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Frisst kein Brot

Mont Saint-Michel, La Palma, Baden-Baden, Gustav Klimt, Mont Saint-Michel, Stilleben mit Lachs, Seehund, Malente-Gremsmühlen, Mont Saint-Michel.

Ich sammle Postkarten. Beziehungweise sie sammeln mich.

Sie laufen mir zu an den Orten, die ich bereise. Gucken mich mit glänzenden Motiven aus den kalten, grauen Metallständern heraus an.

Ich nehme sie mit. In der besten Absicht, sie zu schreiben und an liebe Menschen zu verschicken, bei denen sie es gut haben sollen. Doch dann schlafe ich mit dem Stift in der Hand ein, gehe ins Museum oder vergesse es einfach. Wenn ich abreise, nehme ich die unbeschriebenen Karten mit nach Hause. Zu den anderen.

Ich kann sonst alles wegschmeißen. Sogar Bücher. Aber Postkarten?

„Frisst kein Brot“, sagt man in Norddeutschland. Übersetzt: „Bewahr ma auf. So ne Postkarte ist doch kein Haustier, höhö, weißt Bescheid, nech. Kiek mol, da drüben ist eine mit Leuchtturm, wie hübsch!“

Ich habe es mit der Methode aus dem Buch Essentialism von Greg McKeown (Si apre in una nuova finestra) versucht. Jede einzelne Postkarte in die Hand genommen, sie betrachtet und gefragt: „Wenn ich dich nicht schon hätte, würde ich jetzt, in diesem Moment, Geld für dich ausgeben?“

Die Antwort lautete immer „Ja“.

Verdammich, es ergibt keinen Sinn, sie zu behalten! Ich schreibe keine Ansichtskarte vom Mont Saint-Michel, wenn ich in Negenharrie am Schreibtisch sitze! Schließlich bin ich keine Agentin, die ihren Aufenhaltsort vertuschen muss!

Oder … Warte.

Ich weiß jetzt, was ich damit mache. Ich schicke sie dir.

Bis gleich!

 🎵 The Gardener & The Tree: Postcards🎶

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