5 Instagram-Strategien von lokalen Publishern im Vergleich
Schön, dass du bei dieser Free-Ausgabe des Social Media Best-Practice Newsletters dabei bist. Ich habe mir angeschaut, welche lokalen Publisher auf Instagram 2025 bislang besonders stark gewachsen sind und mit welcher Strategie sie das gemacht haben.
In dieser Ausgabe erfährst du:
welche lokalen Publisher 2025 besonders hohe Wachstumsraten auf Instagram haben
wie sich die Wachstumsstrategien hinsichtlich Posts, Frequenz und Engagement unterscheiden
welche Aussagen sich daraus für die eigene Strategie ableiten lassen
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In dieser Case Study (Si apre in una nuova finestra) bekommt ihr außerdem einen Eindruck, wie das Team 2024 den Instagram-Account der Stiftung Warentest vorangebracht hat.
Stuttgarter Zeitung: Collab-Posts
Die Stuttgarter Zeitung ist in diesem Jahr im Vergleich mit anderen lokalen Publishern am stärksten gewachsen. Zwischen Januar und Mai kamen über 20.000 neue Follower dazu.
Grund dafür war nicht nur der Pokalsieg des VfB Stuttgart. Der Account schafft es vielmehr, unterschiedliche lokale Themen so aufzubereiten, dass sie eine hohe Reichweite erzielen.
Beispiele für Videos, die über 20.000 Interaktionen erzielt haben:
Aprilscherz der Stadt Pforzheim zur A8 (Si apre in una nuova finestra) (78.000 Interaktionen)
Public Viewing zum Pokalfinale (Si apre in una nuova finestra) (27.000 Interaktionen)
Alte Porsches werden zu Sportwagen (Si apre in una nuova finestra) (25.000 Interaktionen)
Bier-Spa eröffnet (Si apre in una nuova finestra) (23.000 Interaktionen)
Meilenstein bei Stuttgart 21 (Si apre in una nuova finestra) (22.000 Interaktionen)
Dazu kommen zahlreiche weitere Reels, die mehr als 10.000 Interaktionen erhalten haben.
Die durchschnittliche Postingfrequenz liegt bei lediglich 1,2 Posts pro Tag. Mehr als die Hälfte der Beiträge sind Reels.
Ein Grund für die vergleichsweise geringe Postingfrequenz sind Collab-Posts: Fast jedes Reel auf dem Account ist ein Collab-Post mit den Stuttgarter Nachrichten (111.000 Follower). Diese haben ebenfalls über 10.000 neue Follower 2025 dazugewonnen.
Aus Zahlensicht wirkt sich die Collab-Strategie also auf beide Accounts positiv aus.
Die breite Palette an lokalen Themen, die auf dem Account hohe Reichweiten erhalten, ist außerdem bemerkenswert.
Heilbronner Stimme: Hohe Interaktionsrate
Die Heilbronner Stimme (Si apre in una nuova finestra) hat seit Anfang des Jahres über 15.000 neue Follower auf Instagram hinzugewonnen. Der Account hat die im Vergleich zu anderen lokalen Publishern beste Engagement-Rate.
Die Heilbronner Stimme hat mit 4,2 Posts pro Tag eine deutlich höhere Posting-Frequenz.
Rund 25 Prozent der Beiträge sind Reels, der Anteil an Einzel-Bildern liegt bei über 50 Prozent.
Das ist insofern bemerkenswert, da Bilder im Vergleich zu Reels und Carousels in der Regel weniger zum Wachstum beitragen.
Das Wachstum des Accounts ist insgesamt konstant und erfolgt nicht in Schüben. Es gibt also nicht einzelne Ausreißer, sondern ein erfolgreiches Grundrauschen von Beiträgen, die konstant auch Menschen erreichen, die dem Account noch nicht folgen.
Der Schlüssel für Wachstum liegt hier in der konstant guten Interaktionsrate
Kölner Stadtanzeiger: Wachstum durch Gewinnspiel
Der Kölner Stadtanzeiger (Si apre in una nuova finestra) hat seit Anfang des Jahres auf seinem Instagram-Account rund 11.000 neue Follower gewonnen. Mehr als die Hälfte davon kam über ein Gewinnspiel im Mai, bei dem Tickets für das letzte Heimspiel des 1. FC Köln verlost wurden.
Das Gewinnspiel (Si apre in una nuova finestra) hat über 11.000 Interaktionen und 10.000 Kommentare erhalten.
Im Nachgang war zu sehen, dass der Account etwa 800 Followern nach dem Gewinnspiel auch wieder verloren hat.
Qualitativ hochwertige Gewinnspiele können ein Hebel für Accounts sein. Allerdings muss man sich bewusst sein, dass es einen gewissen Verwässerungseffekt gibt und die Leute zunächst nicht wegen der Inhalte kommen, sondern weil es etwas zu gewinnen gibt.
Nordwest Zeitung: Mehr als 8 Posts pro Tag
Die Nordwest Zeitung (Si apre in una nuova finestra) hat mit über 8 Posts pro Tag die höchste Postingfrequenz lokaler Publisher. Ebenso hat die Nordwest Zeitung in absoluten Posts den im Vergleich höchsten Output an Reels.
Zwar gab es keine Beiträge mit einer fünfstelligen Anzahl an Interaktionen, die Interaktionsrate auf die Beiträge ist im Vergleich aber sehr gut. Das führte 2025 bislang zu einem sehr konstanten Wachstum, ohne Sprünge, durch virale Ausreißer oder Gewinnspiele.
Fazit hier: Viel mit viel Qualität hilft viel. Macht aber auch viel Aufwand.
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Ruhrnachrichten: Keine Foto-Posts
Die Ruhrnachrichten (Si apre in una nuova finestra) konnte von Januar bis Mai 2025 über 12.000 neue Follower dazugewinnen.
Der Account verzichtet vollständig auf Foto-Beiträge und postet ausschließlich Reels und Carousel-Posts (Anteil: 50:50). Die Postingfrequenz ist mit 1,2 Posts pro Tag sehr gering.
Etwa die Hälfte der neuen Fans kam durch ein Gewinnspiel für BVB-Tickets (Si apre in una nuova finestra) am letzten Spieltag auf den Account.
Das Wachstum hier gelingt durch das Gewinnspiel und den Fokus auf Wachstumsformate bei geringer Postingfrequenz.
Eine geringe Postingfrequenz frisst weniger Ressourcen. Man muss aber auch bedenken, dass die Zahl der regelmäßigen Kontaktpunkte über die Plattform dann ebenfalls geringer ist. Die Wahrscheinlichkeit, Follower durch regelmäßige Kontakte zu binden, sinkt.
4 Aussagen zum Wachstum lokaler Publisher
Ich habe neben den Fallbeispielen auch die öffentlichen Instagram-Daten (Jan. - Mai 2025) von 70 lokalen Publishern statistisch ausgewertet. Daraus ergeben sich folgende Aussagen über Frequenz, Formate und Wachstum:
Es gibt einen Zusammenhang zwischen Engagement und Wachstum: Accounts mit hohem Engagement wachsen deutlich stärker (r = 0,67).
Es gibt einen Zusammenhang zwischen der Größe des Accounts und dem absoluten Wachstum (r = 0,61). Größere Accounts wachsen stärker.
Accounts mit vielen Reels oder Videobeiträgen wachsen stärker als solche, wo der Anteil gering ist (r = 0,5).
Aus statistischer Sicht hat die Posting-Frequenz nahezu keinen Einfluss auf das Wachstum. In den Beispielen oben sieht man ebenfalls gut, dass es hier sehr unterschiedliche Ansätze gibt.
(r = Korrelation, also der Zusammenhang)
Was lässt sich daraus ableiten:
Strategien mit Fokus auf Engagement und Video-Content sind am wirksamsten für Wachstum:
Die besten Wachstumsstrategien setzen nicht auf Quantität, sondern auf Resonanz (Interaktion) – idealerweise durch Reels.
Wer stark wächst, tut das fast immer mit:
Reels (hoher Video-Anteil),
gutem Community-Feedback (Engagement)
Ich würde generell empfehlen, die Follower-Zahl im Kontext der inhaltsbasierten Ausspielung als nachgelagerte Metrik zu betrachten.
Die hohe Korrelation mit dem Engagement zeigt aber, dass Wachstum auch immer Ausdruck einer guten Kanal-Performance ist.
bis bald! 👋🏻
Andreas
Über mich: Ich bin gelernter Journalist und berate Unternehmen und Medienhäuser bei Social Media und digitaler Kommunikation. Ich bin außerdem Gründer von „Verliebt in Köln” (Si apre in una nuova finestra), eines der größten Kölner-Lokalportale.
Zuvor war ich unter anderem Direktor für Digitales Wachstum / Social Media bei BILD.
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