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WOHIN MIT DER WUT - VOR ALLEM, WENN DIE WUT DER ANDEREN AUS SOZIALEN MEDIEN VERDRÄNGT? DER BETTGES-NEWSLETTER NR. 7

Ist der Ausdruck von Emotionen erlaubt? Wenn ja, wem, wann und warum?

Sind nicht gerade Social Media-"Diskussionen" Medium der Affektdisziplinierung durch die Dominanzkultur? Ich denke schon.

Mag jetzt kein Mega-Hook für Algorithmen und Youtube-Thumbnails sein, dieser Einstieg in den Text. Da wäre eher zu formulieren "How to protect yourself and be happy!" oder dergleichen.

Affektregulation und wie man das macht unter aktuellen Bedingungen bringt täglich neuen Content hervor. Bis hin zur Empfehlung für die totale Abschottung. Manche garnieren das mit Verschwörungstheorien: "die Massenmedien" wüssten ja, wie sie die Menschen im "Survival Mode" halten könnten. Morgens als erstes die Horror-Nachrichten aufbereiten; so ließen sich die Massen kontrollieren, weil sie dann nur noch ans Überleben dächten.

Diese großangelegte Manipulation gibt es zwar nicht. Sehr wohl aber das Anfüttern von Affekten, allem voran Angst, durch das Aufbereiten von gruseligen Nachrichten. Solche, als lauere die Gefahr im alltäglichen Nahbereich von Personen. Die endlosen rassistisch konnotierten Meldungen bei BILD, NIUS und anderen leben davon. Die "irreguläre Migration" muss bei solchen politisch-strategischen Affektstimulierungen unbedingt im Taxi bedrohlich feixen oder als stets mögliches Unheil nachts in Großstädten hinter jeder Ecke lauern.

Auf diesem Wege können die "Sorgen" derer in der sächsischen oder bayerischen Provinz fossile Politiken, versteinerte Formen der Sozialdisziplinierung, auch auf anderen Ebenen als jener der Energiepolitik legitimieren.

Identifikationen wirken ja nicht nur in der Kunst. Über das Hervorkitzeln von affektiven Identifikationen mit denen, die der eigenen sozialen Position entsprechen, eigenen Selbstverständnissen und Ego-Konstruktionen, bricht sich aktuell vor allem rechte Politik die Bahn und alle Dämme. Man muss gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit nur als fürchterliche Angst um die westliche Zivilisation, alltägliche Gefahr für die je eigene Identität framen, schon tobt der "wahre Volkswille" und fordert Opfer. Klappt bei trans, neuerdings auch verstärkt bei anderen Queers, Rassifiizierten und Migrantisierten immer wieder formidabel.

Manche erklären diese Möglichkeit der Vorbereitung faschistoiderer Politiken mit "Negative Bias". Menschen seien, eben weil in ihnen noch das "Reptilienhirn" regiere, darauf programmiert, ihre Umwelt auf potenzielle Gefahren hin zu scannen. Weil das zu Zeiten, als mal eben ein Säbelzahntiger um die Ecke springen konnte, nützlich war.

In vielen Weltregionen lauern solche Gefahren in Gestalt von Kriegen, ethnischen Säuberungen und Folgen der Klimakatastrophe tatsächlich überall. In Deutschland nicht unbedingt; am meisten dürfte wohl für jene, vor denen angeblich Angst zu haben angebracht sei, dieser Fokus den Alltag bestimmen. Äußern sich dieses in sozialen Medien emotional, so müssen sie sich vor einem Shitstorm schützen als a priori Schuldige. Es gibt viele Studien, dass es am härtesten BPoC-Frauen trifft. Komplexe Politiken gruppieren sich um das Klischee vom "Angry Black Woman". Die bekommen Saures. Manchmal erscheint es mir, als würde das zauberhaft offene Lachen von Kamala Harris eine Reaktion darauf sein: Demonstrative Fröhlichkeit statt Wut. Auch das kann Effekt von Sozialdisziplinierung sein. Man denke an Sharon Dodua Otoos “die dinge, die ich denke, während ich höflich lächle (Si apre in una nuova finestra)”.

 Diese Mechanismen der Affektdisziplinierung machen mich mittlerweile irre. Insbesondere die rechter Akteure, die ihre Empörung, Wut, ihren Hass und ihren Vernichtungswillen auch dadurch ausleben, dass sie verbal brutal alles attackieren, was für sich in Anspruch nimmt, auch Gefühle und damit korrespondierende Gedanken zu artikulieren. Ganztägig mobben sie, wie Bullies das halt machen, ganze Personengruppen weg und sprechen denen zugleich ein Recht auf Emotionen ab.

“MUSS JETZT SEIN”

Nun habe ich als Antwort mal selbst zum Mikrophon gegriffen (Si apre in una nuova finestra). Punktuell, eher als Background-Atmo, probierte ich das schon zuvor ab und an. “Muss jetzt sein” heißt der Track und kann unter obigem Link bei Youtube geguckt werden.

Dass immer mehr lang vertraute Kommunikationspartner aus sozialen Medien sich von Twitter zu Bluesky oder in andere Bezirke digitaler oder privater Öffentlichkeiten zurückziehen müssen, das kann ja auch nicht gut für politische Entwicklungen sein. Die rechten Gefühle (Si apre in una nuova finestra) dominieren mittlerweile alles: Talkshows, Progammgestaltungen, Headlines und Twitter sowieso.

Ich merkte selbst zunehmend, wie ich aufhörte, Zeitungen zu lesen. Lieber nichts mehr anschaute, was mich an die allseits schwelenden Konflikte, Kriege, die "Ausländer raus"-Parties im Erzbgebirge oder die neuesten Takes von Friedrich Merz, Markus Söder, Anna Schneider oder der NZZ erinnerte.

Das ist das, was sie wollen. Als Lösung erscheint mir dieser Rückzug somit nicht. Sie haben andere budgetere und mediale Möglichkeiten als progressive Kräfte, die irgendwann nur noch in ihren Subkulturen verbleiben. Diese Gegengemeinschaften sind wichtig für gesellschaftlichen Fortschritt, und vielleicht hat Daniel Loick recht (Si apre in una nuova finestra), dass man es einfach bleiben lassen sollte, überhaupt noch auf den Mainstream zu zielen. Lieber die eigenen Bastionen ausbauen.

So ganz zufrieden geben wollte ich mich damit nicht. So entstand dieser Track.

Verblüffend für mich war, wie gut es mir tat, auf einmal, na, nicht in den Computer zu brüllen, aber halt etwas zum Ausdruck zu bringen, laut, körperlich. Eine Situation in Worte zu fassen, die nicht erst in der Abnahme nach Schnitt der Dokumentation kultiviert und für ein ARTE-Publikum übersetzt werden müsse. Für Queers ist das ganze Leben eh schon eine permanente Übersetzungstätigkeit. Es muss in Artikulationen ständig das eigene Erleben angepasst werden an der Mehrheitsgesellschaft genehme Formen.

Dann einfach mal, ja, in Teilen gereimt, auch eine Kultivierung, in das Home-Office-Mikro laut zu, na ja, singen, unterschied sich doch deutlich davon, über einen Tweet einen bösen Spruch zu schreiben. Weil alleine schon durch diese Form der Äußerung das Dauer-Gefühl der Ohnmacht, das mich längst beschlichen hat, so etwas wie Empowerment wich.

 

DAS EXPRESSIVE UND DAS FORMATIERTE

 Andere mir bekannte gesellschaftliche Räume bieten diese Möglichkeit nicht. Wenn ich an all die "Meetings" in beruflichen Zusammenhängen zurückdenke, an die ewigen Vorträge und Panels in Universitäten, wo noch ein Brötzmann-Solo (Si apre in una nuova finestra) vorgestellt wurde wie ein Zitat von Kant, hätte ich mir oft gewünscht, dass zwischendurch mal getanzt oder gesungen würde. Oder der alte Witz von der Urschreitherapie sich verwirklichte. Weil das Verhandelte sich ja oft keineswegs außerhalb des affektiv aufgeladenen Erlebens bewegt. Klar gibt es auch wütende Zwischenrufe, manchmal, oder Ähnliches. Ich habe aber auch den Burnout von Kolleg*innen live erleben dürfen - der sich wohl auch dem verdankte, sich irgendwann in den Kontrollansprüchen Anderer aufzulösen und sodann zu kollabieren, sich abzuschalten. Auch, weil es keinerlei Instanzen zur Affektregulation gibt in täglichen Arbeitszusammenhängen.

Social Media verstärkt das eher. Klar, hier haben viele auch einen Raum gefunden, zwischendurch die Sau rauszulassen. Ich bezweifele jedoch, dass es ihnen danach besser geht. In den Youtube-Videos zu all den "Self Improvement"-Techniken proklamieren viele: meide "Instant Gratification". Also sofortige Befriedigung, den kurzen Kick. Kann auch ein Angst-Kick, ein Empörungs-Kick, ein Wut-Kick sein. Du willst dann nur immer mehr davon, weil Dein Körper das cool findet.

Meine Magister-Arbeit verfasste ich einst u.a. über "Selbstbewusstsein und Selbstbestimmung" von Ernst Tugendhat. Dieser führte die Sprachanalytische Philosophie nach US-Vorbild in Deutschland ein; wir müssen Sinnkritik betreiben, indem wir das, was wir sagen, auf seine Strukturen und mögliche Wahrheitsbezüge hin abklopfen. So treiben wir dem Sprechen und Schreiben die Flausen aus.

Liest sich erst einmal selbst nach Affektkontrolle. In dem Werk formuliert Tugendhat jedoch eine Theorie des "unmittelbaren epistemischen Selbstbewusstseins". Was er damit meint, sind die auch affektiven und sinnlichen Zustände, von denen ich unmittelbar weiß, dass ich mich in ihnen befinde. Ich muss nicht erst Erkenntnisleistungen vollbringen, um zu wissen, dass ich Zahnschmerzen habe. Manchmal muss ich allenfalls nach Worten suchen, um zum Ausdruck bringen zu können, dass ich gerade traurig bin. Es können sich kulturelle und intersubjektive Prägungen und Relationen darüber lagern, so dass ich üben muss, wirklich zu fühlen, was ich eben gerade fühle, ohne es wegzuschieben.

Das verläuft anders, als wenn ich feststelle, dass die Bank im Park, auf die ich mich setze, gerade frisch gestrichen wurde. Da erfahre ich zunächst sinnlich, dass ich festklebe und weiße Flecken auf der Jeans sehe. Dass sie frisch gestrichen wurde, diese Feststellung mache ich, weil ich weiß, dass es so etwas gibt, Bänke anstreichen - ein klassischer Schluss.

Ich weiß manchmal auch nicht, warum ich "eigentlich" gerade etwas fühle. Dass ich es fühle, kann nur ich wissen, weil nur ich es verifizieren kann. Andere können es mir ansehen, aber sie haben keine Zugang zu meinem Zahnschmerz und wie der sich anfühlt.

Das liest sich trivialer, als es ist. Viel Gaslighting in Nahbeziehungen funktioniert so, dass z.B. narzisstische Gegenüber sagen: Du fühlst das gerade gar nicht, sondern etwas ganz anderes. Manchmal funktionierte auch die Pychoanalyse so.

Dann hilft das Expressive dagegen, ein eigener Sprachmodus und auch wirksam in den Künsten. Ich bringe zum Ausdruch, dass X. Vor allem in der Musik. Sie artikuliert affektive Seinsqualitäten, sagt uns, wie es ist zu sein. In der bildenden Kunst, man denke an Edward Munchs "Schrei" oder die Gemälde Pollocks, gibt es das auch. Nur dass die Statik dabei mich persönlich weniger berührt als ein Solo von John Coltrane, Whitney Houstons "I have nothing", Sias "Chandelier" oder das "Vissi d'arte, vissi d'amore" der Callas. Man kann in jeder Casting-Show mittlerweile die Inszenierung und Formatierung dieser "großen Gefühle" betrachten.

Ich glaube, dass all die Künste, die den vermeintlich "vorpolitischen Raum" erfüllen, stets im Wechsel zwischen Expression und Formatierung sich bewegen. In Kunstformen wie dem Hip Hop entsteht dabei häufig eine Komplexität, die überwältigen kann. Weil auch die Texte hier völlig anders dargeboten werden als bei einer Dichterlesung, affektiv durchdrungen und von sozialen Ausdrucksformen geprägt, die selbst alle gesellschaftlichen Formatierungen aufbrechen wollen. Zugleich bilden sich Stile wie Trap heraus, deren Beats man per Knopfdruck in der DAW (Musikprodutionssoftware) generieren kann. So eine Tonspur ist auch in "Muss jetzt sein!" hörbar.

Am deutlichsten zeigt sich diese Spannung aus Expression und Formatierung in den Bildern, die Basquiat zusammen mit Andy Warhol gefertigt hat (Si apre in una nuova finestra). Warhol verbleibt in seiner Adaption durchformatierter Werbeästhetik, Basquiat schmiert darüber - unter expliziter Bezugnahme auf den Jazz als Form, die durch diese Spannung erst konstituiert wird. Zunächst nutzt der Jazz oft einfach so etwas wie Schlager oder Musical-Songs, Cole Porter z.B., Lieder wie "Autumn Leaves" von Joseph Kosma. Sie sind überliefert in "Lead Sheets". In diesen fixiert kann der Instrumentalist zumeist die Basslinie, die Akkordfolge und die Kernelemente der Melodie finden. Improvisierend bewegt man sich in dieser formatierten Struktur, um sie aufzubrechen, zu transzendieren, von ihr ausgehend individuelle oder kollektive Seinsqualitäten zu erkunden. Im "Outside"- Spiel, z.B. Saxophonpassagen in einer anderen Tonart, bewegt man sich aus ihr heraus, bricht sie auf, kommentiert sie. Basquiat praktiziert das in seiner Malerei, wenn er die durchformatierten Grundlagen von Warhol sabotiert.

  Die Pointe in Tugendhats "Selbstbewusstsein und Selbstbestimmung" ist, dass wir uns zu den von ihm diagnostizierten sinnlich-affektiven Zuständen praktisch verhalten können. Die meisten würden dazu mittlerweile "Selbstsorge" sagen. Tugendhat versteht es als reflektierte Wahl von Lebensumständen. Ich bin u.a. im Stadion des FC St- Pauli hängen geblieben als Dauerkartenbesitzer und Vereinsmitglied, weil dort wie in einem Kessel Affektives lautstark artikulierbar ist - Singen, Fluchen, Pöbeln, Freuen, Euphorie, Angst, Verzweiflung. In den Operettenarenen wie in München geht das eher nicht. Der doch sehr emotional gelebte Fußball bei uns eröffnet diese Möglichkeit. Es ist eine reflektierte Wahl, Seinsqualitäten eben so leben zu wollen, weil der anderswo erzeugte Druck in einem Rahmen entweichen kann, in dem das niemandem schadet. Das fasst Tugendhat als "Selbstbestimmung" - eine reflektiertes sich zu seinen affektiven und sinnlichen Zuständen verhalten zu können.

 Die Frage ist freilich, wo das außerhalb des üblichen Konsumgeschehens, gegen das ich nichts habe, es ist auch Städtetouristen zuzugestehen, dass sie das beim Besuch des "Königs der Löwen" empfinden, möglich ist.

Eine Freiheit ernstnehmende Gesellschaft schafft Möglichkeiten, dass es möglich sei. Sonst lebt man in ihr eben unfrei. Darauf legen die großen politischen Diskurse jedoch jenseits von Städtetourismus und Autofahren wenig Wert. Die kümmern sich, ganz wie Social Media, lieber um Formatierungen, Sozialdisziplinierung und das Erzeugen von Angst und Wut als "instant gratification".

 

... UND SONST SO!

 Recht frisch erschien ein Buch von Johannes Frenzen rund um Geschmack und Werturteile im Bezug auf Literatur und andere Kunst- und Konsumgüter. Ich habe es noch nicht gelesen. In einem Interview äußert er sich wie folgt:

 "Im Januar 2023 erhielt die Lyrikerin Judith Zander den mit 15’000 Euro dotierten Peter-Huchel-Preis, was der SWR auf seiner Facebookseite veröffentlichte. Daraufhin gab es über 1000 Kommentare, in denen die Dichterin, die Institution und die Kultur im Allgemeinen beschimpft wurden. Das fand ich zunächst sehr rätselhaft. Was mir bei näherer Betrachtung der Kommentare auffiel, war aber, dass viele Menschen eine Art Demütigungserfahrung zum Ausdruck brachten, die nicht selten in der Schulzeit wurzelte. Sie fühlten sich wieder einmal ausgeschlossen, weil ein Gedicht ihnen das Gefühl vermittelt hat, nicht dazuzugehören." (Si apre in una nuova finestra)

 Die Lektüre des Interviews fand ich schon sehr spannend; dass sie sich auf eben die affektiv-sinnlichen Dimensionen bezieht, um die es oben bei Tugendhat ging, sollte deutlich sein.

Es finden Identifikationen mit diesen Zuständen statt, die auch an Werke binden und häufig an soziale Positionen gekoppelt sind. Das wiederum ist Thema des Buches von Wolfgang Ullrich, dass ich hier in zwei Teilen kommentiert habe (Si apre in una nuova finestra).

***

 In der ARTE-Mediathek findet sich gerad eine faszinierende Serie mit dem Titel "Die Welt existiert nicht (Si apre in una nuova finestra)". Entstanden ist sie in Zusammenarbeit mit ARTE France. Sie macht das, was einem in Deutschland noch aus Doku-Off-Texten von WDR-Kulturredaktionen heraus redigiert würde: sie spielt mit Theoremen von Roland Barthes und den Helden diese sogar noch explizit im Dialog aussprechen. Konkret verhandelt sie den "Realitätseffekt", den Barthes in seinem Werk diskutierte. Details und Beobachtungen arrangieren Romanciers so, dass sie sich bestmöglich in die Narrative fügen, die in den Werken entfaltet werden. Die wirr gestapelten Bücher in der Zimmerecke charakterisieren eine Figur als chaotisch; die Obdachlosen, die beim Spaziergang der Hauptfigur durch Paris einen Euro in den Pappbecher geworfen bekommen, signalisieren die realistisch-sozialkritische Haltung des Romans.

So wird ein "stimmiges Bild" erzeugt, eines, das möglichst kohärent nicht triggert, dass man sich im Deutschunterricht einst ausgeschlossen fühlte. Diese Praxen des Erzeugens von "Realitätseffekten" durchziehen auch die politische Berichterstattung. Hier selektieren Berichterstatter die Belege, um ihre Darstellung zu stützen und konsistent zu halten. Diese sind allerdings verifizierbar.

In der Serie leitet dieses Konzept eine Krimi-Handlung an - bis hin zu deren Auflösung. Das ist bildstark, mit zauberhaft skurrilen Einfällen garniert umgesetzt. Die Story: ein Journalist aus Paris kehrt in seine Heimatstadt unweit der Loire zurück, um zu einem Mordfall zu recherchieren. Die Serie entwickelt sich hin zum Psychodrama: kaum verheilte Traumatisierungen brechen in dem Antihelden auf. Man kann, wenn man will, auch das soziale Gefüge, das ihm die tiefen Wunde zufügte, als Formatierung begreifen - auf das er, nun erwachsen, ganz außerordentlich expressiv reagiert.

***

 In Münster fand ein Philosophie-Kongress statt (Si apre in una nuova finestra). Die letzten Male, wenn ich mir die Programme durchsah, ergriff mich regelmäßig Entsetzen, wenn ich die reine Fokussierung auf das Auslegen von Klassikern dort las.

Das vollzog sich in diesem Fall offenkundig anders. Vermutlich wurde weder getanzt noch gesungen während der Panels. Im Zentrum der Diskussion standen jedoch die vielschichtigen Dimensionen des Digitalen - von allseits diskutierter Künstlicher Intelligenz bis hin zu Podcasts. Dazu am Freitag mehr (ohne, dass ich an der Konferenz teilgenommen hätte).

Bei der Lektüre fand ich mich zumindest bestätigt in einer These, die ich bei Youtube in einem Video (Si apre in una nuova finestra) und auch in einem Instagram-Post formulierte:

 Bis Freitag!

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Argomento Gesellschaft

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