Wannsee, Wiehern, Wehmut
Liebe Leserinnen und Leser,
ich wünsche Ihnen frohe Oster-Feiertage!
Wenn Sie diese Zeilen lesen und wirklich schnell sind, können wir uns vielleicht sogar noch begegnen, dieser Newsletter würde dann gewissermaßen zum Mitmach-Fitness-Briefing. So stelle ich es mir jedenfalls vor, während ich mich mental auf das jährliche Anbaden im Wannsee vorbereite. Zehn Grad Celsius verspricht das Thermometer heute in Berlin, im Wasser wird’s noch einmal etwas kälter. Weil das selbst für örtliche Verhältnisse (ich bin Wochenendbesucher) recht schroff ist, gibt es kostenlosen Eintritt und am Ufer zwei feuerbeheizte Saunahütten.
Wasser, Feuer – Sie sehen schon, es geht um ganz grundsätzliches. Ein bisschen Pathos braucht es auch, denn das superflache Ufer des Sees erlaubt nicht einmal Kopfsprünge oder Bauchpflatscher. Wer hier aufheizen und abkühlen möchte, muss wirklich einen langen Weg zurücklegen, womit wir quasi wieder bei Ostern wären. Nun gut.
Auch in der Geschichte aus der Casa Verdi, die ich Ihnen heute empfehlen möchte, geht es um Wasser. Der Weltklasse-Bariton Claudio Giombi möchte dort nämlich nach einem langen Leben seine letzte Ruhe finden. Noch ist es aber nicht so weit. Und so lebt der im Stile eines Tiziano Terzani zum Mystiker gereifte Maestro nach zwei Ehen und persönlichen Höhen und Tiefen in einem sehr besonderen Altenheim. Dort könnte er eigentlich einen schönen Lebensabend haben. Wenn da nur nicht die Bohnen wären…
Ich wünsche Ihnen gute Lektüre, erholsame Ostertage und uns allen einen sonnigen Frühling.
Ihr
Jan Petter
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