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Mütter, Schwestern und ihr Erbe

Liebe Leser:innen,

ich bin es satt, dass mein Herz schneller schlägt.

Es rast, weil meine Meinung nicht zählt. Es rast, weil ein Mann es wieder einmal besser weiß als ich. Weil er mich nicht zu Wort kommen lässt oder mich ständig unterbricht. Weil er mir nachts auf der Straße genauso viel Angst macht wie im gar nicht mal so sicheren Zuhause. Mein Herz poltert fast aus der Brust heraus, wenn ich zum keine-Ahnung-wievielten Mal erklären soll, warum auch in Deutschland Gleichberechtigung noch lange nicht erreicht ist.

Ich bin es satt, aufzuzählen, wie viele Lücken es gibt zwischen Männern und Frauen, wie viele Gewaltverbrechen, Femizide und sexuelle Belästigungen. Eines sollte doch endlich allen klar sein: Es sind zu viele.

Nach der Demo am 8. März habe ich mit meiner Mutter telefoniert. „Früher“, sagte sie, „bin ich auch auf die Straße gegangen. Ich kann es kaum glauben, wie wenig sich seitdem verändert hat.“
Noch immer schreien wir uns heiser mit denselben Rufen nach Selbstbestimmung und körperlicher Unversehrtheit. Noch immer hören trotzdem zu wenige Menschen zu.

Keine Sorge, das hier wird kein feministisches Manifest. Stattdessen habe ich Ihnen Texte über Schwesternschaft und Trauer, über Zusammenhalt und das Erbe von Frauen in die Wochenauswahl gepackt.

Bitte lesen, damit mein Herz nicht mehr aus den falschen Gründen schneller schlagen muss.

Ihre
Julia Reinl

Was wir weitergeben

Lin Hierse sammelt in ihrem Text Erbstücke, die verschiedene Protagonistinnen von ihren Müttern, Großmüttern und Urgroßmüttern vermacht bekamen. Es geht dabei um mehr als um Tassen, Tücher und Gläser voller Erde.

Lin Hierse · Taz · 10 Minuten (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Diese entsetzliche Lücke

Fast jeden Tag versucht ein Mann eine Frau in Deutschland zu töten. Larissa hat nicht überlebt. Ein Text über Schwesternschaft und die Trauer nach dem Femizid.

Lisa Seelig · Zeit (€) · 15 Minuten (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Sie überleben, weil sie zusammenhalten

Ein Konflikt aus der Kolonialzeit bestimmt noch heute das Leben von Frauen wie Maombi. Sie lebt im Krieg in Goma und findet Halt in einem modrigen Klassenzimmer.

Constantin Leclerc (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) · Missy (€) · 15 Minuten (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Satz der Woche

»Wir haben immer gekämpft«, sagt Francisca.

Maria Sprenger · Süddeutsche Zeitung Magazin (€) · 15 Minuten (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

#3 Wie schreibt man über sein Kind mit Behinderung, Diana Laarz? + Wie inklusiv ist Journalismus, Jonas Karpa? (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

In dieser Folge spricht Katharina Osterhammer mit Diana Laarz und Jonas Karpa.

Diana Laarz ist Redakteurin bei GEO und hat 2024 für ihre Reportage “Was heißt schon ‘normal’?” den Reporter:innen-Preis in der Kategorie Wissenschaft erhalten. Darin schreibt sie über ihren Sohn, der durch einen seltenen Gendefekt mit einer Behinderung lebt. Der Text erzählt berührend, wie die Familie mit der Diagnose umgeht und erklärt zugleich anschaulich die wissenschaftlichen Fakten zu dem Gendefekt.

Im Podcast spricht Laarz darüber, wie es für sie war, sehr persönliche und auch verletzliche Szenen zu schreiben, wie sie durch wissenschaftliche Fakten ihrem Sohn nähergekommen ist und wer sich in dem Text wiedergefunden hat. Diana Laarz sagt: „Es fiel mir sehr leicht, das zu schreiben. Mit dem Veröffentlichen war das etwas anderes.“

Jonas Karpa ist Redaktionsleiter des Magazins „Die Neue Norm“, das sich für mehr Diversität, besonders beim Thema Behinderung, in den Medien einsetzt. Karpa erklärt, welche klischeehaften Bilder Journalist:innen vermeiden sollten und wie Redaktionen inklusiver werden können.

Bei reporter:insights sprechen wir alle zwei Wochen über große Recherchen und die Fragen, die sie für uns junge Journalist:innen aufwerfen. Wir analysieren mit den Autor:innen Handwerk, Hürden und Zweifel. Ein Podcast von Reportagen.fm (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) und der Reportageschule Reutlingen.

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Sujet Wochenauswahlen

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