#mirtutdasherzweh
Adventskalender 2024 - Zwei - 2. Dezember
Heute ist der 2. Dezember 2024.
Ein trauriger “Monatstag”.
Seit dem 2. Mai 2024 leben wir hier in Deutschland auf Kosten der Menschen im Globalen Süden und der künftigen Generationen.
Unsere Ressourcen, die uns für ein Jahr innerhalb planetarer Grenzen zur Verfügung stehen, sind seit dem 2. Mai 2024 verbraucht.
Der Länder-Erd-Überlastungstag oder Länder-Welt-Erschöpfungstag (Country-Overshootday) ist kein Aktionstag oder Gedenktag, den man einmal im Jahr mit ein paar Sharepics in Social Media oder mit irgendeiner Aktion “feiert”, die mehr der eigenen Imagepflege und Selbstinszenierung - eventuell auch der Identitätsbildung und dem Community-Building - dient, als dass es tatsächlich etwas an der kollektiven Wirklichkeit - und vor allem an dem, was auf die Betroffenen an unaushaltbaren Folgen zukommt - verändert.
Wenn alle Menschen so leben würden wie wir hier in Deutschland - im Gesamtdurchschnitt unserer Gesellschaft hierzulande / heutzutage - dann wären die globalen Ressourcen, die uns innerhalb planetarer Grenzen auf der ganzen Welt zur Verfügung stehen, im Mai - konkret am 2. Mai 2024 - für das gesamte Jahr verbraucht.
Zu formulieren, dass wir ab dann “auf Pump” leben, ist eine völlige Verharmlosung der Tatsache, dass wir Lebensgrundlagen unwiederbringlich zerstören. Die Lebensgrundlagen der Menschen im Globalen Süden. Die Lebensgrundlagen der künftigen Generationen. Also unserer Kinder und Enkel und damit auch ihren Kinderwunsch und ihre Möglichkeit, eine Familie zu gründen, in einer Welt, die nicht von Kriegen um Trinkwasser bestimmt wird.
(Si apre in una nuova finestra)Country Overshoot Days 2024 (Si apre in una nuova finestra)
- Earth Overshoot Day (Si apre in una nuova finestra)
Aber jetzt ist ja Adventszeit. Besinnlichkeit. Wohlfühlen bei Punsch & Keksen, Lieder-Singen & Musik-Hören … Weihnachtseinkäufe tätigen. Konsum, Konsum, Konsum. Und “die Ökos” sind mal wieder Spaßbremse. Doch nicht jetzt! Doch nicht hier! Doch nicht so!
Doch nicht in der Sommer-Urlaubs-Reisezeit! Wie könnt ihr so gemein sein!
Doch nicht in der Adventszeit! Wie könnt ihr so pietetlos sein!
Doch nicht morgens im Berufsverkehr! Wie könnt ihr so egozentrisch sein! Geht arbeiten! Steigert den Profit der Superreichen!
Doch nicht abends im Feierabendverkehr! Wie könnt ihr so rücksichtslos sein! Geht arbeiten, damit auch ihr abends erschöpft seid und keine Kraft mehr habt, euch gegen himmelschreiendes Unrecht aufzulehnen!
Doch nicht am Wochenende in der Kunstgalerie! Doch nicht beim Fußballspiel! Doch nicht beim Konzert in der Elbphilharmonie! Doch nicht bei der Musical-Aufführung, bei der schlecht bezahlte Künstler*innen Les Miserable (Die Armen) aufführen und von einer Revolution gegen gesellschaftliche Missstände singen: “Do you hear the people sing?”
Doch nicht im Karneval! Doch nicht bei Spaß und Freizeitprogramm!
Doch nicht hier, doch nicht jetzt, doch nicht so!
Hört auf, uns mit der unangenehmsten Wahrheit unserer Zeit zu belästigen.
Wir wollen sie nicht hören.
Wir wollen sie verdrängen.
Wir sind zu beschäftigt.
(Zum Teil selbst mit Aktivismus für irgendwas Gutes & Richtiges.)
Wir wollen sie leugnen. Negieren. Nicht-Wahrhaben. Wir sagen dazu nein!
Wir glauben was anderes. Was Schöneres. Was Besseres. Was Wohltuenderes.
Solange es (noch) geht.
Advent heißt Ankommen.
Wer oder was kommt da eigentlich von wo her und kommt wo und bei wem oder was an?
Vielleicht die Wahrheit?
Bei allen?
Jedes Ja beinhaltet ein Nein. Und umgekehrt.
Wenn ich Ja zur Wahrheit sage, sage ich Nein zur Verleugnung und zur Lüge.
Zu Desinformationskampagnen, Populismus, Fake-News, Verdrängung, Ablenkung usw. …
Wenn ich Nein zum Weiter-so sage, sage ich Ja zum Ankommen. In der Wirklichkeit. Im Hier & Jetzt. In der Notwendigkeit zu handeln, damit es ein morgen gibt. Heute.
Die Kampagne #mirtutdasherzweh von Frauen*_im_Widerstand lädt seit dem 2. Mai 2024 (deutscher Erdüberlastungstag) Frauen und alle solidarischen Menschen mit allen Geschlechtsidentitäten ein, am 2. Kalendertag des Monats den Alltag zu unterbrechen, nicht zur Arbeit zu gehen, um ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen der Ehrlichkeit.
Die Zerstörung der Lebensgrundlagen aller Lebewesen auf dem gesamten Planeten - auch unserer Kinder und Enkelkinder - macht uns krank.
Wir sind erschöpft, ausgelaugt und ausgebrannt vom Hamsterrad des Alltagsstresses.
Wir sind nicht bereit, mit dem Kurs der Zerstörung der Lebensgrundlagen, dem fossilen Weiter-so, dem Ökozid (irreversible Zerstörung von Lebensräumen & Ökosystemen & Aussterben von Arten) und dem Aufreißen der globalen und nationalen Schere zwischen Arm & Reich zu kooperieren.
Wir sagen dazu Nein!
Nicht einmal im Jahr symbolisch. Sondern jeden Monat.
Seit dem 1. August 2024 - Globaler Welterschöpfungstag - auch am 1. Kalendertag jedes Monats.
Jede*r auf ihre*seine*deyren Weise. #füralle
Wir sind viele. #füralle
Für das gute Leben. #für alle
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