Liebes Netzwerk,
in den vergangenen Jahren habe ich über Flüchtende im Balkan berichtet, über Seenotrettung, sowie die Neue Rechte in Ostdeutschland. Was mir währenddessen nie passiert ist: dass mich jemand gefragt hätte, ob ich deshalb Aktivist für Migration oder Demokratie sei.
Seit ich übers Klima berichte, kommt die Frage dauernd: Bist du Aktivist?
Das hat natürlich Folgen. Da ist ein Misstrauen, ein Zögern, Aufträge zu erteilen. Und auch aus Redaktionen selbst hören wir beim Netzwerk immer wieder Berichte, dass Redakteur:innen beim Thema Klima unter Druck gesetzt werden – mal subtiler, mal direkter.
Wie also umgehen mit dem Aktivismus-Vorwurf?
Darüber sprechen wir in unserem nächsten Call. Wir verzichten dafür auf einen Gast, um in Kleingruppen mehr Raum für Austausch über Erfahrungen zu haben, und gemeinsame Ideen zu erarbeiten.
3. November
18.00 Uhr
Zoom-Link (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Geschenke gibt es auch noch. Schon im allerersten Call habt ihr euch einen Leitfaden mit konkreten Tipps für die Klimaberichterstattung gewünscht. Etwas, das man interessierten Kolleg:innen weiterleiten kann, um sie an Bord zu holen. Deshalb gibt es ab November ein neues Angebot vom Netzwerk: den Newsletter Onboarding Klimajournalismus.
Leonie Sontheimer und Katharina Mau schicken euch jeden Monat ein Briefing: Darin erklären sie, was in den aktuellen Debatten wirklich wichtig ist, sie holen Tipps der erfahrensten Kolleg:innen ein und halten euch up to date in der Klimawissenschaft. Dieses Briefing richtet sich primär an Einsteiger:innen im Klimajournalismus.
Es wäre großartig, wenn ihr den Link in euren Redaktionen teilen könntet – selbst abonnieren dürft ihr ihn selbstverständlich auch!
Hier könnt ihr euch anmelden: Onboarding Klimajournalismus (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Freude gibt es auch noch! Über 1500 Journalist:innen sowie über 30 Redaktionen und Journalismusschulen haben in Frankreich eine Charta für Klimajournalismus (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) unterschrieben. Analog zu unserer Charta fordern sie, dass Klima nicht als Thema, sondern als Dimension behandelt wird – richtig schön zu sehen, was da in Bewegung ist.
Einige aus unserem deutschen Netzwerk arbeiten gerade auch daran, dass es noch mehr internationale Vernetzung gibt, unter anderem mit den Kolleg:innen aus der Schweiz und Österreich. Wir melden uns, sobald es da etwas Neues gibt.
Liebe Grüße
Raphael Thelen für das Netzwerk Klimajournalismus Deutschland