Passa al contenuto principale

Wie die Redaktion von The Quietus ihr Magazin rettete

Mit einer Kampagne erreichte die Zeitschrift für alternative Musik in nur wenigen Tagen ihr Mitgliederziel und sicherte so ihr Überleben.

Die Gründer von The Quietus, Luke Turner und John Doran stehen in einem Feld voller Sonnenblumen.

Kultmagazin für Musik und Kultur The Quietus (Si apre in una nuova finestra) geht es wie vielen in der Verlagsbranche: Die wirtschaftliche Realität, der es sich gegenüber sieht, ist nicht einfach. 

Aus diesem Grund startete die Redaktion dieses Frühjahr eine Kampagne unter dem Motto „Save The Quietus“, die genau das tun sollte: Das Magazin und seine Mission retten, und das Projekt finanziell stabilisieren. 

Dank einiger geschickter Planung – und einer Prise Flexibilität – konnte die Zeitschrift dabei in nur wenigen Tagen das Ziel von 350 neuen Mitgliedern weit übertreffen

Bis heute hat The Quietus durch die Kampagne fast 600 neue Mitglieder gewonnen.

Was hat die Aktion so erfolgreich gemacht? 

Hier sind 5 Strategien, die funktioniert haben – und 1, die gefloppt ist.

Neue Mitglieder gewinnen und halten: 5 Strategien für eine erfolgreiche Kampagne

1. Erzähle eine neue und fesselnde Geschichte

Redakteur und Mitgründer von The Quietus John Doran ist überzeugt, dass es für eine „Do-or-Die“-Kampagne, bei der es schließlich um das Überleben eines Projekts geht, nicht ausreicht, nur immer wieder und auf die gleiche Art um finanzielle Unterstützung zu bitten.

„Wir haben mit der Kampagne abgewartet, bis ich das Gefühl hatte, dass wir unserer Leserschaft die Situation auf neue Weise darlegen konnten“, erklärt Doran.

"Anstatt einfach anzukommen und zu sagen: ‚Wir brauchen eure Hilfe‘, wollte ich sicher sein, dass wir eine kohärente Geschichte erzählen, die die Leute in den Bann zieht. Letzten Endes ging es schließlich darum, herauszufinden, wie viele einzelne Menschen bereit wären, einen Beitrag zu unserer Rettung zu leisten."

Er veröffentlichte einen aufrichtigen Appell an alle Leser:innen der Webseite (Si apre in una nuova finestra). In den Fokus stellte er dabei die konkrete Zahl von 350 Mitgliedern, die nötig wären, um den Laden am Laufen zu halten.

2. Setze ein konkretes Ziel, dessen Erreichung die Community nachverfolgen kann 

Nachdem die Quietus-Redaktion in ihrer Kalkulation bei dieser Zahl gelandet waren, veröffentlichte sie es als Ziel auf ihrer Steady-Seite (Si apre in una nuova finestra), um ihre Community noch mehr zu motivieren − und dem Magazin zu helfen, dieses Ziel zu erreichen.

Ein Screenshot der Mitgliedschaftspakete von The Quietus, mit einem 14-Tage-Countdown und dem Hinweis "285 von 350 Mitgliedschaften erreicht".

Ein solches Ziel lädt deine Community dazu ein, deine Fortschritte mitzuverfolgen, und schafft mehr Kontext für dein Projekt.

Für Doran bedeutete das, dass er in seinem Post zum Start der Kampagne die Realität von The Quietus verdeutlichen musste. Die Leserschaft der Website war in die Millionen gegangen, aber nur 900 Mitglieder zahlten, um sie zu unterstützen. 350 zusätzliche Mitglieder wurden so zu einem einleuchtenden − und erreichbaren − Ziel. 

💡Lies hier, wie du Ziele für deine Steady-Seite festlegst (Si apre in una nuova finestra)

3. Schaffe mit einem zeitlich begrenzten Angebot ein Gefühl der Dringlichkeit

Die Quietus-Redaktion entschied sich, für einen begrenzten Zeitraum von 6 Wochen Mitgliedschaften zu einem reduzierten Preis anzubieten. Der zusätzliche Anreiz funktionierte: In nur wenigen Tagen hatte das Team sein Ziel erreicht.

Ein Rabatt ist eine hervorragende Möglichkeit, um Mitglieder zu überzeugen, die noch unentschlossen sind. Dafür kannst du neben dem guten Gefühl, ein Projekt unterstützt zu haben, auch die Vorteile betonen, die eine Mitgliedschaft bringt. 

The Quietus tat das mit einer einfachen, motivierenden Aussage: "Es war noch nie günstiger, Teil der Quietus Low Culture Community zu werden, und ihr bekommt mehr denn je für euer Geld."

4. Nutze deine persönlichen Social-Media-Kanäle 

Die Fans, die sie sich am ehesten als Mitglieder anmelden werden, interessieren sich höchstwahrscheinlich nicht nur für das Projekt selbst, sondern auch für die Menschen hinter dem Projekt. 

Das wusste auch die Redaktion von The Quietus. Aus genau diesem Grund nutzte das Team auch seine persönlichen Accounts auf den sozialen Medien, um Leser:innen des Magazins um Unterstützung zu bitten.

„Sean, der sich bei uns um die Socials kümmert, ist natürlich total gut in seinem Job“, sagt Doran. „Aber am Ende des Tages ist das hier mein und Lukes [Luke Turner, zweiter Mitgründer] Baby. Bei so einer großen Initiative mussten wir einfach mit gutem Beispiel vorangehen.“

Doran tweetete auf seinem eigenen Twitter-Account über die Kampagne − und die persönliche Ansprache zahlte sich aus. Obwohl er, wie er sagt, „nur eine bescheidene“ Followerschaft von 15.000 Followern hat, erreichten seine Tweets mehr als 600.000 Leute, in großen Teilen dank einer großen Zahl von Retweets.

Heute sagt er, dass die größten Anstiege an Mitgliedern immer nach persönlichen Bitten wie eben seinem Tweet zu verzeichnen waren.

5. Konzipiere deine Kampagne so, dass sie Spaß macht

Deine Community wird viel eher in deine Kampagne investiert sein, wenn sie auch unterhaltsam ist. The Quietus wählte dafür bewusst Bilder wie in Dorans Tweet aus, die der Kampagne eine gewisse Weltuntergangsstimmung verliehen − aber mit einem Augenzwinkern.

"Wir haben ein ausführliches Mediendokument erstellt", erklärt er. "Für jeden Tag gab es ein Motto oder Thema. Wir haben alles geplant, Homer-Simpson-GIFs, Watchmen-Anspielungen, eine Weltuntergangsuhr und so weiter."

Aus seiner Sicht macht es einen großen Unterschied, sich die Zeit zu nehmen, um genau zu überlegen, was und wie man postet. „Es lohnt sich wirklich, darüber nachzudenken, wie man etwas formuliert, welche Bilder man verwendet und sogar, ob man zur richtigen Tageszeit twittert. Man muss genau im Auge behalten, woraus die meisten Interaktionen entstehen.“

Ein Instagram Post von The Quietus. Ein Bild aus einem James-Bond-Film zeigt den Ernst der Lage mit einem Augenzwinkern.

Und das hat nicht funktioniert: Zu weit in die Zukunft planen

The Quietus hatte schließlich ein echtes Luxusproblem: Viele vorbereitete Inhalte waren gar nicht mehr verwendbar, weil das Mitgliederziel so schnell erreicht war. 

„Nach 48 Stunden“, sagt Doran, „ist uns klar geworden, dass wir uns von all diesen Weltuntergangsanspielungen verabschieden mussten. Wir wollten schließlich authentisch bleiben, und darum mussten wir sofort kommunizieren: ‘Es ist unglaublich. Unser Überleben ist gesichert.“

Daten und Zahlen zur Zielerreichung so im Auge zu behalten, ist unerlässlich, um die Kampagne flexibel darauf abzustimmen. Andernfalls, sagt Doran, „würde es sehr seltsam wirken, wenn wir 350 neue Mitglieder als Ziel hatten, sich jetzt schon 700 Leute angemeldet haben und wir immer noch Bilder von Atombombenexplosionen posten.“ 

Erreichst du dein Ziel schneller als gedacht, sag das darum deinen Fans. Danke ihnen für die überwältigende Unterstützung − und kommuniziere, welche weiteren Ziele du mit zusätzlichen Mitgliedschaften erreichen könntest. 

Was The Quietus gerettet hat? Richtig gutes Storytelling

Der Erfolg der Kampagne liegt also zu einem nicht geringen Teil am Storytelling-Talent des Quietus-Teams. Sie haben genau verstanden, wie sie

  1. Aus ihrem Projekt eine fesselnde Geschichte machen

  2. Darin sympathische Figuren einführen − nämlich sich selbst

  3. Ein konkretes Ziel setzen, wo die Reise hingehen soll

  4. Immer wieder neue Ideen einbringen, um ihre Fans begeistert zu halten

Du kannst das Gleiche schaffen und deinem Projekt mit einer Mitgliederkampagne auf Steady neue Energie verleihen. 

Starte einfach mit einem Ziel oder einem Countdown für eines deiner Mitgliedschaftspakete (Si apre in una nuova finestra), und trommel dafür deine Fans und Follower zusammen.

Hast du noch Fragen zu deinem Mitgliedschaftsprogramm? Lass uns wissen, wie wir dir weiterhelfen können. Schick eine Nachricht an unser Content-Team: copy@steadyhq.com (Si apre in una nuova finestra).

Argomento Erfolgsgeschichten