und die Realität auch.

Rechtlicher Hinweis: Dieser Artikel dient der kritischen Auseinandersetzung mit aktuellen Themen und stellt keine rechtlich bindenden Aussagen dar. Die dargestellten Ansichten dienen ausschließlich der Information und Diskussion. Die verwendeten Informationen basieren auf öffentlich zugänglichen Quellen. Trotz sorgfältiger Prüfung wird keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit übernommen. Der Artikel erhebt keinen Anspruch auf die alleinige Wahrheit und ist im Sinne der Meinungs- und Informationsfreiheit zu verstehen.

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