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Fremde Fenster

Wenn die Abenddämmerung den Tag in einen Schwarzweißfilm verwandeln will, werfen die Fenster ihr goldenes Licht nach draußen.

Ich werfe auch. Einen Blick. Hinein in die Fenster.

Die Form einer Deckenleuchte, ein Stück Bücherregal, Dekoration auf dem Fensterbrett. Spuren menschlichen Daseins. Das, was ich von außen sehen darf. Es lädt mich ein, mir vorzustellen, wie es sich hinter diesem Fenster wohl lebt.

Ich bin keine Voyeurin. Kein Eindringling. Ich will nichts mitkriegen, was mich nichts angeht. Es geht mir nur um diesen magischen Moment Fremdheit. Um diesen Sekundenblick in ein anderes Leben. Um einen Wimpernschlag auf einem anderen Planeten, der einerseits Lichtjahre und andererseits nur wenige Schritte weit weg ist.

Diese Vorstellung erweitert meine kleine Welt, wenn ich mich in ihr verheddert habe. Wenn ich denke, dass es nichts anderes gibt als meins.

Dann imaginiere ich mich in andere Möglichkeiten. Mache innere Streifzüge durch ein unbekanntes Äußeres.

Neugier ist Interesse. Der Keim für Veränderung. Wann immer meine Neugier austrocknet, spaziere ich in der Abenddämmerung und nehme einen Schluck von den Welten anderer. Dann verstehe ich wieder mehr und fühle mich verbunden.

Durch das, was ich von außen sehen darf.

 🎵 Rio Reiser: Vier Wände🎶

Ich danke allen Leserinnen und Lesern, die mich letzte Woche mit einem 🧡 unterstützt haben! Den Pitch habe ich nicht gewonnen. Dafür viel Zuspruch, Vertrauen und Mut.

Das Crowdfunding für meinen Festivalroman ROCK YOUR BEAST läuft noch bis zum 6. April. Schau gern auf meiner Kampagnenseite (Si apre in una nuova finestra) vorbei!

Der nächste Wimmerbrief erscheint wegen der Leipziger Buchmesse ausnahmsweise am Dienstag.