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Über Tom Buhrow und über Giovanni di Lorenzo als Weihnachtskapelle der „Zeit“

Der Übermedien-Newsletter von Stefan Niggemeier.

Liebe Übonnentin, lieber Übonnent,

ich dachte erst, Tom Buhrow wäre angeschossen worden, aber dann war es doch nur sein Herzblut, das aus der Pressemitteilung tropfte.

Er hat dem Rundfunkrat des WDR und der Öffentlichkeit in dieser Woche mitgeteilt, dass er nicht für eine dritte sechsjährige Amtszeit als Intendant zur Verfügung stehe und seinen Posten schon Ende 2024 aufgebe, um „bis zum Beginn der neuen Beitragsperiode ab 2025 einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen“. Das ist ein halbes Jahr früher als geplant, Buhrow wird dann 66 Jahre alt sein, und man könnte das für ziemlich undramatisch halten, aber so klingt es nicht in der Pressemitteilung des WDR.

In der Pressemitteilung des WDR (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) klingt es, als liege er verwundet im Intendanten-Sessel und schwöre ewige Treue, mit letzter Kraft. „Der WDR ist für die Zukunft bestens aufgestellt“, wird er da zitiert. „Die Reformen laufen auf Hochtouren, der WDR und seine engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden von einer Top-Geschäftsleitung geführt: Die fünf Direktorinnen und der Direktor ziehen mit Weitsicht, Verantwortungsbewusstsein und Herzblut an einem Strang. Genau das werde auch ich weiterhin tun, bis zu meinem letzten Tag als Intendant des WDR.“

Das Pathos mit dem herzblutverschmierten Strang überdeckt ein wenig, was für Mindestanforderungen da formuliert werden: Dass die Mitglieder der Geschäftsleitung eines Unternehmens in dieselbe Richtung ziehen, welche auch immer das sein mag, oder dass ein Intendant nicht ein paar Tage vor seinem Ausscheiden schon mal das Tau locker lässt.

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