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Apfelkuchen beim Jugendamt

Mit 15 kam ich in die stationäre Jugendhilfe, weil es bei meinen Eltern nicht mehr ging. Ich musste zu regelmäßigen Kontrollterminen im Jugendamt, wo bis zu meinem 18. Geburtstag meine Eltern dabei sein durften. Das war immer ziemlich schlimm für mich, weil ich sie nicht mehr sehen wollte.

Bei einem der Termine habe ich eine Panikattacke bekommen – also bin ich aus dem Raum gegangen und habe mich in den langen, tristen Gang gesetzt und geweint. Aus einem der Büros kam ein Mitarbeiter vom Jugendamt, sah mich, und ist dann wieder gegangen.

Kurz danach kam er wieder zu mir, stellte mir ein Stück Apfelkuchen hin und sagte: „Ich wollte gerade eigentlich meiner Kollegin damit eine Freude machen, aber dann habe ich dich gesehen und das ist das letzte Stück. Ich hoffe, du magst Apfelkuchen. Du schaffst das“. 

– L.

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