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Dringlichkeit, Ausmaß, Lösungswege

Liebes Netzwerk,

wie viel Aufklärungsbedarf es in Bezug auf Klimafolgen und die Wirksamkeit von Klimaschutzmaßnahmen gibt, zeigt die neueste Welle der Planetary Health Action Survey (PACE (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)), ein groß angelegtes Forschungsprojekt unter der Leitung der Universität Erfurt und Cornelia Betsch.

Nur weniger als die Hälfte der Befragten halten aktuell stark diskutierte – und nachweislich effektive – Maßnahmen für wirksam, etwa den Kohleausstieg bis 2030, die Förderung pflanzenbasierter Ernährung, einen Einbaustopp für Öl- und Gasheizungen und ein Ende der Zulassung von Verbrennern. Das ist ein Problem, denn laut Studie hängt die eingeschätzte Effektivität “von allen Faktoren am stärksten mit der Handlungsbereitschaft zusammen”.

Die Teilnehmenden wurden außerdem befragt, welche Sorgen sie sich in Bezug auf die Klimakrise machen. Etwa, dass die Gesellschaft egoistischer werde, die Klimaziele nicht erfüllt würden, oder Klimaschutzmaßnahmen negative wirtschaftliche Auswirkungen hätten. Insgesamt seien die Sorgen stabil und hoch, heißt es in der Studie. Im Vergleich am wenigsten sorgten sich die Befragten jedoch davor, dass jemand, den sie lieben oder sie selbst von Auswirkungen der Klimakrise betroffen sein werden.

Die psychologische Distanz zur Klimakrise hat auch der IPCC als Problem erkannt und daher im aktuellen Synthesebericht eine Grafik aufgenommen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre), die zeigt, dass selbst heute 70-Jährige spüren werden, ob wir nun effizienten Klimaschutz umsetzen oder nicht.

Ich bin überzeugt: Eine informierte Berichterstattung, die Klima als Dimension überall da mitdenkt, wo es eine Rolle spielt und politische Diskussionen konsequent an wissenschaftlichen Erkenntnissen abgleicht, kann dazu beitragen, diese Wissens- und Wahrnehmungslücken zu überwinden und damit auch die Handlungsbereitschaft zu steigern.

Zugegeben, die PACE-Studie kann auf den ersten Blick daran zweifeln lassen, denn das Vertrauen in öffentlich-rechtliche Medien ist demzufolge gering. Nur 26 Prozent der Befragten hatten “(eher) viel Vertrauen”, dass öffentlich-rechtliche Medien “richtig und gut mit der Klimakrise umgehen”. Meine These: Dieses Vertrauen kann durch eine konsequente Berichterstattung sogar gesteigert werden, so wie wir es in der Anfangszeit der Corona-Krise beobachtet haben (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).

Wo hakt es und was braucht es, um Dringlichkeit, Ausmaß und Lösungswege zur Klimakrise verständlich zu machen? Darüber reden wir beim nächsten Netzwerktreffen an diesem Donnerstag mit Özden Terli, Wetter-Moderator im ZDF. Anschließend wollen wir diese Fragen wieder mit euch in Kleingruppen diskutieren.

Wir sehen uns am Donnerstag

6. April

um 18 Uhr hier (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Wie angekündigt wollen wir unsere Calls in Zukunft besser an verschiedene Bedürfnisse nach Fachdiskussionen und Austausch anpassen. Deshalb wollen wir von euch wissen: Was interessiert euch? Was hilft euch im journalistischen Alltag? Was wünscht ihr euch vom Netzwerk? Nehmt euch 3 Minuten und macht kurz mit bei folgender Umfrage (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)!

Und dann noch zwei News aus dem Netzwerk:

Wir bekommen eine Förderung vom WPK Innovationsfonds Wissenschaftsjournalismus (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) und entwickeln damit ein Angebot für Klimajournalismus-Seminare in Redaktionen 🎉 (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)! Außerdem können wir unseren Newsletter "Onboarding Klimajournalismus" fortführen. Die vergangenen Ausgaben nachlesen und sich anmelden kann man hier (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).

Außerdem möchten wir euch zu einem Workshop nach Frankfurt am Main einladen: Am 5. und 6. Mai veranstalten wir zusammen mit dem gemeinnützigen Think Tank Reinventing Societies einen Workshop zum Thema “Klima-Journalismus für eine lebenswerte Zukunft”. Dort will unter anderem Philipp Dudek vom Netzwerk Klimajournalismus folgende Fragen mit euch diskutieren: Welchen Journalismus braucht es für eine klimagerechte und lebenswerte Zukunft? Wie lässt sich diese Art von Journalismus auch in Redaktionen etablieren, die bisher nicht aufgeschlossen für Veränderung waren? Wie sieht eine solche Berichterstattung aus, die Menschen wirklich erreicht und damit auch bezahlte Abos generiert? Mehr Infos und Anmeldung bis zum 15. April hier (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).

Habt eine gute Woche, wir sehen uns am Donnerstag!

Sara

PS: Hier nochmal der Link zu unserer kleinen Umfrage (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).

PPS: Ab sofort könnt ihr euch auch mit uns auf LinkedIn vernetzen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)!

PPPS: Save the Date: Am 6. und 7. Juli lädt die taz zur Konferenz für Konstruktiven Journalismus nach Berlin, maßgeblich mitorganisiert von Ute Scheub aus unserem Netzwerk. Zur AG für kritisch-konstruktiven Journalismus kommt ihr hier (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre), sie trifft sich digital einmal pro Monat und freut sich über neue Mitglieder!