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Liebe LeserInnen,

den Verstand verlierend stellen wir scharf und handeln. Wofür wir uns bislang noch Zeit genommen haben - nehmen durften (!) - die eingespielten Wechsel zwischen Trübe und Freude, die vertrauten Tiefs mit all ihren Dimensionen, abwechselnd mit fluffiger Energie, all das zergeht sich nun in eine Gemengelage, in der die Grenzen kaum noch wahrnehmbar sind. Wir drehen beruhigt am Rad. Erleben die Zeit vor sich hin gehen und mit jeder Stunde mehr, die der Frühling heranrückt und in uns die Freude auf eine helle, warme Zeit anbricht, halten wir die Hoffnung in uns aufrecht, manövrieren unsere angestrengten Körper durch die Tage, entlang eines Weges, der so unbekannt ist wie wohl noch nie in unserem Leben. Unsere Vorstellungskraft schleppt sich müde im Kreis. Wir wissen, dass es nie wirklich Gefahrlosigkeit gab, aber Geborgenheit, die erlaubten wir uns zu fühlen. Es gab eine lose Freundschaft mit der Zukunft, unserer Zukunft. Und irgendwie bemühen wir uns um Schadensbegrenzung. Machen es uns so nett wie möglich und doch fühlt sich jeder Versuch der Ablenkung noch an wie dieser Löffel Sahne-Soße zu viel: Belastend und zäh.

In der Ferne liegt die Leichtigkeit am Strand. Sie lutscht den Drops, um den wir bangen. Strahlt lachend gen Sonne. Sie ist, was sie ist. Und wir sind, was wir daraus machen.

Deine Tante.

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