Danke
Hey, hier kommt der letzte Newsletter von mir in diesem Jahr:
Ich möchte Dir danken, dass Du meine Berichte gelesen hast. Dass Du möglicherweise ein Teil davon warst, oder mich sogar mit einer Mitgliedschaft supportet hast … Danke! Diese Unterstützung bedeutet, dass meine Arbeit als Künstlerin und Illustratorin die Wertschätzung erhält, die sie verdient.
Unsere Welt ist voll mit Bildern. Jetzt kommt auch noch die KI dazu. Künstler:innen und Illustrator:innen bangen um ihre schon bis hierher magere Existenz.
Dein Support ermögicht es mir, mich gegen die sinnlose Bilderflut zu stemmen und eine Sinnhaftigkeit unseres flüchtigen Lebens zu erhalten. Ich möchte weiterhin Bilder zeichnen, die Menschen berühren, ihnen Berührungsängste nehmen und sie näher zusammenbringen …
Für den letzten Newsletter des Jahres habe ich mir fünf Highlights ausgesucht, für die ich besonders stolz oder dankbar bin:
1. OBERFETT
HOME | TOWN – meine erste Ausstellung im Jahr 2024 in der Galerie OBERFETT. Die drei Bildet habe ich mit Kaffee und Espresso gemalt. Erfolgserlebnis: alle drei haben ein neues Zuhause gefunden.
Im Laufe der Ausstellungen im OBERFETT gibt es oft Lesungen. Till Mette – ein bekannter hamburger Cartoonist – hat das Buch vorgestellt: „Dichter an Hamburg: Reim-Reportagen“. Wie üblich, habe ich meine Reportage-Zeichnung von der Berühmtheit signieren lassen ;) Das Buch kann ich auch sehr empfehlen. Es ist im KJM Buchverlag im Mai 2016 erschienen und ist sehr unterhaltsam gezeichnet und geschrieben.
2. Verbotene Gefühle
Das Projekt „Verbotene Gefühle in Zeiten des Kriegs“ ist aus dem Ukraineforum geboren. Sieben Frauen mit unterschiedlichen Hintergründen haben Interviews gesammelt und aufbereitet. In den Interviews geht es um Gefühle, die im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg bei Menschen aus unterschiedlichen Teilen der Welt entstanden sind. Gefühle, die verstörend sind, oder allgemein als unerwünscht gelten.
Dabei ist eine Kollage aus verschiedenen Stimmen und Sprachen entstanden. Diese wurden von den Projektautorinnen vorgelesen. Ich bin eine davon:
Nana Grinstein, Nadiia Humeniuk, Friederike Meltendorf, Natalia Reznichenko, Henrike Schmidt, Julia Solovieva, Julia Zeichenkind.
Im Tonali-Saal in Hamburg vor mehr als 50 Zuschauer:innen hat diese Kollage im Juni dieses Jahres eine Bühne gefunden – mit unseren Stimmen und meinen Bildern zu den ausgewählten Texten.
Es ging um Sprachlosigkeit, Machtlosigkeit, Wut und Angst. Es war nicht einfach, diese Texte vorzulesen. Und offensichtlich war es auch nicht leicht, solchen intensiven Emotionen zuzuhören. Die Rückmeldungen waren aber durchgehend positiv. Wir haben gelernt, dass man Emotionen nicht weg sperren darf, dass sie ein wichtiger Teil unseres Zusammenlebens sind und dass sie eine Bühne brauchen, um verarbeitet und gehört zu werden.
Das Ukraineforum und auch das Projekt „Verbotene Gefühle …“ wurden dieses Jahr auch an der Uni Hamburg an der Philosophischen Fakultät vorgestellt. Auch ich durfte meine visuell-journalistische Arbeit vor dem Uni-Publikum vorstellen. Es war zweifellos eins der größten Highlights dieses Jahres.
3. Grömitz
Drei Wochen im August in Grömitz mit meinem Kind auf Mutter-Kind-Kur. Ein Erlebnis, das ich nicht missen möchte. Es war entspannend, es war toll, es war zu kurz …
Wir gingen fast jeden Tag ins Meer und ich habe fast jeden Tag gezeichnet.
Nach drei Wochen wollte ich immer noch dort bleiben. Jetzt bleiben mir die Zeichnungen als Erinnerung …
4. Reportagejob “Awareness in der Klubszene”
Job des Jahres: Einen ganzen Tag zeichnerisch dokumentieren. Es ging um eine Fachtagung zum Thema Gewaltprävention in der Nacht- und Klubszene.
Zum Schluss gab es einen zusätzlichen Nachtragsjob mit den selben Auftraggeberin und Thema: Illustrationen für ein Bericht des Clubkombinats Hamburg zu der Umfrage über Awareness-Konzepte bei deutschen Veranstalter:innen. Tolles Thema, spannende Aufgabe, großatrtige Zusammenarbeit mit der Auftraggeberin.
Liebes Universum, bitte mehr davon!
5. Face to Place
In diesem Jahr habe ich herausgefunden, dass ich am liebsten Menschen zeichne und ich habe Lust, meine Arbeit etwas mehr auf Porträts zu fokussieren.
Die Idee heisst “Face to Place” und es geht um Menschen und ihre Geschichten. Also gezeichnete Porträts und Interviews. Sie ist noch nicht ganz ausgereift und ich bin schon sehr gespannt zu sehen, in welche Richtung sie sich entwickelt.
Ich habe in diesem Jahr viele Porträts sowohl digital als auch analog gezeichnet. In einer kleinen Ausstellung habe ich bereits einige wenige Bilder präsentiert.
Das war jetzt kein durchschlagender Erfolg, aber das liegt vermutlich daran, dass die Idee weniger für Ausstellungen als viel mehr für Publikationen geeignet ist.
Ich freue mich, Dich auf diesem Weg dabei zu haben und wünsche Dir einen guten Rutsch ins neue Jahr!
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Tschuss.
Julia Zeichenkind