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Balance - ein Buch im Entstehungsprozess

Über ein ausgeglichenes Leben aus psychologischer, neurowissenschaftlicher und lebensphilosophischer Sicht

Foto: Sarah Czaplinski

Während ich diese Zeilen schreibe, befinde ich mich in einer Tagesklinik für Depressionen. Ich bin hier, weil es für mich zum jetzigen Zeitpunkt keine andere Option mehr gab. Mein Leben ist aus der Balance geraten. Ich kann ohne Unterstützung nicht weiter machen.

“Geh doch einfach mal spazieren.”, wird depressiven Menschen oft gesagt. Und “Hast du schon mal Yoga ausprobiert?”. Ich mache seit vielen Jahren Yoga. Ich meditiere seit Unizeiten. Ich schreibe Tagebuch, ich gehe zum Kraftsport, ich hatte Therapie, ich habe einen wundervollen Freundeskreis. All das reicht manchmal nicht, wenn der Kopf nicht mitspielt. Oder besser, die Neurotransmitter.

Jeder fünfte Mensch hat in seinem Leben eine depressive Episode. Das sind sehr, sehr viele Menschen. Und noch mehr schrappen jeden Tag haarscharf an einem Burnout und Erschöpfungsdepressionen vorbei. Was manchmal fast noch schlimmer ist in einer Gesellschaft, in der wir uns häufig nur trauen, um Unterstützung zu bitten, wenn es wirklich, wirklich schlimm ist. Und diejenigen, denen es schlecht, aber eben nicht “schlecht genug” geht, die bekommen keine Hilfe oder wagen es nicht, danach zu suchen. Sie denken, sie müssten sich “einfach mal ein bisschen zusammenreißen”. Dann würde das schon alles gehen.

Aber so leicht ist das eben manchmal nicht mit der Balance. Balance ist ein komplexes und höchst individuelles Thema, das sehr viele ganz unterschiedliche Schichten hat.

Und diese Schichten betrachten wir in dem Buch, das hier gerade entsteht. Wir sprechen über unsere Kindheitsprägungen, wir sprechen über Trauma, über die “wilde Jugend”, über Alkohol und Drogen, über Sex, über Geld, über Routinen und Struktur, wir sprechen über Elternschaft, über Musik und Kunst, über körperliche Bewegung. Und über Katzen. Auf jeden Fall sprechen wir über Katzen. Wir sprechen über Blumen und Wandfarbe, über Kleidung und Hygiene und über Freundschaften. Wir sprechen über Cortisol und Dopamin, über Oxytocin und Serotonin, und darüber, wie sie alle zusammenspielen.

Es wird spannend. Es wird ein bisschen nerdig. Und es wird hilfreich auch für Leserinnen und Leser, die selbst mental gesund sind. Denn wer von uns kann wirklich sagen, absolute Balance im Leben erreicht zu haben? Perfektion wird nie das Ziel sein. Das Ziel ist ein ausgeglichenes Leben mit Höhen, die man genießen kann und Tiefen, die man überwinden kann. Das Ziel ist, die notwendigen Strategien zu haben, damit man mental gesund werden oder bleiben kann.

Dieses Buch wird eine Mischung aus meinem Fachwissen aus meinem Studium der kognitiven Psychologie und Neurowissenschaften, aus meinen Gedanken und Überlegungen, meinen Erfahrungen, aber auch den Erfahrungen von anderen, ganz unterschiedlichen Menschen. Wir alle sind auf der Suche nach Balance und wir können voneinander lernen. Es wird hier Interviews geben und Erfahrungsberichte und Leser:innenfragen.

Wen das alles interessiert, aber etwas überwältigt, weil der Kopf keine Kapazitäten mehr hat für noch mehr Input, der kann sich einfach die Infokästen durchlesen (die wird bis das Buch irgendwann tatsächlich auch gedruckt wird auf Instagram im Abo-Bereich geben). Nehmt euch mit, was ihr braucht. Jetzt in diesem Moment. Ich bin auch nicht “böse” oder “beleidigt”, wenn das Buch nach dieser Einleitung erst mal wochenlang irgendwo in der Ecke liegt (beziehunsgweise vorerst die E-Mails in eurem Postkasten). Vielleicht dient das einfach als kleine Erinnerung für euch, im Alltag auf euch selbst zu achten. Damit wäre schon so viel gewonnen.

Dieses Buch ist für euch, aber es ist auch für mich. Ich habe mich mein ganzes Leben lang wissentlich oder unbewusst mit dem Thema Balance befasst, ich habe stundenlang wissenschaftliche Artikel und Bücher durchwühlt, mich durch Zeitschriftenartikel und Instagramposts gelesen, ich habe so viele Strategien ausprobiert und schleifen lassen und dann doch wieder in meinen Alltag integriert. Ich weiß nicht alles, kein Mensch kann jemals alles wissen, aber ich weiß genug, um ein Buch zu füllen.

Das ist mein Thema. Balance. Und das hier wird mein Buch. Und ich freue mich drauf.

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Sujet Mein Buch

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