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Lebendiges Totholz

Morsches und faules Holz, sowie Teile von Bäumen und Sträuchern, die nicht mehr mit Nährstoffen versorgt werden (können), nennt man Totholz. Wie alles in der Natur wird auch totes Holz verwertet und zu neuem Humus verarbeitet. Bevor es wieder zu Erde wird, ist es ein sehr wichtiger Lebensraum für unzählige Tiere. Außerdem hat es auch weitere wertvolle Eigenschaften, die für Flora und Fauna von großer Bedeutung sind. Sogar auf das Klima vor Ort hat es einen Einfluss!

Eine tote Weide

Ungefähr 25% aller Käferarten in Deutschland sind von Totholz abhängig. Auch viele weitere Tiere, Pflanzen und Pilze leben von Totholz. Weil die Menschen es in Parks, Gärten und Wäldern gerne ordentlich haben, gibt es leider zu wenig Totholz, weshalb viele Tiere mittlerweile bedroht sind. Dazu zählt zum Beispiel die Mopsfledermaus. Sie verbringt den Tag gerne in stehendem Totholz versteckt unter abstehenden Rindenteilen. Sie frisst Insekten ohne gepanzerte Körper wie Mücken und Nachtfalter.

Der Lindenschwärmer, potentielle Beute für die Mopsfledermaus, lebt in Laubwäldern.

Ein Lindenschwärmer, potentielle Beute der Mopsfledermaus. Quelle: pixabay - Illuvis

Das Große Mausohr, die größte Fledermaus Deutschlands, ernährt sich von Laufkäfern. Alle Laufkäferarten sind wie alle Fledermausarten streng geschützt. Die Larven der Laufkäfer erbeuten Insekten und deren Larven, deren Nahrung zum Großteil das Totholz ist. Am Beispiel der Fledermaus ist leicht erkennbar, dass Totholz eine sehr wichtige Lebensgrundlage für ganze Ökosysteme darstellt.

Das Große Mausohr (Myotis myotis) ist Fledermaus der Jahre 2024 und 2025.

Das Große Mausohr, Fledermaus der Jahre 2024 und 2025. Quelle: Pixabay, PublicDomainImages

1/5 aller Lebewesen sind direkt von Totholz abhängig

Es gibt noch eine weitere Totholzart, nämlich das in Form von Ästen, die noch am Baum hängen. Auch diese sind eine Lebensraum-Nische für ganz bestimmte Insektenarten. Die waagerechten toten Äste bekommen mehr Sonne und Wärme ab, sie trocknen schneller - daraus ergeben sich andere Lebensbedingungen als zum Beispiel…

… in einer Mulmhöhle

Baumhöhlen entstehen durch Äste, die durch Sturm oder Schneelasten abgebrochen sind. Dringen nun Pilze in das freiliegende Holz ein, zersetzen sie dieses und eine Höhle entsteht. Auch Insektenlarven fressen hier gerne und Vögel wie der Schwarzspecht und Eulen finden einen Nistplatz. Langsam wird der Baum von innen ausgehöhlt, bleibt jahrzehntelang stehen (dann haben wir stehendes Totholz) oder stürzt irgendwann um.

Eine halbe Eibe mit viel Mulm

Liegendes Totholz

Ein weiterer spannender Lebensraum ist das liegende Totholz. Zum einen können sich alle Garten- Park- und Waldbewohner darauf sonnen. Im und unter dem Totholzhaufen gibt es prima Versteckmöglichkeiten für Reptilien und Amphibien. So lässt sich ein Totholzhaufen durchaus in verschiedene Stockwerke einteilen. Im Keller, also direkt unter dem Totholz leben Insektenlarven, Kleinstlebewesen und Spinnentiere.

liegendes Totholz

Käferkeller und Gefahren

Solch einen “Käferkeller” kann man im Garten nachbauen: Die Grasnarbe wird abgetragen, darauf stapelt man Totholz in verschiedenen Formen und Größen. Die Käferlarven des Hirschkäfers leben bis zu 8 Jahre unterirdisch und ernähren sich von Totholz!

Baum fällt

Daher ist es auch sinnvoll, Baumstümpfe im Boden zu belassen. Da wir im Siedlungsbereich und auf Verkehrswegen selbstverständlich für Sicherheit sorgen müssen, ist es nötig Totholz zu entfernen. Aber nicht immer muss alles weg. Oft ist es gefahrlos möglich, den Torso (den Baumstamm) stehen zu lassen. Falls der betroffenen Baum nicht stehen bleiben kann, finden Stamm und Äste bestimmt einen guten Liegeplatz!

Pilze und Bäume gehören auch zu Lebzeiten der Bäume zusammen

NaHturschutz

Da so viele Käferarten und weitere Insektenarten vom Totholz abhängig sind, sind deren Zahlen rückläufig. Das bedroht wiederum Fledermäuse, Reptilien und Amphibien und beeinträchtigt ein gesundes Klima und die Humusbildung. Bestimmt wirst du beim nächsten Mal Rausgehen entdecken, welche Möglichkeiten im Bereich Totholz noch ausgeschöpft werden können!

Frösche, Molche und Erdkröten leben und überwintern außerhalb der Laichsaison im Wald!

Erdkröte im Wald
Quelle: pixabay - Tatyanna_PlanFrosch im Eibenwald

Mikroklima

Totholz ist ein toller Wasserspeicher! Die feinen Poren und die weiche Struktur machen es möglich, viel Wasser aufzunehmen und zu halten wie ein Schwamm. Das gespeicherte Wasser verdunstet nur sehr langsam, weshalb Totholz zur Kühlung und Befeuchtung des Ortes beiträgt, in dem es liegt.

Probiere es aus: Nehme ein Stück liegendes Totholz in deine Hand und presse es aus wie einen Schwamm! Erstaunlich, wie viel Wasser auch im Sommer herausfließt!

Totholz nimmt viel Wasser auf

In unseren Wäldern bleiben durchschnittlich 20m³ pro Hektar Totholz liegen. 60m³ sind erstrebenswert für ein intaktes Ökosystem. Zum Vergleich: In heimischen Urwäldern befinden sich 100m³bis 300m³ Totholz pro Hektar Wald.

Boden

Wenn die Tiere und Pilze das Totholz zersetzt haben, bleibt wertvoller Humus übrig. Humus ist die obere Bodenschicht, die voller Nährstoffe steckt. Totholz ist der Nährboden für neue Pflanzen. Bei deinem nächsten Waldspaziergang wirst du entdecken, dass aus toten Baumstämmen nicht nur viele Pilzfruchtkörper, sondern auch Keimlinge herauswachsen!

Hier keimt eine kleine Rot-Buche auf einem toten Rot-Buchenstamm.

Ich hätte gerne noch einige Fotos und Erläuterungen mehr eingefügt, das würde den Post jedoch zersprengen. Ich wünsche dir viel Freude beim Erkunden vom lebendigen Totholz und freue mich sehr auf unser nächstes Live!

Sabrina

Fühl dich Natur!

Argomento Bäume

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