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Die 8 Typen beim Onlinedating

Einigen Männern begegnet man beim Online-Dating immer wieder. Sie sind durch spezifisches Schreibverhalten auch für Laien problemlos voneinander unterscheidbar.

Ganz gleich, ob man sich auf einem Sexportal tummelt oder einer „normalen“ Dating-Plattform: Onlinedating ist ein buntes Biotop unterschiedlichster Gestalten. Doch einigen Typen begegnet man immer wieder. Sie sind durch spezifisches Schreibverhalten auch für Laien problemlos voneinander unterscheidbar. Mit ganz eigenen Strategien versuchen sie, entweder paarungsbereite Frauen auf sich aufmerksam zu machen oder deren Paarungsbereitschaft überhaupt erst herzustellen.

Da für Frauen im Onlinedating eigene empirische Erhebungen fehlen, können hier nur die männlichen Typen beschrieben werden. Weitere Forschungen sind nötig, um ein vollständiges Bild über alle Geschlechter zu geben.

Grundsätzlich lassen sich Männer im Onlinedating in zwei Großgruppen unterteilen: die Profilleser und die Profilnichtleser. Die erste Gruppe umfasst bisher zwei Arten, die Letztere sechs Arten. Da die Arten der zweiten Gruppe wesentlich häufiger sind, konnten sie gut beobachtet und entsprechend verlässlich systematisch erfasst werden. Diese Arbeit beginnt daher mit den Profilnichtlesern.

Profilnichtleser

Alle Arten der Profilnichtleser sind anspruchslose Generalisten mit großem Verbreitungsgebiet. Sie können sich an unterschiedlichste Partnerinnen anpassen, weil sie außer dem Vollzug des Geschlechtsaktes kaum Bedürfnisse haben. Bislang kennt die Wissenschaft sechs Arten von Profilnichtlesern. Wegen ihrer Häufigkeit sind es alles gut beschriebene Arten, die sich gut im Freiland beobachten lassem. Die Chance, Exemplare einer der Arten zu erkennen, ist auch bei nur gelegentlicher Dating-Aktivität und für ungeübte Beobachterinnen sehr hoch.

Der Ökonom

Der Ökonom ist sicher eine der auffälligeren Arten. Er sieht prächtig aus und ist gut gekleidet. Seine Erfahrung lehrt ihn, dass Zeit Geld ist, weshalb er auf sehr zielgerichtete Kommunikation setzt. Er will auf gar keinen Fall zu viel investieren und kommt daher ohne Umschweife zur Sache. Er teilt uns in der ersten Nachricht mit, dass er sich Sex mit uns vorstellen kann. Nicht unhöflich, nicht uneloquent, aber ohne einen Hauch von Wärme oder Charme.

Da er nicht nur seine, sondern auch unsere Zeit nicht verschwenden will, hält er seine Nachrichten überschaubar lang. Neben ein, zwei unerlässlichen Komplimenten beschreibt er, wie er sich den Abend vorstellt, und überlässt alles Weitere uns.

Ein anderer gebräuchlicher Name für den Ökonomen ist Mechaniker, da der antizipierte Sex an eine Kardanwelle erinnern lässt.

Typische Nachricht: „Hey, spannendes Profil einer spannenden Frau. Ich mag nicht lange schreiben. Was hältst du also davon, wenn wir uns später/morgen bei $Lokal treffen, ganz entspannt auf einen $Drink und uns ein wenig beschnuppern? Und bei Sympathie geht der Abend prickelnd weiter.“

Pro: Aktiv, kennt seinen (optischen) Wert.

Contra: Man weiß direkt, was man bei ihm nicht bekommt. Besonders auffällig: der Ökonom macht in seiner ersten Nachricht Komplimente für das Profil, das er aber – wir wissen es durch einen Trick – nicht gelesen hat. Er flunkert uns also vor, dass er unser Profil kennt.

Trotz seines mangelnden Engagements kann der Ökonomen vor allem bei Frauen mit begrenzten Zeitressourcen punkten. Erfolgsraten je nach angeschriebener Frau: 0-40%.

Der Cat-Caller

Wie der Ökonom will auch der Cat-Caller weder Zeit noch Energie investieren. Er weiß, dass seine Chancen minimal sind, und schießt daher mit Schrot ins Dunkle. Er ist die Online-Entsprechung des Typen, der uns an der Ampel hinterherpfeift oder – so er in einem Auto sitzt – hinterherhupt. In knappen Worten teilt er uns mit, dass wir seine Säfte zum Kochen bringen und er an einem Schäferstündchen interessiert wäre.

Seine Nachrichten sind noch kürzer als die des Ökonoms, sie bestehen meist nur aus einem bis fünf Wörtern. Satzzeichen am Ende spart er sich, er will nicht zu begeistert wirken. Der Minimalismus des Cat-Callers wirkt jedoch ganz und gar nicht begeistert, sondern eher verzweifelt, auch wenn er sich Mühe gibt, gut gelaunt (nicht begeistert) zu wirken.

Typische Nachricht in der Langform: „Hey Sexy, heiße Fotos“

Typische Nachricht in der Kurzform: „Lecker“

Pro: ./.

Contra: Alles.

Erfolgsaussichten: nahe 0%.

Der Smalltalker

Auch wenn der Ökonom bei passendem Gegenüber gelegentlich Erfolge aufweisen kann, gehören die bisher genannten Strategien in puncto Paarungsvollzug zu den weniger erfolgreichen. Der Smalltalker ist da etwas weiter. Er weiß, dass ohne Menschlichkeit nichts geht, und versucht, durch allgemeingültigen Sozialcode so etwas wie Sympathie zu erzeugen. Er wünscht uns einen schönen Tag, ein schönes Wochenende, einen guten Morgen. Er zeigt minimales Interesse an uns, fragt, was wir so machen oder für das Wochenende geplant haben. Sein Sprachgebrauch entspricht einem „one size fits all“.

Der Smalltalker schlägt eindeutig die richtige Richtung ein, und Frauen, zu deren Sprachschatz Smalltalk gehört, finden schnell eine Gesprächsebene mit dem Smalltalker. Für alle anderen offenbart er sich jedoch schnell als fußlahm, denn sein Interesse ist oberflächlich bis geheuchelt. Auf den Wunsch nach mehr Tiefgang reagiert er in der Regel mit Ausflüchten, um nicht als oberflächlich dazustehen. Er sei gestresst, bei der Arbeit oder zu entspannt, um jetzt tiefgründige Gespräche zu führen.

Typische Nachricht: „Hey, ich wünsche dir einen schönen Tag. Bist du bei der Arbeit? Was machst du so?“ (Der Fachbegriff für den Gesprächsstil des Smalltalkers lautet Zielloses Gesprächsmäandern.)

Pro: Wer sich mit Smalltalk wohl fühlt, findet einen geschmeidigen Gesprächspartner.

Contra: Wer mit Smalltalk nichts anfangen kann, langweilt sich zu Tode.

Die gute Absicht ist erkennbar, daher sind seine Erfolgsaussicht etwas höher als bei den bisherigen Arten: 20-60%.

Der Übergriffige

Die bisher behandelten Arten sind überwiegend ganztägig aktiv und relativ zivilisiert in ihrer Kommunikation. Der Übergriffige steht dazu im krassen Gegensatz. Nicht nur ist er vorwiegend nachts und vor Wochenenden sowie Feiertagen aktiv, seine Art der Ansprache ist auch sehr offensiv. Er weiß: Kein Fick ohne Kopffick. Der Übergriffige versucht daher, unsere Säfte gleich mit der ersten Nachricht zum kochen zu bringen und uns mit einer ausgewachsenen Sexfantasie zu verführen.

Da er uns nicht kennt, unser Profil nicht gelesen hat und also nicht weiß, worauf wir stehen, greift er dabei zuverlässig daneben. Er beschreibt zwar in der Regel nichts allzu Ausgefallenes, trifft aber auch nie ins Schwarze, so dass sein Plan, uns umgehend in eine Sklavin unserer eigenen Lust zu verwandeln, zuverlässig schiefgeht.

Typische Nachricht: Cunnilingus ist nur Vorspiel, die Hauptspeise dagegen immer Vaginalpenetration doggy-style.

Pro: Man bekommt einen Einblick in seine Sexualität, ohne wirklich testen zu müssen.

Contra: Ohne sich für das zu interessieren, was uns Lust bereitet, stülpt er uns das über, was ihm Lust bereitet.

Trifft der Übergriffige auf Empfängerinnen, die nicht nur auf diese Art des aggressiven Vorgehens, sondern auch auf die beschriebenen Praktiken positiv reagieren, so kann seine Erfolgsrate durchaus beachtlich sein. Tut er das nicht, kann er im schlimmsten Fall von der Empfängerin gemeldet und von der Plattform blockiert werden.

Der Bewerber

Unter den Profilnichtlesern ist der Bewerber sicher der Kultivierteste. Ihm ist klar, dass Vertrauen alles ist, und er macht nicht nur die unvermeidbaren Komplimente, sondern liefert gleich seinen ganzen Lebenslauf mit. Er listet sorgsam seine Größe (unter Umständen auch die Penisgröße), sein Gewicht und seine Hobbies auf. Besonders offene Exemplare erwähnen auch ihre langjährige, gegebenenfalls mittlerweile beendete Ehe, sowie ihre bisherigen Erfahrungen im sexuellen Bereich.

Der Bewerber präsentiert sich mit einer steifen, aber durchaus formvollendeten Vorstellung, wie sie ein Herr Knigge nicht besser hinbekommen hätte. Höflich und distanziert, aber mit allen für ein amourös-erotisches Stelldichein relevanten Informationen.

Typische Nachricht: eine lebenslaufähnliche Nachricht, die eine beeindruckende Länge erreichen kann.

Pro: Vertrauenswürdig.

Contra: Kein Humor, kein Charme, spricht nur über sich.

Über die Erfolgsraten des Bewerbers gibt es nur unzureichende Untersuchungen, da die Forschenden in der Regel bei der Sichtung seiner Anschreiben einschlafen.

Der Mediziner

Diese Art ist außerhalb von Sexportalen nur selten anzutreffen und stellt insofern eine Besonderheit dar, als sie weniger durch ihr Anschreiben, sondern viel mehr an ihrem Profilfoto zu erkennen ist.

Der Mediziner weiß, wie wichtig Krebsvorsorge ist, und zeigt bereits durch sein Foto, dass er gut auf seine Gesundheit achtet. Das Foto zeigt in der Regel seine Hand, die beim Abtasten der Hoden auf Auffälligkeiten in seiner Hose steckt.

Der Mediziner offenbart sich als zur Selbstfürsorge fähiger, moderner Mann, der nicht auf Anschreiben angewiesen ist. Frauen, denen es wichtig ist, einen eigenverantwortlichen (Sexual-)Partner zu finden, erhalten bereits bei Sichtung der Profilfotos eindeutige Signale und machen ihrerseits den ersten Schritt. Eine typische Nachricht entfällt daher. Der Mediziner beweist damit, dass zeit- und energieraubende Anschreiben überflüssig sind.

Pro: Gutes Gesundheitsbewusstsein.

Contra: Sonst nichts.

Leider gibt es nur wenige verlässliche Angaben zu den Erfolgsaussichten seiner Strategie. Solange nicht überzeugende, wissenschaftliche Beweise für seine Strategie vorliegen, muss von einer Erfolgsrate nahe 0% ausgegangen werden.

Profilleser

Die Gruppe der Profilleser umfasst nur zwei Arten, die beide deutlich seltener sind als die Arten der Gattung Profilnichtleser. Wegen ihrer Seltenheit gibt es nur bruchstückhafte Beschreibungen, vor allem in der urbanen Folklore. Einige dieser überlieferten Sichtungen konnten bisher bestätigt werden, doch weitere Forschungen sind notwendig, um die bisherigen Kenntnisse abzusichern.

Generell sind die Profilleser dadurch gekennzeichnet, dass sie nicht den anstrengenden Weg scheuen und nicht in Kategorien wie Investition und Verlust denken.

Der Pechvogel

Obwohl von eher unscheinbarer Gestalt überrascht der Pechvogel mit gesundem Selbstbewusstsein und ebensolchem Selbstwert. Er wählt potentielle Partnerinnen sorgsam aus und ist zurückhaltend in der Kontaktaufnahme. Seine Zurückhaltung darf jedoch nicht mit Schüchternheit verwechselt werden, sondern ist eher der Achtung geschuldet, die er vor sich selbst hat.

Trotz seines unauffälligen Äußeren verkauft er sich nie unter Wert. Im Vergleich zu den zum Teil deutlich auffälligeren Arten aus der Gruppe Profilnichtleser ist er beim Onlinedating häufiger erfolgreich, weil er Substanz und Solidität vermittelt.

Unabhängig vom Ausgang des Briefwechsels ist es aufgrund seiner Seltenheit immer etwas Besonderes, einem Pechvogel zu begegnen, denn er ist mutig, einfühlsam und höflich. Kurzum: er ist ein toller Mann. Auch wenn er aus irgendeinem Grund die Paarungsbereitschaft der Frau nicht wecken kann, sollte eine Begegnung mit ihm immer behutsam und respektvoll verlaufen. Er hat sich vorab intensiv mit unserem Profil beschäftigt und Achtung verdient, selbst wenn wir uns keinen Sex mit ihm vorstellen können.

Typische Nachricht: Die Nachrichten des Pechvogels sind so individuell wie die Profile, auf die er reagiert. Es gibt daher kaum Möglichkeiten, über dem grundsätzlichen Interesse an dieser speziellen Frau hinaus Muster auszumachen.

Pro: Er scheut nicht den anstrengenden Weg, er investiert Zeit und Energie, um etwas über die Frau zu erfahren, die er anschreiben will.

Contra: Er ist entsetzlich unscheinbar.

Obwohl der Pechvogel alles richtig macht, niemals verzweifelt oder respektlos wirkt, liegen seine Erfolgsaussichten wegen seines unscheinbaren Auftretens im niedrigen einstelligen Bereich: 0-9%.

Der Jackpot

Die seltenste Art unter den Profillesern ist der Jackpot. Eine Beschreibung erübrigt sich beinahe, denn wenn man ihm begegnet, weiß man, wen man vor sich hat. Er ist von gefälligem Äußeren, ausgesprochen eloquent, hat sich geradezu in unser eigenes Profil eingearbeitet und strotzt nur so vor Charme. Seinem Sexappeal kann man sich nur schwer entziehen.

Keines seiner Komplimente klingt abgedroschen, sein Interesse ist aufrichtig, seine Aufmerksamkeit fühlt sich an wie Sonnenstrahlen auf der Haut. In der Regel stellt sich bereits kurz nach seiner ersten Kontaktaufnahme eine überwältigende Begeisterung ein, der wir kaum widerstehen können, obwohl wir wissen, dass es besser wäre, zu einem so frühen Zeitpunkt noch keine Gefühle zu entwickeln.

Diese frühen Gefühle sind auch der Grund dafür, dass aus der anfänglichen 10 von 10 noch vor dem ersten Treffen eine 3 von 10 wird, denn der Jackpot ist scheu und man verschreckt ihn leicht. Seine geringe Erfolgsrate liegt dann auch weniger an ihm, sondern eher an den berauschten Frauen, deren Begeisterung sich für ihn zu diesem Zeitpunkt eher fehl am Platz anfühlt.

Typische Nachricht: Wie bei dem Pechvogel sind die Nachrichten des Jackpots sehr individuell und kaum in Muster zu fassen. Sie sind charmant, extrem einfühlsam und geben der jeweiligen Frau das Gefühl, als Individuum geschätzt zu werden.

Pro: Alles.

Contra: Zieht sich schnell zurück, wenn eine Frau sich zu begeistert zeigt.

Die Erfolgsraten des Jackpots sind nahezu unvorhersehbar und wegen seiner Seltenheit mehr Mythos als tatsächliche Empirie. Bei Frauen, die nicht schnell entflammen, sollen seine Erfolge bei nahezu 100% liegen. Frauen, die zu schnell dahinschmelzen, können seine Aufmerksamkeit nur selten über ein oder zwei Tage hinaus binden und gelangen daher nur selten zu einem Treffen. Aber das liegt nie an dem Jackpot.

(Foto: Felix Young (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre))

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Sujet Liebe, Dating & Sex

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