Termine

Liebe Leser*innen,

mit meinem Kommentar zu den Wahlergebnissen warte ich noch ein paar Tage ab, bis sich genauer abzeichnet, was drogen- und suchtpolitisch geplant wird. Auch wenn das Ergebnis der Koalitionsverhandlungen wahrscheinlich nur grobe Punkte festhalten wird und Abweichungen erwartbar sind, wird sich der Stellenwert der Themen abzeichnen. Auch die Besetzung von Innen- und Gesundheitsministerien, und damit des*der Drogenbeauftragten, kann Aufschluss geben.

Wie befürchtet hat Merz’ CDU/CSU-Fraktion zusammen mit der AfD eine theoretische Stimmenmehrheit für die Rekriminalisierung von Cannabis im Parlament erhalten. Jetzt steht zur Frage, ob er nutzt oder nicht. Warum ich glaube, dass er es vorhat, habe ich letzte Woche erläutert (Si apre in una nuova finestra). Die Strafverfolgung gegen Cannabisbesitz und die Wiederherstellung der moralischen Autorität sind Merz und CDU/CSU wichtig.

Der Hanfverband ruft dazu auf, zum Beispiel den gewählten Bundestagsmitgliedern des eigenen Wahlkreises zu schreiben und sich mit dem Interesse am Fortbestand des Cannabisgesetzes zu zeigen. Ich denke auch, dass dafür jetzt ein sehr guter Zeitpunkt ist. Das Stigma, und damit die mangelnde Sichtbarkeit der von der Gesetzgebung betroffenen Menschen, ist immer noch groß und es könnte auf weniger Involvierte so wirken, als ob die Entkriminalisierung von Besitz und Anbau vielen gar nicht so viel bedeuten würde.

Mit den Berichten von unabhängigen Fachkommissionen dieser Übersichts-Seite (Si apre in una nuova finestra) könnt ihr eure Nachrichten weiter unterfüttern und auf die Drogenpolitik als Menschenrechts-Frage und die Handlungsempfehlungen von Expert*innen verweisen. Ich werde das hier bei mir in Berlin-Mitte auch tun und außerdem die Parteien und Fraktionen anschreiben.

Termine

Dieses Jahr bin ich auch wieder für Konferenzen und Veranstaltungen unterwegs, um über Entstigmatisierung und Entkriminalisierung zu referieren und diskutieren. Das erste Mal auch international, worauf ich mich sehr freue. Hier ist die aktualisierte Terminübersicht, die ihr auch immer hier auf meinem #MyBrainMyChoice-Profil (Si apre in una nuova finestra) findet:

1. April 2025, Online: Digitale Veranstaltung der Niedersächsischen Landestelle für Suchtfragen (Si apre in una nuova finestra): „Über Drogen und Sucht sprechen: Ohne Stigma und mit Haltung“ 

20. April 2025, Berlin: Cannabis-Demo am Brandenburger Tor

3. Mai 2025, Halle: Vortrag bei der Ausstellung „Du hast Feierabend, ich hab’ Suchtdruck. Konsumordnung unserer Gesellschaft.“ (Si apre in una nuova finestra)

7. Mai 2025, Hamm: Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung Jahresfachtagung 2025 (Si apre in una nuova finestra): „Mit Sprache zu besseren Gesprächen: Entstigmatisierung im Berufsalltag“

14. Mai 2025, Mannheim: fdr+sucht+kongress 2025 (Si apre in una nuova finestra) Seminar: „Gemeinsam gegen Stigmatisierung: Wie Konsumierende und Selbsthilfe Brücken bilden können“

24. Mai 2025, Vilnius/Litauen: Infos folgen. (Thema: Entkriminalisierung & Aktivismus)

Vielleicht sieht man sich ja bei einer Gelegenheit!

Beste Grüße
Philine

Dieser Artikel geht heute an die Mitglieder des Drogenpolitik Briefings (Si apre in una nuova finestra) und die Leser*innen der kostenlosen Version gleichzeitig. Normalerweise erscheint das Briefing für die zahlenden Mitglieder freitags und Nicht-Mitglieder am darauf folgenden Donnerstag. Es ist mir wichtig, die Paywall nach ein paar Tagen aufzuheben und ich freue mich über alle Interessierten. Damit sich das Briefing finanziell tragen kann, suche ich aber weitere Unterstützer*innen. Aktuell hat das Briefing 20 Mitglieder und 40 weitere Leser*innen. Auch mit einer Empfehlung könnt ihr mir helfen!