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Woplanele #2

Di Altbier Mi Magazin Do Frostpunk 2 Fr Alien Isolation

Meine Lieben,

die Woplanele ist nicht nur eine Abkürzung für die sehr deutsche, also furchtbar sperrige Komposition des Wochenplannewsletters, sondern im Gegensatz zu dem Newsletter auch weiblich. Also die Woplanele. Das ist wichtig, denn im Genus herrscht Vielfalt. Außerdem klingt es schöner.

Man sieht sie förmlich vor dem geistigen Auge sitzen, die Woplanele. In einem Varieté-Theater vielleicht, die Beine keck übereinandergeschlagen, eine Flapper (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) mit kurzem Haar und großer Klappe, die Normen und Regeln total wichtig findet, weil man auf den Scheiß so toll pfeifen und tanzen kann. So stelle ich sie mir vor, meine Woplanele.

Meine Muse hingegen war schon immer ein alter Kauz im zerschlissenen Frack, der billige Zigarren raucht und flucht wie ein Seemann. Momentan beklagt er sich in nicht jugendfreier, aber anatomisch interessanter Bildsprache darüber, dass ich ihn schon wieder zu unchristlichen Zeiten zum Arbeiten zwinge. Das sei so nicht ausgemacht gewesen, meint er.

Fresse, Muse.

1 Meldung, 5 Gedanken

“Lassen Sie mich zum Schluss noch einige der polarisierenden Kommentare ansprechen, die in letzter Zeit um Ubisoft kreisen. Ich möchte noch einmal betonen, dass wir zuerst eine Unterhaltungsfirma sind, die Spiele für das größtmögliche Publikum anbietet, und unser Ziel besteht nicht darin, irgendeine spezifische Agenda voranzutreiben. Unser Bestreben bleibt es, Spiele zu machen, die jeder genießen kann”

-Yves Guillemot, Ubisoft-CEO in einer Finanzpressemeldung (erhalten per Email), in der die Firma die Verschiebung von Assassin’s Creed Shadows auf Februar 2025 bekannt gibt und die Finanzziele für 2024 deutlich nach unten korrigiert. Der Aktienkurs stürzte daraufhin auf unter 10€ pro Anteil ab (vor zwei Jahren noch deutlich über 40€). Inzwischen hat er sich wieder leicht erholt

Erster Gedanke: Toll, Yves. Echt klasse, Yves. Den ganzen “go woke, go broke”-Heinis schön ins Horn geblasen. Als hätten die noch mehr Selbstvertrauen gebraucht. Die glauben schließlich schon fest an eine These ohne empirische Evidenz

Zweiter Gedanke: Ich verstehe ja, wieso. Yves braucht Strohmänner, und zwar schnell. Er hat den Aktionären vor ein paar Jahren gesagt, nein, ihr braucht keine neuen Eigentümer (damals unternahm der französische Konzern Vivendi den Versuch einer Übernahme), uns geht’s unabhängig und mit mir an der Spitze garantiert viel besser. Er selbst trieb durch Aufkäufe von Anteilen den Aktienpreis der Firma massiv nach oben. Und statt Rendite jetzt die völlige Bruchlandung, eine operative Bankrotterklärung. Die Idee, dass als zu woke wahrgenommene Ubi-Spiele daran irgendeinen nennenswerten Anteil gehabt haben (im Gegensatz zu, sagen wir, einem inkompetenten Management), ist irgendwo zwischen absurd und idiotisch. Aber wenn man verzweifelt ist, dann ist jeder Strohmann ein guter Strohmann

Dritter Gedanke: Vielleicht würden sich ja mehr Leute für Ubi-Spiele interessieren und Ubi-Spiele kaufen, wenn Ubi-Spiele interessanter wären? Deshalb müssen sie nicht gleich woke sein oder als woke wahrgenommen werden, aber ganz offensichtlich funktioniert euer “wasch mich, aber mach mich nicht nass”-Ansatz doch hinten und vorne nicht. Euer Image ist als Unternehmen reaktionär und als Kreativanbieter beliebig bis meh. Vielleicht ein paar Prozent weniger Publikum wollen und dafür mehr Mut zu … irgendwas haben

Vierter Gedanke: Hahahahahahaha

Fünfter Gedanke: Finger weg von Ubisoft-Aktien. Klar, für einen potenziellen Käufer wird Ubi gerade attraktiver und potenzielle Käufer wird es geben. Aber noch ist Yves an der Spitze des Unternehmens, und mit Yves an der Spitze ist alles drin. Und mit alles meine ich “jede nur erdenkliche Katastrophe”. Der Mann wirkt spätestens seit Corona und den öffentlich gewordenen Skandalen erratisch und entfremdet von der Realität. Und die Realität lautet, dass das Unternehmen dringend einen neuen CEO braucht.

Was wir gerade so am spielen sind

Sebastian und ich haben versucht, mit Ara (dem neuen Civilization, das nicht Civilization heißt) warmzuwerden und sind krachend gescheitert. Es ist einerseits ziemlich nahe an Civilization … und andererseits ziemlich nahe an Milch beim Fermentieren zugucken. Demnächst vielleicht mehr bei einem Feierabendbier, zumal ich eh dringend noch loswerden muss, warum Civilization (also das echte) mit Teil 7 alles kaputt zu machen scheint.

Nicht-Qui-Gon-Dom und JR sind hingegen von ihrer Expedition ins Winterwunderland von Frostpunk 2 mit nur leidlich schwerwiegenden Erfrierungen zurückgekehrt (Fußzehen sind eh völlig überbewertet) und wollen jetzt offenbar zum Ausgleich irgendwas mit Piraten und Runden-Taktik und so Zeugs spielen. Rogue Waters, genau!

Mit dem ersten großen DLC zu Starfield, der heute erscheint, warte ich auf jeden Fall, bis André aus dem Urlaub zurück ist. Erstens ist meine Lust darauf irgendwo zwischen Zahnreinigung und Haare aus dem Siphon kratzen, zweitens soll der Peschke mal schön mitleiden und drittens sagt er vielleicht “nee” und ich muss erst gar nicht anfangen!

Bock hab’ ich übrigens auf Vessel of Hatred (das Diablo 4 Addon) und auch nach einem langen Wochenende voller toter Ketzer immer noch auf Darktide. Das macht schon Spaß, die Häretiker mit dem Kettensägenschwert in so von der Evolution nicht vorgesehene Baugruppen zu zerlegen.

Was sonst noch so passiert (ist)

Das Magazin erscheint ausnahmsweise schon am Mittwoch. Erstens weil am Donnerstag Feiertag ist und meine lieben festangestellten Mitarbeiter ihren Job so gut machen, dass sie den Brückenfreitag brückenfrei haben sollen. Und zweitens, weil das Ubi-Thema (siehe oben) auf den Nägeln brennt und mein Gespräch dazu mit Sebastian möglichst aktuell sein soll.

Dom macht seinen Job übrigens auch gut, trägt aber wie meine Wenigkeit die Bürde der Selbstständigen und wird deshalb mit mir am Brückenfreitag vor dem Mikrofon sitzen und einen Podcast zu einem Spiel namens Conscript aufzeichnen, auf den ich mich schon mega freue. Nicht nur, weil das Spiel so interessant ist, sondern weil ich endlich über den 1. Weltkrieg geschichtsnerden kann. Denn mit dem habe ich mich im letzten halben Jahr aus privatem Interesse sehr intensiv beschäftigt.

Außerdem habe ich diese Woche tatsächlich eine Zahnreinigung und sehr viel Angst. Angst, die Fans von Isolation vermutlich nachvollziehen können, wenn sie sich das Thema des freitäglichen Feierabendbiers anschauen. Und mehr noch, wenn sie erfahren, dass André und Janna dafür verantwortlich zeichnen, die allenthalben ja auch die Michelin-Kritiker des Horrors genannt werden, was zwar nicht stimmt, aber sonst meine wunderschöne Überleitung kaputt machen würde.

Das Rätsel zum Sonntag

Das Thema des Sonntagspodcasts hat 14 Buchstaben. Purpurkuckuck hat 13 Buchstaben, nur völlig andere.

Ein letzter Blick auf das, was am Horizont wartet:

Rollenspiele! Jörg und ich sind endlich dazu gekommen, die neue Folge von Double XP aufzuzeichnen. Mit Arcanum und Morrowind und Wizardry 8 und Knights of the Old Republic. Ach, und hier ist noch ein Vorname, der mir in der Folge einfach nicht einfallen wollte: Tom.

Steampunk! Janna und Nora haben sich dem Genre einen ganzen Podcast lang gewidmet. Und Sebbe und JR haben ein En Detail zu Dishonored gemacht

TKK … G? Ja, genau! Dom (wer sonst?) hat einen Podcast zu TKKG gemacht. Selbst als Ehrenvorsitzender von Team 3 Fragezeichen sage ich: Immerhin hatten die einen Hund.

Apropos Hund:

Wer mehr Fotos von Scout (und manchmal auch von mir) kriegen möchte, der kann uns übrigens bei Insta unter @jochenundscout folgen.

Einstweilen eine schöne Woche, viel Spaß mit unseren Podcasts und grüßt mir jeden, den ihr bafuß trefft!

Jochen

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