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Ab und zu kellnere ich im Dorfkrug schräg gegenüber.

Auf Geburtstagen, Hochzeiten, Beerdigungen.

Schon als Kind liebte ich es, den Feriengästen meiner Eltern imaginäre Cocktails zu servieren, und Ende der Neunzigerjahre finanzierte ich mir im Biergarten das länglich geratene Studium.

Und nun: Silberhochzeit im Dorfkrug. Ich trage das Tablett mit den Begrüßungsgetränken durch den geschmückten Saal.

Viel Silber. Auf den Tischen, auf den Köpfen und Stunden später auch in den Blicken.

DJ Holger legte hier schon vor 25 Jahren zur Vermählung des Jubelpaares auf. Hör gut zu, du bist mein Glück. Ohne dich schlaf ich heut Nacht nicht ein.

Schlager, nölt mein innerer Miesmacher und Jazzpianist. Und überhaupt. Die Silberhochzeit im selben Laden zu feiern wie die Hochzeit, das zeugt ja von Weiterentwicklung, mein lieber Scholli.

Auf einmal steht die Gastgeberin strahlend und mit polonäsegeröteten Wangen vor mir.

„Ihr macht das hier alle so toll“, ruft sie über das Intro von Tausendmal berührt. „Das ist ein richtig schönes Fest für uns. Seit wann kellnerst du?“

Ich rechne kurz nach. 1998 habe ich angefangen. Also seit … Oh.

„Seit 25 Jahren.“

„Glückwunsch! Mein lieber Scholli,“ lacht sie und zieht mich auf die Tanzfläche.

 🎵 Fakear feat. Rae Morris: Silver🎶

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