Das Dilemma mit der Polizeilichen Kriminalstatistik
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Hallo,
in wenigen Tagen wird es voraussichtlich soweit sein: Die jährliche Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) wird veröffentlicht. Der Fokus auf die PKS ist medial so groß, dass es sogar Artikel darüber gibt, die sich nur damit beschäftigen, wann die PKS rauskommen könnte (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).
Und jedes Jahr ähneln sich die politisch angestoßenen und gesellschaftlich geführten Debatten nach ihrer Veröffentlichung.
Meist dreht es sich dann wieder um: Migration.
Dabei eignet sich die Interpretation der PKS recht wenig, um einfache Fragen auf komplexe Antworten zu finden (oder Aussagen zum Zusammenhang von Migration und Kriminalität zu treffen). Bevor nun also die Bundespressekonferenz stattfindet und vor allem von rechts festgelegt wird, was wir anhand der PKS angeblich ablesen können, haben wir eine Expertin gefragt.
Professorin Gina Rosa Wollinger von der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen hat uns ein Interview gegeben und erklärt, worin die Herausforderungen bei der Interpretation der PKS bestehen.
Wir danken ihr für das Gespräch und wünschen dir jetzt ebenso viele Erkenntnisse wie uns!
Alles Liebe, bleibt achtsam und folgt und auf Instagram (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) 🙂

“Es ist nicht sinnvoll, Staatsangehörigkeit als Merkmal für Kriminalitätswahrscheinlichkeit heranzuziehen.”
Gina Rosa Wollinger, 40, ist Professorin an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen (HSPV NRW). Dort lehrt sie Soziologie und Krimininologie und ist an der Ausbildung zukünftiger Polizeibeamt:innen beteiligt.
In ihrer Arbeit befasst sie sich intensiv mit Fragen der Kriminalitätserfassung und -interpretation. Neben ihrer Lehrtätigkeit ist sie in verschiedenen Gremien beratend tätig, arbeitet in Kooperationen - etwa mit dem Deutschen Präventionstag oder dem Mediendienst Integration. Sie bringt sich regelmäßig in öffentliche Debatten rund um die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) ein.
WRR: Frau Wollinger, wie sicher ist Deutschland?
Gina Rosa Wollinger: Deutschland ist international im Vergleich ein sicheres Land. Und auch die Entwicklung der vergangenen 20 Jahre ist positiv. Aber die Frage der Sicherheit ist natürlich auch immer die Frage: für wen? Es gibt immer gesellschaftliche Gruppen, die ein höheres Risiko haben, Gewalt zu erleben.
Welche Gruppen sind das typischerweise?
Wenn wir in die Statistiken gucken – sowohl Hellfeld, als auch Dunkelfeld - sind das typischerweise junge Männer. Interessant ist das deshalb, weil das ja gleichzeitig die Gruppe ist, die weniger Kriminalitätsfurcht in sich trägt. Diejenigen mit höherer Kriminalitätsfurcht, also ältere Menschen oder Frauen, haben ein geringeres Risiko, diese zu erleben. Unterteilt nach bestimmten Straftatgruppen zeigt sich dann ein differenziertes Bild. Neben jungen Männern sind es vor allem marginalisierte Gruppen, die sich viel im öffentlichen Raum aufhalten, die ein höheres Risiko haben, Gewalt zu erleben. Das sind beispielsweise obdachlose oder drogensüchtige Menschen.
Und wie sicher fühlen sich die Deutschen?
Es gibt verschiedene Erhebungen, in denen das Sicherheitsgefühl und Kriminalitätsfurcht abgefragt wird. Ihnen ist gemein, dass diese Gefühle unabhängig davon sind, wie sich Kriminalität entwickelt. Die gefühlte Sicherheit hat nichts damit zu tun, ob Kriminalität gerade zu- oder abnimmt.
Hängt höhere Kriminalitätsfurcht mit neurechter politischer Einstellung zusammen?
Gina Rosa Wollinger: Für die AfD ist Kriminalität ein sehr großes Thema - und so auch für ihre Anhänger:innen. Die Partei bedient oft verzerrte Kriminalitätsdarstellungen und verknüpft es mit einem Narrativ, das in etwa so geht: “Es gibt keine richtige Ordnung mehr, der Staat kann uns keine Sicherheit bieten.” Und natürlich geht die AfD auch darauf ein, dass bestimmte Gruppen besonders gefährlich seien.
Auch Fake News und Verschwörungsmythen werden von Neurechten mehr bedient. Deren Funktion ist es, Menschen eine klare und einfache Erklärung und Weltordnung zu bieten. Wer ist Freund und wer ist Feind? Wer ist gut und wer ist schlecht? Das Ziel ist immer, Komplexität zu reduzieren und vermeintlich einfache Lösungen zu bieten: Wenn wir alles, was vermeintlich böse oder schlecht ist loswerden, verschwindet auch die Unsicherheit und die Kriminalität.
Und dann wäre da noch die Generalisierungsthese, wie wir in der Kriminologie sagen. Wenn ein Mensch das Gefühl hat, dass es gerade schlecht um die Welt steht – und dieses Gefühl wird in den dystopischen Narrativen der AfD oft adressiert – dann ist diese Person auch eher dazu geneigt, zu sagen: Die Kriminalität wird immer schlimmer.
Welche Feindbilder werden von der Neuen Rechten kreiert?
Eine der wichtigsten Unterscheidungen ist die zwischen “innen” und “außen” – wer gehört zu meiner Gruppe und wer ist nicht zugehörig. Hier wird eine völkische Unterscheidung vorgenommen. Wenn über “fremde” Täter:innen, also diejenigen mit Migrationshintergrund, gesprochen wird, geht von diesen immer ein vermeintlich viel höheres Bedrohungspotenzial aus.
Auch werden Gründe, wieso Menschen mit Migrationshintergrund kriminell werden, anders kontextualisiert. Oft dreht es sich um die Frage: “Hat es mit der Kultur zu tun?” Diese Frage habe ich noch nie gehört, wenn es ein:e deutsche:r Täter:in ist.
Welche Rolle spielt die mediale Berichterstattung?
Das Bild, das wir von Kriminalität haben, wird stark medial vermittelt. Die wenigsten haben beruflich mit Kriminalität zu tun oder erfahren Kriminalität in ihrem eigenen sozialen Nahraum. Deswegen sind wir davon abhängig, wie Kriminalität medial vermittelt wird. Und es gibt einige Untersuchungen von Thomas Hestermann von der Hochschule Macromedia Hamburg, die unter anderem zeigen, dass es für Medien im Sinne der medialen Aufmerksamkeitsökonomie “gute” Opfer und Täter:innen gibt.
Es ist in der medialen Logik viel besser, wenn es klar zu unterteilen ist: Das Opfer ist besonders schutzbedürftig und der/die Täter:in besonders “böse”. Relativierende Ergänzungen gibt es weniger und Ambivalenzen werden weniger dargestellt.
Hestermann hat auch gezeigt, dass es bei der Herkunftsnennung von Tatverdächtigen eine starke Verzerrung in den Medien gibt, wenn über Gewaltkriminalität berichtet wird. Er hat Fernseh- und Zeitungsberichte im Jahr 2023 ausgewertet und gezeigt: Wenn die Herkunft von Tatverdächtigen genannt wurde, waren diese in 84 und in 82 Prozent “Nichtdeutsch”. Laut PKS waren im selben Jahr aber von allen Tatverdächtigen bei Gewaltkriminalität “nur” 33 Prozent “Nichtdeutsch”. Die Medien nennen also sehr viel häufiger die Herkunft von “nichtdeutschen” Tatverdächtigen als von deutschen Tatverdächtigen.
Und das macht natürlich etwas mit einem. Prinzipiell ist es nicht falsch, die Herkunft eines/einer Täters/Täterin zu benennen, aber wir alle neigen zum Verallgemeinern. Dann denken wir schnell: “Ich lese nur noch von Straftaten, die von Menschen mit Migrationshintergrund begangen wurden.”
Bald kommt die jährliche Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) heraus. Wie sollte man die PKS einordnen? Was ist sie – und was nicht?
Die PKS ist ein Tätigkeitsbericht der Polizei. Darin wird festgehalten, was für Fälle in einem Jahr von der Polizei zu Ende bearbeitet und an die Staatsanwaltschaft abgegeben wurden. Sie bildet nicht ab, wie es weitergeht. Das heißt, wir haben keine Angaben zu verurteilten Täter:innen, sondern nur zu Tatverdächtigen. Wenn jemand später freigesprochen wird oder – was häufiger passiert – das Verfahren eingestellt wird, dann ist das nicht in der PKS abgebildet. Und wir wissen auch nicht, wann die Tat passiert ist. Da können also auch alte Fälle drin sein, an denen länger ermittelt wurde. Auch sehr viele Straftaten, die beispielsweise bei der Staatsanwaltschaft angezeigt worden oder auch Verkehrs – und Steuerdelikte, das alles wird nicht in der PKS aufgeführt.
Welche Faktoren beeinflussen die PKS besonders stark?
In der Statistik kommen nur Fälle vor, die der Polizei überhaupt bekannt sind, die ihr angezeigt wurden. Und wir wissen, dass es unterschiedliche Faktoren gibt, die sich darauf auswirken, was angezeigt wird und was nicht. Wie schambehaftet ist die Tat? Kenne ich den oder die Täter:in? Verlangt die Versicherung, dass ich den Fahrraddiebstahl anzeige? All diese Fragen haben Einfluss darauf, was überhaupt in die PKS reinkommt.
Und neben dem Anzeigeverhalten ist das Kontrollverhalten der Polizei der zweite große Einflussfaktor auf die PKS. Also welche Personen werden eher kontrolliert? Und wo kontrolliert sie eher. Wo mehr kontrolliert wird, wird auch öfter etwas gefunden. Oder welche politischen Schwerpunktsetzungen gibt es? Steht beispielsweise Betäubungsmittelbekämpfung auf der Agenda, werden auch mehr Razzien in dieser Hinsicht gemacht und mehr Fälle generiert. Die PKS ist also davon abhängig, was wird angezeigt und was wird kontrolliert.
Wie sollte man mit der PKS umgehen?
Das ist ein Dilemma. Der Vorteil der PKS ist, dass sie jedes Jahr rauskommt. Auch wir Kriminolog:innen schauen sie uns an. Durch die Regelmäßigkeit kann sie etwas über Kriminalitätsentwicklung aussagen – zumindest in Bereichen, bei denen wir wissen, dass dort die Anzeigebereitschaft sehr hoch ist, beispielsweise beim Wohnungseinbruch. Dort sind die Zahlen, ob es hoch- oder runtergeht, sehr aussagekräftig.
Das Problem ist aber: Wir haben keine Alternative zur PKS in Deutschland. In den USA oder in Großbritannien gibt es schon sehr lange durchgeführte Dunkelfeldbefragungen. Dafür wird jedes Jahr eine repräsentative Stichprobe in der Bevölkerung gezogen und die Menschen nach ihrem Opfererleben befragt – also welche Straftaten sie erlebt haben und ihre Erfahrungen dazu. Hätten wir so etwas in Deutschland, würde aber die PKS an Bedeutung verlieren. Das BKA hat zwar schon solche Befragungen gemacht, aber nicht regelmäßig. Und solange wir das nicht haben, wird die PKS weiter im Fokus sein. Zumal sie sehr medienwirksam in der Bundespressekonferenz vorgestellt wird.
Unser Eindruck ist, dass die Debatten, die auf die Veröffentlichung der PKS folgen, sich jedes Jahr ähneln. Sehen Sie das auch so?
Ja, allerdings entstehen die Debatten nicht unmittelbar aus den Zahlen, die in der PKS stehen. Es sind politische Entscheidungen: Was picke ich mir heraus? Worauf fokussiere ich mich? Angeführt werden diese Debatten meiner Wahrnehmung nach eher von konservativen und rechten Parteien. Dann posaunt die Union eine kriminalpolitische Haltung heraus und wir als Wissenschaftler:innen müssen uns daran abarbeiten und diese gerade rücken. Die Themen entsprechen dann der politischen Agenda. Deshalb reden wir immer wieder über Messerangriffe, die Strafmündigkeitsgrenze oder Gewalttaten im öffentlichen Raum. Man könnte sich aber auch mal um die Ursachen kümmern oder andere Themen angehen.
Welche könnten das sein?
Wir haben beispielsweise einen starken Anstieg an Hasskriminalität, gerade aus dem rechtsextremen Bereich. Jedes Jahr zeigen die Hellfeldzahlen, dass wir einen neuen Höchststand erreichen. Die Aufmerksamkeit ist aber nicht so groß. Und anstatt die Angst vor dem öffentlichen Raum zu schüren, müsste man deutlich machen, dass immer noch die meisten Straftaten im sozialen Nahraum stattfinden und wir beispielsweise Strukturen schaffen müssen, um vor allem Frauen vor diesen Gewalttaten zu schützen.
Und das Thema Migration spielt immer wieder eine Rolle im Zusammenhang mit der PKS.
Ja, dabei können wir mit der PKS “Migration“gar nicht als Merkmal für gesteigerte Kriminalität ablesen. Es wird nur unterschieden zwischen Staatsangehörigkeiten. Dabei gibt es auch Deutsche, die Migrationsgeschichte haben und es gibt auch Nichtdeutsche, die hier mit einer Duldung aufgewachsen sind, aber selbst gar nicht migriert sind. Das sind nur einige der möglichen Konstellationen. Das sind nur statistische Kategorien, die aber mehrheitlich keine relevanten Informationen über ein gemeinsames Merkmal von Personen geben, wieso sie straffällig werden. Trotzdem wird immer der Anteil “nichtdeutscher” Tatverdächtiger mit der Wohnbevölkerung verglichen. Und es kommen viele dann zu dem Schluss, dieser Anteil sei überproportional.
Aber viele “Nichtdeutsche” gehören beispielsweise gar nicht zur Wohnbevölkerung. Während sportlicher Großereignisse kommen sehr viele Menschen aus dem Ausland und das erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, dass mehr “Nichtdeutsche” Straftaten begehen. Es gibt also auch Tourist:innen, die Straftaten begehen. Man stelle sich vor, wir würden auf Mallorca schauen, wie viele Deutsche dort im Verhältnis zur Wohnbevölkerung tatverdächtig werden. Das wäre vermutlich auch überproportional.
Ist es überhaupt sinnvoll, “Nichtdeutsche” als Gruppe zusammenzufassen?
Es ist nicht sinnvoll, Staatsangehörigkeit als Merkmal für Kriminalitätswahrscheinlichkeit heranzuziehen. Dass es erhoben wird, kommt aus der Logik dieser Statistik. Die PKS wird nicht erstellt, um mehr über Kriminalität zu erfahren. Das ist keine wissenschaftliche Studie, bei der man sich vorher überlegt, was sinnvoll wäre, zu erheben. Die PKS ist ein Beiprodukt der polizeilichen Arbeit und da wird Staatsangehörigkeit und ein sogenannter Zuwanderungsstatus erhoben.
Was erklären Dunkelfeldstudien besser?
In Dunkelfeldbefragungen sehen wir, dass Jugendliche mit Migrationsgeschichte häufiger angeben, gewalttätig zu sein als deutsche Jugendliche. Aber die Ursachen sind bei beiden Gruppen gleich: Armut, ein niedriger Bildungshintergrund, Gewalt in der Erziehung und gewaltlegitimierende Männlichkeitsnormen. Beispielsweise wird dann gefragt, ob man solchen Aussagen zustimmt: “Ein Mann, der nicht bereit ist, sich gegen Beleidigungen mit Gewalt zu wehren, ist ein Schwächling.”
Einige dieser Faktoren haben etwas mit strukturellen Benachteiligungen zu tun – etwa schlechteren Chancen im Bildungssystem, fehlender Anerkennung von Bildungsabschlüssen oder Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt. Bei anderen Faktoren kann man sich fragen: Hat die Erfahrung von Gewalt in der Erziehung etwas mit Kultur zu tun? Ist das Männlichkeitsbild in anderen Kulturen dominanter als in der deutschen? Das sind legitime Fragen. Schwierig ist nur, dass der Kulturbegriff hier so statisch betrachtet wird.
Wie meinen Sie das?
“Kultur” wird häufig als ein unveränderliches Merkmal angesehen. Dann heißt es: “So sind sie halt. Das ist deren Kultur.” Das löst dann beinahe den “Rassebegriff” ab. Dabei ist Kultur nur ein Einflussfaktor unter vielen. Nicht alle aus einem Land sind in ihrem Verhalten durch eine Kultur maßgeblich geprägt. Es gibt Milieueinflüsse, Sozialisationseinflüsse und vieles mehr. In Deutschland sind auch nicht alle Menschen gleich.
Und: Kultur und kulturelle Prägungen können sich ändern. Das ist ganz normal. Vor einigen Jahren war in Deutschland etwa das Schlagen von Kindern legitim und straffrei, ebenso wie Vergewaltigung in der Ehe. Doch unsere kulturelle Einstellung dazu hat sich geändert. Das vermisse ich bei der Kulturdebatte, weil der Begriff bei “Nichtdeutschen” extrem überhöht und zu einem statischen Merkmal wird.
Insbesondere der Islam wird da ins Visier genommen.
Dabei gibt es zu Werteinstellungen ganz interessante Untersuchungsergebnisse: Konservative Einstellungen oder religiöse Einstellungen stehen beispielsweise eher in Verbindung damit, dass man Norm-angepasster ist und weniger Straftaten begeht, als wenn man westlich-hedonistische Werte vertritt. Gerade das Alkoholverbot des Islam ist in Verbindung mit Kriminalität beispielsweise ein schützender Faktor.
Was können Menschen sagen, die mit vermeintlich einfachen Wahrheiten aus der PKS konfrontiert werden?
Wenn es um die Interpretation der Ergebnisse der PKS geht, muss man immer sagen: Es ist kompliziert. Einige Einflussfaktoren auf die PKS habe ich schon genannt. Hinzu kommen zahlreiche weitere Kontexte, die man zur Ergebnisinterpretation kennen muss. So gibt es beispielsweise Studien, die mit Jugendlichen durchgeführt wurden, die gezeigt haben, dass mutmaßliche Täter:innen eher angezeigt werden, wenn diese als “fremd” wahrgenommen werden, wenn sie augenscheinlich eine andere Ethnie haben.
Das ist auch ein Hinweis darauf, dass bestimmte Personengruppen per se ein höheres Risiko haben, in der PKS erfasst zu werden. Zusätzlich muss man die PKS im Zusammenhang mit Gesetzesänderungen zu lesen wissen oder kriminalpolitischen Vorgaben oder gesellschaftlichen Entwicklungen. So hat sich Anzeigeverhalten während #metoo stark verändert, was sexuelle Übergriffe angeht. Einfache Antworten gibt es also nicht.
Wie könnte man die PKS besser präsentieren, um ihr nicht diese große Aufmerksamkeit zu geben?
Es gab eine Zeitlang den periodischen Sicherheitsbericht. Das war der Versuch, viele unterschiedliche Untersuchungen und Erkenntnisse zusammenzutragen und in der Zusammenschau ein präziseres Bild davon zu kreieren, wie es um die Kriminalität in Deutschland bestellt ist. Derzeit ist kein Sicherheitsbericht geplant. Doch gerade so etwas wäre gut. Dann würde die PKS nicht für sich allein stehen, sondern nur im Zusammenhang mit anderen Erkenntnissen.
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