Von Stressbewältigung , Verkehrssicherheit und Diagnostik bei ADHS
Emoflex-Webinar (gratis) und Wochenend-Workshop mit Johannes Drischel und mir
Eigentlich ist es eine kleine Sensation, dass ich den Konzeptentwickler Johannes Drischel zur Teilnahme an einem Online-Workshop zu seiner Emoflex-Methode “überredet” habe. Johannes ist als Autist und Synästhetiker nicht besonders “internet-affin” und muss mit seinem Energie-Management besonders haushalten. Er wird voraussichtlich am Samstag des Wochenend-Workshop vom 19. bis 21.7. den Tag (mit) gestalten, das Verfahren erklären und demonstrieren. Der Workshop wird von Freitag 18 Uhr bis 21 Uhr und jeweils Samstag und Sonntag ab 10 Uhr bis ca 16 oder 17 Uhr gehen. Die Teilnahme ist natürlich begrenzt (Anmeldung hier (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre))
Damit du überhaupt weisst, worum es geht, mache ich am Dienstag, 9.7. ein Webinar um 19 Uhr zur Methode der Stressverarbeitung über innere Bilder und bilateraler Stimulation. Anmeldung hier (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
ADHS und Über-Engagement-Syndrom - Gefangen in der Zusage-Falle?
Kann man “zu” engagiert bei der Arbeit, in der Familie und im Freundeskreis sein und dann eigene Verpflichtungen und Aufgaben nicht erledigen? Und sogar dann dafür kritisiert und abgemahnt, ja rausgeschmissen werden, weil man aus Sicht von anderen das rechte Maß nicht findet und Aufgaben liegenlässt, die dann brennen?
Ihr ahnt schon…. Man kann durchaus. ADHS bzw. Spektrum-Störungen haben halt nichts mit Faulheit bzw. mangelndem Wollen zu tun. Die Umsetzung bzw. auch Prioritätensetzung und Verteilung von Aufgaben und Tätigkeiten über die Zeit ist die Thematik, die das ADHS-Gehirn nicht wirklich beherrscht.
Es geht also nicht um ein Mangel an Motivation und schon gar nicht an Engagement für die Arbeit oder die Aufgabe.
Ein Beispiel gefällig ?
Stell dir vor, du bist eine Kleinunternehmerin, die ein florierendes Café betreibt, Catering-Dienste anbietet und gleichzeitig an einem neuen Kochbuch arbeitet. Du bist wirklich gut in deinem Bereich. Sehr gut. Und engagiert, gehst auf KundInnen-erwartungen zu 199 Prozent ein und hast dir genau deshalb auch in deinem Bereich einen Namen gemacht.
Damit du dann irgendwann nicht mehr jedes Wochenende im totalen Stress bist und passive Einnahmen hast arbeitest du am Kochbuch, später vielleicht dann daraus auch ein Online-Kurs.
An diesem Wochenende hast du dir vorgenommen, all diese Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen, um deine Kunden zufrieden zu stellen und dein Geschäft voranzubringen. Was könnte schon schiefgehen? Und welche Alternative gibt es schon, wenn die nächste Steuer-Vorauszahlung überwiesen werden muss und du offene Rechnungen wegen einem defekten Kühlschrank hast, neue Lebensmittel einkaufen willst und überhaupt mit der Krankenversicherung im Rückstand bist? Kalkulation für die Kosten wäre auch mal eine Aufgabe, mit der man sich beschäftigen könnte. Denn im Vergleich zu den Mitbewerbern bist du unschlagbar günstig. Man könnte auch schreiben: Du verkaufst dich massiv unter Wert und möglicherweise sogar unter den Erstellungskosten, die so anfallen. Aber daran kannst du jetzt gar nicht denken, da ja soviele Aufgaben erstmal erledigt werden wollen.
Der Freitagabend beginnt damit, dass du dich in der Küche deines Cafés an die Vorbereitungen für einen großen Catering-Auftrag am nächsten Tag machst. Zwischen dem Zubereiten von Canapés und dem Backen von Torten versuchst du, neue Rezepte für dein Kochbuch zu testen. Gleichzeitig hast du einige E-Mails von Kunden offen, die Fragen zu deinem Catering-Service haben. Du jonglierst zwischen den Aufgaben, bis du merkst, dass du aus Versehen ein kompliziertes Rezept für ein Soufflé in eine Antwort an einen Kunden getippt hast, der eigentlich nur wissen wollte, ob du auch vegane Optionen anbietest. Egal, denkst du, das wird schon irgendwie gehen.
Am nächsten Morgen geht es weiter mit den Catering-Vorbereitungen. Du hast mehrere Aufträge, die alle spezifische Anforderungen und Erwartungen haben. Während du dich auf die Fertigstellung der Gerichte konzentrierst, klingelt ständig dein Handy – es sind neue Kundenanfragen und dringende E-Mails, die sofortige Antworten erfordern. Du jonglierst zwischen den Aufgaben, und in der Hektik lieferst du eine Platte mit Fleischspezialitäten an einen Kunden, der ausdrücklich vegetarische Optionen bestellt hatte. Natürlich bleibt das nicht unbemerkt, und du musst dir schnell eine plausible Erklärung einfallen lassen.
Dann steht noch die Arbeit an deinem Kochbuch an. Du hast dir vorgenommen, das Wochenende zu nutzen, um mehrere Rezepte zu fotografieren und zu schreiben. Doch während du die Gerichte anrichtest und fotografierst, fallen dir immer wieder Bestellungen im Café ein, die noch erledigt werden müssen. In einem Moment der Verwirrung schickst du die Fotos von einem Schokoladenkuchen an einen Kunden, der eigentlich nur eine Bestätigung seiner Catering-Bestellung erwartet hatte. Die Kunden sind verwirrt, deine Mitarbeiter im Café sind irritiert, und deine Stresslevel erreichen neue Höchststände.
Am Ende des Wochenendes sitzt du erschöpft in deinem Wohnzimmer, umgeben von unvollendeten Rezepten, einer Liste von verpassten Anrufen und Nachrichten, und einem Berg von Catering-Bestellungen, die noch auf deine Bestätigung warten. Du seufzt, lehnst dich zurück und denkst: "Vielleicht sollte ich nächstes Mal doch einfach ein Bad nehmen und meine Füße hochlegen."
Aber hey, das Leben als Kleinunternehmerin ist eben manchmal ein großes, chaotisches Durcheinander, und du bist mittendrin. Tatsächlich gelingen dir die meisten der Aufgaben brillant unter Stress. Doch dann kommen die Probleme:
a) Du kannst keine Rechnung für die Aufträge schreiben, weil die dazu notwendigen Unterlagen fehlen bzw. nicht gefunden werden, und
b) es fehlt schlicht die Zeit und Kraft, da du quasi jede Teilaufgabe noch in letzter Minute und mit letzter Energie erledigt hast.
Und trotzdem hast du ein schlechtes Gewissen, weil du möglicherweise das Gefühl hast, nicht "alles" für deine Klienten gegeben zu haben.
Manchmal ist es okay, die Dinge etwas langsamer anzugehen und sich selbst nicht zu viel aufzuladen. Schließlich können selbst die engagiertesten Unternehmerinnen nicht alles gleichzeitig perfekt machen.
Lasst uns aber ein wenig genauer dahin schauen, wann nun Engagement zwischen den Polen totale Lustlosigkeit und ADHS-Antriebsversagen quasi in einem Fenster der “gleichmässigen” Leistungserbringung bis zum Hyper-Engagement schwankt. Im englischen Sprachgebrauch würde man wohl von “workload-Management” sprechen. Es geht also nicht um die Abarbeitung von To-do-Listen und Aufgaben, sondern um die Verteilung über den Tag unter Berücksichtigung von Zeit und verfügbarer Energie. Sprich : Du müsstest über perfekte Fähigkeiten der höheren Handlungsfunktionen (Exekutivfunktionen) verfügen, damit das auch wirklich klappt. Und das nicht nur auf der Kurzstrecke von ein oder 2 Aufgaben, sondern quasi im Dauerbetrieb eines Flugzeugs, das quasi ohne Wartungsintervalle für die Fluggesellschaft im Einsatz ist.
Checklisten-Diagnostik: Das Dilemma der Psychiatrie bei Autismus und ADHS
In der Psychiatrie, insbesondere bei der Diagnostik von Autismus und ADHS, herrscht eine beunruhigende Tendenz zur Reduktion komplexer menschlicher Erfahrungen auf einfache Checklisten. Diese Herangehensweise, die stark auf Ausschlussdiagnostik fokussiert, verstärkt die Kluft zwischen akademischen Experten und den Lebensrealitäten Betroffener und wirft ernsthafte Fragen über die Effektivität und Empathie unseres medizinischen Systems auf.
Das Checklisten-Paradigma
Die Diagnose von Autismus und ADHS basiert häufig auf standardisierten diagnostischen Kriterien und Checklisten, die in klinischen Leitlinien festgelegt sind. Diese Instrumente sind sicherlich nützlich für eine erste Orientierung, führen aber oft zu einer oberflächlichen Bewertung, die viele Nuancen der individuellen Erfahrung ignoriert. Bei Autismus beispielsweise kann die starke Fokussierung auf sichtbare Verhaltensweisen wie mangelnden Augenkontakt oder repetitive Bewegungen dazu führen, dass subtilere, aber ebenso wichtige Aspekte der Erkrankung übersehen werden.
Ausschlussdiagnostik als Fehlweg
Ausschlussdiagnostik zielt darauf ab, andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen, bevor eine endgültige Diagnose gestellt wird. Dieser Ansatz mag logisch erscheinen, kann jedoch zu erheblichen Verzögerungen und Irrwegen in der Behandlung führen. Bei ADHS zum Beispiel werden oft erst zahlreiche andere Bedingungen wie Schlafstörungen, Angststörungen oder Lernschwierigkeiten ausgeschlossen, bevor die Möglichkeit eines ADHS in Betracht gezogen wird. Dies kann Monate oder sogar Jahre dauern, in denen der Betroffene keine angemessene Unterstützung erhält.
Die Realität der Betroffenen
Für Menschen, die mit Autismus oder ADHS leben, ist die Realität weit komplexer als es jede Checkliste erfassen könnte. Autismus ist nicht nur eine Sammlung von Verhaltensanomalien, sondern eine tiefgreifende andere Art der Wahrnehmung und Interaktion mit der Welt. ADHS ist mehr als Unfähigkeit zur Aufmerksamkeit oder Hyperaktivität; es ist ein ständiger Kampf um Kontrolle, Organisation und Selbstverständnis. Bei beiden Syndromen ist man aber nicht als Person behindert, sondern man wird häufig durch die Reaktionen und Fehlerwartungen der Umgebung “behindert” seine eigenen Möglichkeiten und Ziele wirklich so umzusetzen, wie man es benötigen würde. Das aber erfasst eine Checkliste nicht. Die Kontextabhängigkeit der Symptomatik und die ständige Anpassung bis zur Anpassungserschöpfung, ja der inneren Verzweifelung, was man denn noch an Mehrleistung bzw. Anpassung machen sollte, damit man klar kommen kann.
Und dann wird in einem Satz abgefragt, ob man sich “konzentrieren” kann….
Die mangelnde Flexibilität und das starre Festhalten an Checklisten führen dazu, dass viele Betroffene sich missverstanden und isoliert fühlen. Das Diagnosesystem, das ihnen helfen sollte, wird so zu einer weiteren Quelle von Stress und Frustration.
Ein Aufruf zur Veränderung
Es ist dringend erforderlich, dass die psychiatrische Gemeinschaft ihre diagnostischen Ansätze überdenkt und an die realen Erfahrungen (nicht nur) von Menschen mit Autismus und ADHS anpasst. Experten müssen lernen, über die Checklisten hinaus zu blicken und die individuellen Geschichten, Herausforderungen und Erfolge der Betroffenen ernst zu nehmen. Wir benötigen eine Diagnostik, die dynamisch genug ist, um die Vielschichtigkeit menschlicher Erfahrungen zu erkennen und zu würdigen.
Die Psychiatrie muss sich von einem Modell, das vorrangig auf Krankheit und Defizite fokussiert, hin zu einem, das die Stärken und einzigartigen Fähigkeiten jedes Einzelnen anerkennt, weiterentwickeln. Dies ist der einzige Weg, um eine wirklich inklusive und empathische Behandlung zu gewährleisten, die nicht nur pathologisiert, sondern unterstützt und fördert. Nur so können wir hoffen, die unsichtbare Mauer zwischen akademischer Theorie und lebendiger Realität zu überwinden.
ADHS und Verkehrssicherheit
ADHS kann sich auf verschiedene Weise negativ auf die Verkehrssicherheit auswirken:
Erhöhtes Unfallrisiko: Menschen mit ADHS haben ein höheres Risiko, in Verkehrsunfälle verwickelt zu werden. Besonders junge Fahrer mit ADHS haben im Vergleich zu Gleichaltrigen ohne ADHS bis zu viermal mehr Verkehrsunfälle, insbesondere in den ersten zwei Jahren nach dem Führerscheinerwerb.
Regelverstoße: ADHS-Betroffene neigen häufiger zur Missachtung von Verkehrsregeln. Sie erhalten vermehrt Anzeigen wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen, rücksichtslosen Fahrens und Fahrens unter Substanzeinfluss.
Risikoreiches Verhalten: Personen mit ADHS fahren öfter ohne Sicherheitsgurt, neigen zu Substanzmissbrauch (Alkohol, Cannabis) und überschätzen häufiger ihre Fahrfähigkeiten.
Beeinträchtigte Fahrleistung: Die ADHS-Symptomatik kann zu Konzentrationsproblemen, erhöhter Ablenkbarkeit und Impulsivität führen, was die Fahrleistung negativ beeinflusst. ADHS-Betroffene ermüden zudem schneller und fahren oft hektisch und unsicher.
Schwerwiegendere Unfälle: Je mehr Personen mit ADHS an einem Unfall beteiligt sind, desto schwerer und kostenintensiver ist in der Regel der Schaden.
Führerscheinentzug: ADHS-Betroffenen wird bis zu achtmal häufiger die Fahrerlaubnis entzogen als Personen ohne ADHS.
Überrepräsentation in Rehabilitationsgruppen: In Gruppen für verkehrsauffällige Kraftfahrer erfüllen zwischen 21% und 27% der Teilnehmer die ADHS-Kriterien.
Es ist wichtig zu betonen, dass diese Auswirkungen nicht bei allen Menschen mit ADHS gleichermaßen auftreten. Die Schwere der Symptome und individuelle Faktoren spielen eine entscheidende Rolle für die tatsächliche Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit.
Bei der Beurteilung der Fahreignung von Personen mit ADHS sind folgende Aspekte zu berücksichtigen:
Eine ADHS-Diagnose allein begründet in der Regel keine Zweifel an der Fahreignung. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat klargestellt, dass ADHS im Regelfall kein Grund ist, die Fahreignung anzuzweifeln oder ein ärztliches Gutachten anzuordnen.
Fahreignungszweifel sind nur dann gerechtfertigt, wenn zusätzliche Auffälligkeiten hinzukommen, die auf eine krankheitsbedingte Verkehrsgefährdung schließen lassen oder nahelegen, dass die verordneten Medikamente Eignungsmängel begründen könnten.
Die Symptome von ADHS können sich auf verschiedene Aspekte des Autofahrens auswirken, wie:
- Konzentrationsprobleme
- Erhöhte Ablenkbarkeit
- Impulsivität
- Schwierigkeiten, in monotonen Situationen aufmerksam zu bleiben
Diese Faktoren können potenziell zu einem erhöhten Unfallrisiko führen.
Bei der Beurteilung müssen auch mögliche Begleitsymptome und Komorbiditäten berücksichtigt werden, wie Depressionen, Angststörungen oder Substanzabhängigkeiten, die bei Erwachsenen mit ADHS häufiger auftreten.
Die Einnahme von ADHS-Medikamenten wie Elvanse Adult (Wirkstoff: Lisdexamfetamin) kann bei der Beurteilung der Fahreignung eine Rolle spielen. In einigen Fällen wurde deshalb (unberechtigt) eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) oder ein ärztliches Gutachten angefordert.
Es ist wichtig zu betonen, dass ADHS allein nicht automatisch zu einem Ausschluss der Fahreignung führt. Eine individuelle Beurteilung unter Berücksichtigung der spezifischen Symptome, möglicher Komorbiditäten und der Medikation ist erforderlich, um die Fahreignung festzustellen.
Bei meiner Befragung zur Weiterentwicklung der ADHSSpektrum-Community wurden mir auch einige inhaltliche Fragen gestellt, die ich sonst als Frage/Antworten-Option innerhalb der Community beantworte.
Die Frage zur Medikation bei “Senioren” ist aber relevant, zumal ich ein ganzes Ebook dazu gerade zu ADHS + 65 in der Mache habe.
Fragestellung zu Medikation im Alter: Kann mir die Krankenkasse die ADHS Medikation mit Methylphenidat, MPH, oder Lisdexamphetamin auf Grund meine Alters irgendwann verweigern?
In Deutschland gibt es keine allgemeine Zulassungsbeschränkung für Methylphenidat (MPH) speziell für Menschen über 65 Jahren mit ADHS. Ich meinte, auch irgendwann in den Beipackzetteln das Gegenteil gelesen zu haben. Aber das stimmt zumindest jetzt nicht mehr.
Die Verordnung von Methylphenidat bei älteren Erwachsenen unterliegt jedoch bestimmten Bedingungen und Überlegungen:
Zulassung und Anwendung:
1. Zulassung:
- Methylphenidat ist in Deutschland für die Behandlung von ADHS bei Kindern ab sechs Jahren sowie bei Erwachsenen zugelassen.
- Für ältere Erwachsene, insbesondere über 65 Jahre, gibt es keine spezifische Altersbeschränkung in der Zulassung.
2. Individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung:
- Bei älteren Patienten ist es wichtig, eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung vorzunehmen. Ältere Menschen können empfindlicher auf Nebenwirkungen reagieren und haben möglicherweise Begleiterkrankungen, die berücksichtigt werden müssen.
3. Medizinische Überwachung:
- Eine engmaschige Überwachung durch den behandelnden Arzt ist notwendig, um mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und die Dosierung gegebenenfalls anzupassen.
Leitlinien und Empfehlungen:
- Es gibt spezifische Leitlinien für die Behandlung von ADHS bei Erwachsenen, die auch die Behandlung von älteren Erwachsenen einschließen können.
- Die S3-Leitlinie ADHS bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gibt Hinweise zur Diagnostik und Therapie, die auch bei älteren Patienten angewendet werden können.
Praktische Umsetzung:
- Diagnose: Eine korrekte Diagnose von ADHS im Alter ist entscheidend. Dies erfordert eine umfassende Anamnese und gegebenenfalls den Ausschluss anderer Ursachen für die Symptome.
- Therapieplanung: Die Therapie sollte individuell angepasst werden, wobei mögliche Interaktionen mit anderen Medikamenten und bestehende Gesundheitsprobleme berücksichtigt werden müssen.
Es gibt keine pauschale Zulassungsbeschränkung für die Anwendung von Methylphenidat bei über 65-jährigen Menschen mit ADHS in Deutschland. Die Verordnung erfolgt auf der Basis einer individuellen Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt. Wichtig ist eine sorgfältige Überwachung und Anpassung der Behandlung an die spezifischen Bedürfnisse älterer Patienten. Wenn eine solche Therapie in Erwägung gezogen wird, sollte sie durch einen spezialisierten Arzt erfolgen, der Erfahrung mit der Behandlung von ADHS im Erwachsenenalter hat.
Damit bin ich wieder am Ende angekommen.
Eigentlich sind noch genug Themen und Anliegen offen, die wir u.a. auch der ADHSSpektrum-Community diskutieren.
Wenn du den Newsletter noch nicht regelmässig erhälst, hier ist deine Chance :-)
Wie auch immer, dir eine tolle Woche und bis bald
Martin