Lärm um Generationen-Park
Zauckeroder beklagen sich über nächtliche Ruhestörungen und Böller. Für ein Eingreifen aber fehlen der Stadt konkrete Anhaltspunkte.
Nach 2o Uhr sollte hier Ruhe sein - eigentlich.
Der Mehrgenerationenpark in Zauckerode soll Alt und Jung zusammenführen mit vielen Bänken zum Verweilen, Spielgeräten und einer Skater-Bahn. Doch für einige ältere Anwohner scheint er mittlerweile mehr einen Keil zwischen die Generationen zu treiben.
„Die Jugendlichen sind das Problem“, schreibt eine Anwohnerin an Freital-Reporter. „Es ist manchmal bis tief in die Nacht so laut, dass man es bis zum Netto-Markt hört. Es werden tschechische Böller gezündet, da wackelt manchmal das Haus.“ Kinder und Hund seien verschreckt. „Man getraut sich gar nicht mehr, in der Dunkelheit darüber zu laufen.“ In Sozialen Netzwerken stimmen weitere Bürger dieser Kritik zu.
Was weiß die Freitaler Stadtverwaltung darüber – und was tut sie? Freital-Reporter hat nachgefragt.
Ordnungs- und Polizeibehörde sowie Vertreter der Jugend- und Sozialarbeit tauschen sich regelmäßig zu diesem Thema aus, so Stadtsprecher Matthias Weigel. „In jüngster Vergangenheit gab es beispielsweise verstärkt Streifen des Ordnungsamtes, auch die Polizei hatte 2023 die Bereitschaftspolizei für Streifen eingesetzt. Seitens der Stadtverwaltung wurde eine zeitliche Begrenzung des WLAN-Hotspots in den Abend- und Nachtstunden vorgenommen.“
Denn eigentlich darf der Mehrgenerationenpark nur bis 20 Uhr benutzt werden. Alkohol, Rauchen, Glasflaschen und das Wegwerfen von Müll außerhalb der Papierkörbe sind tabu – eigentlich.
Das Alkoholverbot wird nicht von allen im Generationen-Park eingehalten.
Ein Rundgang im Mehrgenerationenpark zeigt: Die Realität sieht anders aus. Leere Bierflaschen und Zigaretten beweisen, dass die Verbote nicht von allen ernst genommen werden. Auch wenn die Stadt ganz offenbar um die Wiederherstellung der Ordnung bemüht ist.
“Uns liegen keine Kenntnisse vor, dass tatsächlich verstärkt Lärmvergehen bei der Polizei - also außerhalb der Dienstzeiten des Ordnungsamtes - angezeigt worden sind“, so Stadtsprecher Weigel, „sodass auch eine Einschätzung der tatsächlichen Verursacher und der Dimension des Lärms nicht möglich ist und damit auch, ob tatsächlich in jedem einzelnen von Anwohnern bemerkten Fall ein rechtswidriges Verhalten vorliegt.“
Dabei kann Böllern durchaus eine Ordnungswidrigkeit und mit illegalen Sprengkörpern sogar eine Straftat sein. „Aber Anzeigen liegen diesbezüglich dem Ordnungsamt keine vor, sodass auch keinerlei Fälle an die zuständige Landesdirektion zur Bearbeitung abgegeben wurden“, so der Stadt-Sprecher.
Andreas Roth
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