PBN-News ohne Witze über nackte Tatsachen
Good Morning Prenzlauer Berg!
Als Lokalpolitiker:in hat man es auch nicht leicht. Da beschäftigt man sich wochenlang bis ins kleinste Detail mit dem Pankower Haushalt und dem Versuch, dort 21 Millionen Euro einzusparen, wo eh kaum noch was ist (mehr dazu hier (Si apre in una nuova finestra)).
Und was bekommt man am Ende? Die Schlagzeile:
“Pankow hat Haushalt und Sanierungskonzept verabschiedet.”
Herzlichen Glückwunsch bzw. sorry, Leute!
Vergangenen Donnerstag war es soweit, und damit unzählige Fachausschusssitzungen und Fraktionsdebatten nicht komplett unerzählt bleiben, sei hier noch ergänzt, dass die Bezirksverordneten zwar verabschiedeten, aber vorher auch kritisierten und anmahnten, etwa den Personalabbau in Zeiten des Personalmangels und das Verschieben von Sanierungsprojekten, während uns die Infrastruktur bereits unterm Arsch wegbröckelt (meine Worte).
Oder, wie unsere Koalition auf Landesebene sagt: “Das Beste für Berlin”.
Und damit zu einem zugegebenermaßen wilden Themenmix. Aber ihr habt es so gewollt, sind schließlich:
Eure Themen
"Beim Laufen im Volkspark Friedrichshain bin ich schon mehrmals (einem) Exhibitionisten begegnet. Ich finde es bedenklich, dass so viele an dem Typen einfach vorbeilaufen und die nachfolgenden Frauen nicht mal warnen",
berichtet Ulrike.
Worum geht's?
Im Volkspark Friedrichshain stehen besonders im Bereich der Sportgeräte nahe der Danziger Straße Männer mit runtergelassener Hose im Gebüsch und holen sich einen runter, während Menschen an ihnen vorbeijoggen. Die Polizei Berlin berichtet von 15 erfassten Straftaten in den vergangenen 12 Monaten. Es scheint aber nicht jeder Vorfall zur Anzeige gebracht zu werden.
Warum ist das wichtig?
Exhibitionismus ist nicht lustig. Zum einen wird die Situation an sich oft als bedrohlich empfunden und kann zur Folge haben, dass Betroffene solche Orte meiden. Der für alle offene Park wird so für manche zur No-Go-Area, aus Selbstschutz.
Zum anderen gibt es Bedenken, dass Exhibitionismus der Einstieg in schwerere Sexualdelikte sein könnte.
Was sagen die Verantwortlichen?
“Dem Exhibitionisten oder der Exhibitionistin ist nicht immer nachzuweisen, ob er oder sie seine oder ihre Tathandlung mit dem Ziel der eigenen sexuellen Erregung begeht oder ob die Freude am erzeugten Ärgernis bzw. der erzeugten Verunsicherung anderer Menschen im Vordergrund steht”, heißt es aus der Pressestelle der Berliner Polizei. Meist seien die Leute eher Wiederholungstäter:innen, als dass sie sich zu Sexualstraftäter:innen entwickelten.
Als Reaktion auf die Vorfälle hat die Polizei vorübergehend ihre Präsenz im Park erhöht, um das Sicherheitsgefühl der Parkbesucher:innen zu erhöhen und zudem schneller ansprechbar zu sein.
Wie ist die Rechtslage?
“Ein Mann, der eine andere Person durch eine exhibitionistische Handlung belästigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft”, heißt es im Strafgesetzbuch (Si apre in una nuova finestra).
Dass dort nur Männer erwähnt werden, bedeutet nicht, dass es nicht auch Exhibitionistinnen gibt, die ebenfalls mit juristischen Konsequenzen zu rechnen haben. Die Polizei gendert in ihrer Antwort also nicht ohne Grund.
Solche Fälle kommen allerdings quasi nie zur Anzeige. Pauschal wird männlicher Exhibitionismus wohl eher als Bedrohung wahrgenommen, während wir entblößte Frauen aus der Werbung für Sonnencreme und vom Focus-Cover zum Thema Rückenschmerzen kennen.
Was können Betroffene tun?
Die Polizei rät, in jedem Fall so schnell wie möglich 110 zu wählen. Dabei gilt jedoch: Eigene Sicherheit first! Statt Konfrontation also lieber erstmal ignorieren, weggehen und dann zum Handy greifen.
“Der neue Spielplatz am nördlichen Ende des Mauerparks ist mir ein Rätsel: Zum einen blieb er viele Wochen nach Eröffnung großteils abgesperrt. Zum anderen gilt er als barrierefrei, doch eine der Rampen endet kurz vor einer Säule. Was ist da los?",
fragt Anna.
Worum geht's?
Monatelang war der nördliche Mauerpark Baustelle, bevor im August feierlich die Fertigstellung dieses Bauabschnitts zelebriert wurde. Doch die meisten Spielgeräte des neuen Spielplatzes blieben erstmal abgeriegelt. Erst seit vergangener Woche ist alles zugänglich.
Zudem endet die abschüssige Rampe eines der barrierefreien Klettergerüste tatsächlich vor der Säule des dort rumstehenden Pavillons. Kinder in Rollstühlen oder auf Laufrädern sollten also nicht zu schwungvoll dort runtersausen.
Warum ist das wichtig?
Zunächst mal ist es schlichtweg gefährlich, wenn ein barrierefreier Spielplatz nicht barrierefrei ist und Eltern ihre Kinder dort nicht unbesorgt spielen lassen können.
Zudem hatte sich die verantwortliche Grün Berlin zur Eröffnung im August in der Pressemitteilung selbst gelobt, die Fläche stehe Besucher:innen “in vollem Umfang zur Verfügung – mehrere Monate früher als ursprünglich geplant.” Da darf man schon mal kritisch nachfragen.
Was sagen die Verantwortlichen?
“Alle Elemente des neuen Spielplatzes wurden und werden vor Freigabe durch einen unabhängigen Spielplatzprüfer auf der Grundlage entsprechender DIN-Normen geprüft und nur dann freigegeben, wenn von dieser Seite keinerlei Sicherheitsbedenken vorliegen”, heißt es aus der Pressestelle von Grün Berlin. Der Hinweis mit dem Pfeiler werde aber dennoch ernst genommen und der Bereich noch einmal überprüft.
Die Potemkinsche Eröffnung wird mit mehreren Bauabschnitten erklärt, die wiederum in Teilbereiche gegliedert seien, um die Einschränkungen für die Besucher:innen möglichst gering zu halten. Als der Hauptteil fertig war, hat man die Arbeiten offiziell für beendet erklärt, obwohl am “Teilbereich zwei”, also dem Spielplatz, noch gearbeitet wurde.
Julianes Kommentar
“Das Beste für Berlin”.
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Juliane von den Prenzlauer Berg Nachrichten