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Indie Fresse - der Newsletter

Hi! Dennis von Indie Fresse hier.

Willkommen zum neuen Newsletter vom Indie Fresse Podcast. Zwischen unseren Podcast-Folgen wollen wir hier ab jetzt kluge (?) Gedanken zu schönen Spielen in euer Postfach bringen.

Ein schönes Spiel: Pizza Possum

Screenshot des Spiels Pizza Possum. Das Cartoon-Opossum verspeist Gemüse

Ok, also: Es gibt einfach viel zu viele Spiele gerade. In der letzten Folge (Si apre in una nuova finestra) wollte ich irgendwie gleich über...fünf Spiele sprechen. Aber bei Pizza Possum (Si apre in una nuova finestra) (PC, Switch, PS5, Xbox Series) hat es mir ehrlich leid getan, dass es nicht in den Podcast geschafft hat.

Weil: Pizza Possum stellt eine so noch nie gestellte Frage:

Was wenn Solid Snake aus Metal Gear ein pizzageiles Opossum wäre?

Ja, dann würde sich Solid Snake eben durch eine italienische Küstenstadt schleichen, um so viel Pizza und Tiramisu in sich reinzudrücken wie er nur kann wenn die uniformierten Hunde-Cops nicht hinschauen.

Ich liebe Pizza Possum, weil es eine sehr quatschige Idee konsequent zu Ende denkt und dabei nicht versucht, ein größeres Spiel zu sein, als es ist. Ich habe etwa zwei Stunden gebraucht, um in diesem Arcade-Action-Stealth-Dings (fast) alle Pizzen zu verdrücken.

Was ich besonders liebe: Das Sounddesign. Es ist hervorragend. Es ist so gut, ich kann es gar nicht genug loben.

Das Pizza Possum schmatzt, schnarrt, grummelt und kreischt so witzig und passend, dass ich die ganze Zeit grinsen musste.

Die wunderbare Almut Schwacke (Si apre in una nuova finestra) (hier (Si apre in una nuova finestra) bei uns zu Gast) hat am Sound von Pizza Possum mitgearbeitet. Und ich finde: alleine dafür lohnt es sich schon, dieses kleine Spiel auszuprobieren.

Ein kluger (?) Gedanke: Das Scheitern von The Lamplighters League

Screenshot des Spiels The Lamplighters League. Das Charakter-Menü zeigt den Dieb Lateef, einen der Helden.

Wer uns schon länger zuhört, weiß:

  1. wir lieben rundenbasierte Spiele

  2. wir lieben XCOM-likes

Und darum habe ich mich auch sehr auf Lamplighters League (Si apre in una nuova finestra) (PC, Xbox Series) gefreut: ein neues Taktikspiel von Harebrained Schemes.

Es geht um eine Abenteurer/Söldner-Gruppe, die in einer alternativen Version der 1930er versuchen, bösartige Industrialisten, Verschwörer und Schwarzmagier aufzuhalten, indem sie rund um die Welt auf gefährliche Missionen gehen.

Und ich mag's! Sehr sogar! Die Helden mit ihren unterschiedliche Fähigkeiten und Persönlichkeiten sind fun, der Cartoon-Look ist verspielt, der jazzige Soundtrack grooved vor sich, bei Rock Paper Shotgun (Si apre in una nuova finestra) hieß es, Lamplighters League könnte sogar eines der besten Spiele des Jahres werden und dann...

...kommt alles anders. Die Reviews sind sehr mittelmäßig. Die Verkaufszahlen auf Steam niedrig. Noch vor Veröffentlichung gab es wohl Entlassungen beim Studio (Si apre in una nuova finestra). Paradox, der Publisher des Spiels, schreibt Lamplighters League als Millionen-Verlust ab. Vor kurzem wurde bekanntgegeben, dass sich Publisher und Studio voneinander trennen (Si apre in una nuova finestra).

Wie bitter das ist. Wie bitter und scheiße und enttäuschend vor allem für die Menschen, die jahrelang an einem Spiel arbeiten, nur damit es am Ende heißt: "sorry, war nix - ihr seid alle gefeuert!" Ich kenne Menschen, die an Lamplighters League gearbeitet haben und daran geglaubt haben, dass es ein Hit werden könnte. Und zu sehen, wie sich das in totale Enttäuschung umkehrt ist einfach...hart.

Wenn man dem Online-Diskurs glaubt, dann ist The Lamplighters League nur ein weiteres Beispiel für Spiele, die kaputt, unfertig und undurchdacht starten.

Aber...

...mir macht's Spaß. Ehrlich! Ich glaube, das ist ein tolles Spiel für Menschen wie Marcus und mich. Leute, die Rundentaktik lieben, Abenteuer-Geschichten und einen unüblichen Look. Besonders interessant: der modulare Schwierigkeitsgrad, mit dem man ganz genau regulieren kann, welche Art von Herausforderungen man erleben möchte. Wie cool ist das denn!?

Aber beim Spielen eines solchen gescheiterten Spiels habe ich dann immer diesen Gedanken im Kopf: Es ist ja eh egal, das hier ist so ein "dead game", da wird nix mehr mit gemacht. Dabei ist das natürlich großer Quatsch. Lamplighters League ist fertig, man kann es spielen, es hat einen Anfang und ein Ende und es wird (hoffentlich) nicht einfach aus den Stores genommen.

Aber für mich hat es immer etwas trauriges, diese (aus was auch immer für Gründen) gescheiterten Spiele zu spielen. Ich glaube, es hat auch irgendwie einen Effekt, wenn Publisher oder Entwickler öffentlich sagen: Dieses Spiel war ein Fail für uns. Es macht auch was mit den Leuten, die dieses Spiel spielen wollen. Dabei stecken genau in diesen Spielen oft kleine, geniale Ideen drin, big swings, die sich aber nicht vielleicht einfach nicht ausgezahlt haben.

Und ich finde, in einem Jahr, in dem so viele tolle Dinge erscheinen, könnte man sich vielleicht auch noch mal die Zeit nehmen, in die Spiele reinzuschauen, von denen es heißt, sie seien schlecht. Vielleicht entdeckt man ja etwas, was einem wirklich gut gefällt. Mir ging es auf jeden Fall so mit Lamplighters League.

Schamlose Selbstpromo und anderes Zeug

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