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Folge #6 - Duality - Teil 4

Eine neue Herangehensweise bei der Umsetzung der Bilder.

Ich nutzte eine Auswahl, der in den letzten Monaten auf die auf bestmögliche Qualität getrimmten Bilder, die ich während meiner Reisen in Mexiko angefertigt habe, verwendete diese rein als Ausgangsmaterial, aus dem Leben kommend und das Leben in Mexiko in seiner Lebendigkeit portraitierend…

Und veränderte den ‚Zustand‘ dieser Bilder. Nicht etwa durch noch tiefergehende Bearbeitung und weitere Optimierung hinsichtlich eben jener Kontraste und komplementären Elemente, sondern durch das, was ich in der Afterworld gesehen habe, um es mit ein paar fundamentalen Ideen aus der Mathematik und Physik abzugleichen.

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In der Physik bezieht sich Dualität auf die Beziehung zwischen scheinbar verschiedenen Phänomenen, die jedoch letztendlich äquivalent sind. In der Mathematik kann dies bedeuten, dass zwei scheinbar unterschiedliche Strukturen tatsächlich miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beschreiben können.

Durch Anwendung der Gauß’schen Normalverteilung, bei der die Daten jedes einzelnen Pixels im Mittelwert mit den umliegenden Pixeln symmetrisch verteilt werden, konnte ich die Fotografien (Leben) so weit verändern, bis ich es wiederkennen konnte: Als meine Erinnerung an das Sein in der Afterworld. An die Dualität zwischen Schwarz und Weiß, Form und Formlosigkeit, Leben und Nicht-mehr-Leben, 1 und 0. Als einen Zustand, der diese Gegensätze in sich vereint.

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Zusätzlich habe ich die Ergebnisse im Trial-and-Error-Verfahren, bestehend aus Anpassung der

verschiedener Radien, in denen sich die einzelnen Pixel miteinander verschmelzen, weiter justiert, bis es vollkommen deckungsgleich war mit meinen Erinnerungen an den Zustand in der Afterworld. Mexiko zwischen Leben und Tod.

Duality

Das neue Ergebnis repräsentiert nicht mehr meine Kenntnisse und mein Wissen als Fotograf, wie es meine Bilder normalerweise tun, nicht mehr die Vielfalt und die Pracht des Lebens, aus der für gewöhnlich meine Motivwahl resultiert, und auch nicht das, was populärkulturell den Tod darstellen soll. Sondern das, was dazwischenliegt. Den Punkt, an dem Formen und Farben miteinander verschmelzen und dadurch verschwinden. In dem vielleicht mit viel Fantasie gerade noch Schemen erkennbar sind. In dem es kein richtig/falsch, schön/hässlich, gut/böse - keine Gegensätze mehr gibt. Von der ursprünglich angestrebten fotografischen Exzellenz der Arbeiten sollte nichts mehr übrig bleiben (außer in meinen Erinnerungen).

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Und dennoch ist dadurch etwas neues entstanden, etwas abstraktes, aber dennoch nachvollziehbares - für diejenigen, die den medizinischen Zustand des klinischen Todes bzw. Hirntodes (zum Glück) noch nicht live erleben bzw. überleben mussten. Und gleichzeitig etwas sehr konkretes und reelles - für die, die diesen Zustand bereits z.B. im Rahmen einer Hirntod-Erfahrung selber erlebt haben, es aber auch wieder zurück ins Leben geschafft, die Erinnerungen daraus mitgebracht haben und es in den Bildern auch wiederkennen können.

Die Serie soll jedem, der drauf schaut, einen Rahmen geben, ganz schlicht und profan durch Ihre Einfachheit gefallen zu dürfen, selbst, wenn man sich nicht mit der Erstellung des jeweiligen Werkes oder meiner persönlichen Geschichte und den Hintergründen auseinandersetzen mag. Sie soll - rein dekorativ betrachtet - Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen und dieses Gefühl auf den Betrachter übertragen.

Sie soll aber auch demjenigen, der von einem künstlerischen Betrachtungswinkel rangehen will, die notwendige Tiefe und den Raum für eine eigene Auseinandersetzung schaffen, die eben nicht nur zu einem ‚Macht sich gut an der Wand‘ führt, sondern die Möglichkeit bietet, eine normalerweise fest verschlossene Tür zu öffnen und eine völlig neue, für die meisten wahrscheinlich eher unbekannte Dimension zu betreten.

Argomento Interpretationen.

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