Tue Gutes und berichte davon
ADHSler sind stark von der Aussensteuerung angewiesen. Also von Lob und Ermutigung. Dabei vermeiden wir eigentlich, uns selber zu LOBEN. Ich möchte eine neue Rubrik auf ADHSSpektrum beginnen, wo es um Erfolge im Coaching bzw. im Umgang mit Neurodiversität geht.... Hast Du Dinge, die Du in dieser Hinsicht zu berichten hast ?
Heute möchte ich zu Beginn eine kleine Intervention aus der Challenge-Woche von meinem ADHS-Coaching berichten. Genauer gesagt um eine Vorstellungsübung (Imaginationsverfahren), aus der Schatzkiste von Emoflex. Die Aufgabenstellung war einerseits "simpel", dann aber eben auch wieder ziemlich komplex. Ausgehend von einem abstrakten und kreativem Film über das Empfinden mit ADHS hatte ich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgefordert, das Lebensgefühl mit ADHS mal in Form eines Bildes bzw. eines vor dem inneren Auge ablaufenden Videos zu beschreiben. Ina antwortete mir daraufhin :
Wie spannend. Ich habe das Bild einer aggressiven Massenschlägerei einer ganzen Meute auf einem engen Haufen. Es ist viel zu eng und wild und laut und gewalttätig.
Was für eine tolle und passende Metapher, die die Reizoffenheit und das innere Bedrohungs- oder Freeze-Gefühl mit der Schutzbedürftigkeit zusammen fasst.
Ich antwortete dann :
Sehr cool. Versuche mal dieses Bild vor dem inneren Auge zu halten. Versuche dann mal abwechselnd auf den rechten und linken Oberschenkel zu tippen, etwa 10 mal. Dann Augen zu und einmal tief Durchatmen.
Verändert sich die Szene vor dem inneren Auge ? Dann wiederholen und mal beschreiben, was passiert
Hier ihre Antwort
@Martin Winkler sehr beeindruckend was passiert ist. Erst entstand mehr Abstand zwischen den Personen, es wurde etwas ruhiger, dann trat Wasser dazwischen und umspülte die Personen und letztendlich entstand ein grosser breiter Fluss, der alles wegspülte.
Mich interessiert die Wirkungsweise der Übung und wie man damit arbeiten kann.