Wie unsere Körperhaltung unsere GefĂŒhle beeinflusst
Körperhaltung und Stimmung wirken aufeinander und beeinflussen sich gegenseitig. Das hast Du sicher auch schon erlebt. GebĂŒckt und mit hĂ€ngenden Mundwinkeln lĂ€sst sichâs schwer fröhlich sein. Ein Moment der Aufrichtung, des Innehaltens, Aufblickens und Wahrnehmens kann da Wunder bewirken. Auch Studien haben gezeigt, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen unserer Haltung (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre) und der Art, wie wir uns selbst und unsere Umgebung wahrnehmen, gibt.Â
Unsere Körperhaltung beeinflusst unsere GefĂŒhle (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre). Wenn wir uns "niedergeschlagen" fĂŒhlen, zeigt unser Körper das. Die Schultern sind verspannt, wir blicken zu Boden, âlassen den Kopf hĂ€ngenâ, wenn wir sitzen fĂŒhlen wir uns eher zusammengesunken als entspannt. Wenn wir gehen schleifen vielleicht die FĂŒĂe am Boden. Wir sprechen leise und langsam.Â
Ganz anders schaut das aus, wenn wir uns gut und voller Energie fĂŒhlen. Die Schultern sind entspannt, der Blick richtet sich nach vorne, der Nacken ist lang ohne dass das Kinn gehoben wird. Erfreulicherweise Ă€ndert nicht nur unsere Stimmung unsere Körperhaltung, sondern wir können auch durch VerĂ€nderung unserer Körperhaltung unsere Stimmung verĂ€ndern.
Das kannst Du jederzeit selbst ausprobieren
 Stell Dich aufrecht hin und stell Dir vor, Du bist eine Schauspielerin, die eine unglĂŒckliche und traurige Person darstellt. Wie wĂŒrdest Du stehen? Du hĂ€ttest eine Körperhaltung wie oben beschrieben:
runder RĂŒcken
Schultern, Arme und Kopf hÀngen nach vorne
Der Blick geht zu Boden
flache Atmung
lebloser Gesichtsausdruck
.....
Wie fĂŒhlst du dich dabei?
Vermutlich nicht gut.
Bleib nicht zu lange in dieser Haltung!
VerĂ€ndere jetzt Deine Körperhaltung. Stell Dir vor, Du stellst jetzt eine glĂŒckliche Person voller Zuversicht da. Was wird sich Ă€ndern?
Der RĂŒcken ist aufrecht
Der Nacken ist lang - das Kinn bleibt unten
Die Armhaltung ist offen
Du atmest tief
Dein Gesicht ist entspannt, Du lÀchelst
usw.
Wie fĂŒhlst Du Dich jetzt?
Sehr anders nehme ich an!Â
Selbst wenn es einen aktuellen Grund gibt, Dich unglĂŒcklich oder traurig zu fĂŒhlen, kannst Du Deine Stimmung durch Deine Haltung Ă€ndern.
LĂ€cheln
Andere Studien belegen, dass Stimmungen auch von Bewegungen der Gesichtsmuskeln eingeleitet und verĂ€ndert werden. Prof. Strack und Andere fĂŒhrten 1988 eine Studie (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre) dazu durch. Dabei wurden ProbandInnen gebeten, einen Bleistift zwischen die ZĂ€hne zu nehmen, wĂ€hrend sie die Lustigkeit von Comics beurteilten. Es konnte nachgewiesen werden, dass allein die Aktivierung bestimmter Gesichtsmuskeln die Stimmung beeinflussen kann. Auch bekannt als Facial-Feedback-Hypothese (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre).
Das heiĂt, ein einfaches âSo tun als obâ reicht schon. Wir mĂŒssen gar nicht bewusst lĂ€cheln, sondern nur die Mundwinkel nach oben ziehen, um unsere Stimmung positiv zu beeinflussen. Dazu kommt natĂŒrlich, dass ein LĂ€cheln nicht nur Dich selbst positiv stimmt, sondern auch auf Andere wirkt und freundliche Reaktionen Deiner Umwelt hervorruft, was wiederum Einfluss auf Deine Stimmung hatâŠ
Die Seele ist ein Spiegel des Körpers
Was können wir aus diesen verschiedenen Ergebnissen jetzt schlieĂen? Dass unser Körper unser psychisches Befinden widerspiegelt, also âein Spiegel der Seeleâ ist, ist heute allgemein bekannt. Vielleicht nicht so bekannt ist, dass es sich auch umgekehrt so verhĂ€lt. Der Begriff Embodiment (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre) beschreibt genau das. Körperhaltungen beeinflussen unsere Stimmungen und GefĂŒhle. Bewusstsein braucht einen Körper (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre). Das Gehirn kann nicht lĂ€nger als eine Art Computer gesehen werden, das unabhĂ€ngig vom Rest des Körpers Informationen verarbeitet. Körper und Psyche wirken wechselseitig aufeinander ein und können nicht lĂ€nger getrennt gedacht werden.Â
Welche Auswirkungen hat das nun konkret?
Eine VerĂ€nderung von GefĂŒhlen und Stimmungen kann nicht allein durch Denken erreicht werden.
Es ist möglich, durch Körperhaltung und Bewegung GefĂŒhle zu verĂ€ndern.Â
Das ist fĂŒr alle, die mit dem Körper arbeiten nicht neu, bekommt aber durch diese Untersuchungen eine wissenschaftliche Grundlage. NatĂŒrlich reicht âeinfach LĂ€chelnâ oder âsich zwischendurch mal aufrichtenâ nicht aus, um wirkliche VerĂ€nderung zu bewirken. Dazu ist eine tiefergehende BeschĂ€ftigung mit eigenen Einstellungen, Haltungen und Verhalten nötig. Aber dadurch kurzfristig Stimmungen zu verĂ€ndern ist möglich - probier es einfach aus! Und das gibt uns in Stresssituationen ein wirksames Werkzeug in die Hand.Â
Körperhaltung und Selbstwert
Ist es möglich, allein durch Deine Körperhaltung Selbstsicherheit vermitteln? Ich denke, wir alle wissen, dass das möglich ist. Sicher hast Du schon Situationen erlebt, in denen eine Person einen Raum betritt und es sofort klar ist, dass sie selbstsicher und kompetent ist. Körpersprache und Haltung können das sogar in einem gröĂeren AusmaĂ vermitteln als Sprache oder Schrift. Wann immer wir an der Richtigkeit von Worten zweifeln, bekommen wir nicht durch Worte selbst die BestĂ€tigung. Wir bekommen sie durch Haltung und Bewegung der Sprecherin / des Sprechers. Und dabei geht es um Vertrauen.Â
Welchen Zeichen vertrauen wir dabei?
Wir erkennen an Haltung und Blick einer Person, ob sie spontan und ohne Hintergedanken spricht. Selbstbewusste Menschen halten eher Augenkontakt, bleiben aufrecht und gelassen, die Armhaltung ist offen und einladend. Mit recht amĂŒsanten und trickreichen Methoden wurden diese ZusammenhĂ€nge an der UniversitĂ€t Trier von Prof. Fritz Strack (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre) und MitarbeiterInnen wissenschaftlich nachgewiesen:
â100 Personen wurden gebeten, gegen Bezahlung eine Art KreativitĂ€tstest auf Papier auszufĂŒllen. Dieser wurde dann ĂŒberhaupt nicht angeschaut, sondern jeder einzelnen Versuchsperson wurde dann einzeln mitgeteilt, sie hĂ€tte ganz besonders gut abgeschnitten, und deshalb möge man doch â bitteschön â noch einen zweiten Fragebogen ausfĂŒllen. Dieser zweite Fragebogen sei dafĂŒr da, mehr ĂŒber die Persönlichkeit und das Selbstbild solcher ĂŒberdurchschnittlich kreativen Menschen zu erfahren. Was die Teilnehmer wiederum nicht wussten: WĂ€hrend dieses zweiten Tests, waren die HĂ€lfte von Ihnen per Mobiliar âzufĂ€lligâ eher zu einer gebĂŒckten Haltung genötigt, und die zweite HĂ€lfte eher zu einer aufrechten.Resultat: Die gebĂŒckten Personen lieĂen sich von der âfrohen Nachrichtâ kaum beeinflussen. (Ob denn der Test wirklich richtig sei? Man hĂ€tte vielleicht einfach an dem Tag nur GlĂŒck gehabt, usw.). Hingegen war die aufrechtere HĂ€lfte viel eher bereit, sich als besonders begabt wahrzunehmen, und auch darauf stolz zu sein. (Jawohl, man hĂ€tte schon öfters den Eindruck gehabt, etwas Besonderes zu sein. âErst letzte Woche, war da nicht jener Moment, wo ...? Ja und mein GroĂvater damals, hatte der nicht auch schon was Besonderes in mir gesehen?â usw.).â
Quelle: http://www.somatics.de/Aufrecht/Intelligenz.htm (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre) (21. April 09)
Hast Du Erfahrungen damit? Was denkst Du darĂŒber? Ich freu mich von dir zu hören!