pixelschmitts digitale Fundstücke KW 30/2024
Ich habe mich mal wieder durchs Internet geklickt, damit du es nicht musst.
In dieser Woche geht es um:
Instagram: Gibt´s bald Super Likes in Stories?
Databroker Files: Wie Datenhändler Standortdaten verkaufen
LinkedIn: So funktionieren Engagement Pods
KI in Rimini: Hilfe für vermisste Kinder am Strand
Die dunkle Seite des Influencer-Daseins: Der Fall Kat Torres
Viel Spaß beim Lesen.
Cheers
Thomas ‘pixelschmitt’ Schmitt
Instagram: Gibt´s bald Super Likes in Stories?
Instagram testet eine neue Funktion namens “Super Like” für Stories.
Diese neue Funktion ermöglicht es, durch langes Drücken des Like-Buttons seine Begeisterung für eine Story auszudrücken.
Man kann sie derzeit nur einmal am Tag nutzen. Das könnte mehr Engagement fördern und den Algorithmus beeinflussen. Allerdings könnte es auch zu Problemen kommen, wenn Super Likes ungewollt bleiben.
Quelle:
Databroker Files: Wie Datenhändler Standortdaten verkaufen
Die "Databroker Files" von netzpolitik.org und dem Bayerischen Rundfunk enthüllen, dass ein Datensatz mit 3,6 Milliarden Standortdaten aus Deutschland existiert.
Diese Daten umfassen rund 11 Millionen Geräte-Kennungen und stammen aus einem Zeitraum von zwei Monaten Ende 2023. Die Bewegungsprofile zeigen, wo Menschen arbeiten, wohnen, einkaufen oder spazieren gehen, und offenbaren Besuche in Krankenhäusern, Kitas oder Bordellen.
Durch einfache Online-Recherchen konnten mehrere Personen eindeutig identifiziert werden. Allerdings zeigten Stichproben, dass manche Geräte-Kennungen und Zeitstempel ungenau sind, sodass die tatsächliche Zahl der getrackten Geräte vermutlich niedriger ist.
Die umfangreiche Recherche von netzpolitik.org und dem Bayerischen Rundfunk zeigt, dass wir diese Datenhändler stärker regulieren müssen.
Deshalb sagen Politiker und Datenschutzexperten, dass es schärfere Gesetze und ein Verbot des Handels mit solchen sensiblen Daten geben muss. Betroffene können übrigens mit einem Tool überprüfen, ob ihre Standortdaten verkauft wurden. Das alles soll dabei helfen, die Privatsphäre der Bürger zu schützen und die nationalen Sicherheitsrisiken zu minimieren.
Quelle:
Meine Einschätzung dazu
Mir war zwar bewusst, dass Standortdaten in diversen Apps erfasst und genutzt werden. Dass sie aber in so großem Stil auch verkauft werden, dachte ich aber nicht (oder ich war bisher ein bisschen zu blauäugig). Ich habe direkt mal wieder alle Datenschutzeinstellungen an meinem iPhone gecheckt und angepasst. Das kann ich dir nur auch empfehlen.
LinkedIn: So funktionieren Engagement Pods
Wenn du dich schon immer mal gefragt hast, warum manche Nutzer auf LinkedIn (oder anderen Plattformen) durch die Decke gehen, während andere ohne Interaktionen bleiben, dann könnten da Engagement Pods dahinter stecken.
In diesem Artikel wird alles sehr gut erklärt:
https://swha.online/networking-linkedin-engagement-pods-explained/ (Si apre in una nuova finestra)
Engagement Pods sind Gruppen von Nutzern, die sich gegenseitig liken und kommentieren, um die Sichtbarkeit ihrer Beiträge zu erhöhen. Meist vernetzt man sich dazu über Slack, WhatsApp oder andere Plattformen. Die Teilnehmenden des Engagement Pods verpflichten sich, neue Beiträge umgehend zu liken und kommentieren.
Engagement Pods können die Sichtbarkeit und das Networking verbessern sowie die Glaubwürdigkeit stärken. Allerdings besteht ein hohes Risiko, dass LinkedIn unnatürliche Muster erkennt und Konten sperrt. Niedrige Kommentarqualität kann zudem die Glaubwürdigkeit schädigen.
Meine Empfehlung dazu:
Lass die Finger von den Engagement Pods. Du kannst auch dein bestehendes Netzwerk nutzen, echte Beziehungen aufbauen und deine Inhalte optimieren. Vernetze dich mit interessanten Menschen und interagiere mit ihnen. So bekommst du authentische Reaktionen und baust auch noch ein starkes Netzwerk auf.
KI in Rimini: Hilfe für vermisste Kinder am Strand
In Rimini, Italien, nutzt die "Publiphono"-Technologie künstliche Intelligenz, um vermisste Kinder am Strand wiederzufinden. KI ermöglicht es, Durchsagen in über 100 Sprachen zu machen, was besonders bei ausländischen Urlaubern hilfreich ist. So kann man verlorene Kinder schnell finden und mit ihren Eltern zusammenbringen. Seit 1946 wurden mehr als 130.000 Kinder so zurückgebracht.
In dieser Saison gab es schon etwa 250 Verlustmeldungen. In zehn Prozent der Fälle wurde KI eingesetzt. Badegäste und Rettungskräfte finden diese Technologie sehr gut und empfehlen, sich die Badekleidung der Kinder genau zu merken.
Die dunkle Seite des Influencer-Daseins: Der Fall Kat Torres
https://www.youtube.com/watch?v=ozF3l2IxwKs (Si apre in una nuova finestra)Kat Torres aus Brasilien hat dank Instagram eine beeindruckende Entwicklung vom Model zur Wellness-Influencerin hingelegt. Mit über einer Million Followern wurde sie zum Vorbild für viele junge Frauen.
Doch hinter der glamourösen Fassade kam eine ziemlich dunkle Realität ans Licht: Torres hat Social Media benutzt, um junge Frauen zu manipulieren und auszubeuten. Sie hat ihren Anhängerinnen spirituelle Heilung und finanziellen Erfolg versprochen und sie dann isoliert und zur Prostitution gezwungen.
Social Media war ihr wichtigstes Instrument, um neue Leute zu rekrutieren und zu kontrollieren. Sie hat ihre Follower durch kuratierte Posts und persönliche Nachrichten manipuliert und nach Texas geholt, wo sie sie dann ausbeutete. Als die Anschuldigungen gegen sie öffentlich wurden, hat sie erneut Social Media genutzt, um ihre Unschuld zu beteuern.
Der Fall Kat Torres zeigt, wie manipulativ Social Media sein kann und welche Gefahren von charismatischen, aber gefährlichen Persönlichkeiten ausgehen, die diese Plattformen nutzen.