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Sonntags-Update #17

Portugal

Insgesamt waren wir zweieinhalb Wochen in Zentralportugal. Wir haben uns die Zeit genommen, um zu entschleunigen und einfach die Ruhe und die Natur zu genießen. Lange schlafen und anschließend ganz in Ruhe frühstücken, mit frisch gepresstem Orangensaft und hin und wieder Guacamole. Puni (die Laufente) hat viele Vormittage vor unserer Haustüre verbracht und die Sonnenstrahlen im Schutz des Wohnmobils genossen. Untertags haben wir gerne bei unseren Gastgebern Moana und Josef mitgeholfen oder mit den Kindern gespielt: Wilder Fuchs, Versteinern, Verstecken oder auf der Baustelle Häuser und Brücken bauen. Die notwendigen Arbeiten waren der Jahreszeit entsprechend: Bäume pflanzen, für welche zuerst die notwendigen Löcher gegraben werden mussten, den Baumschnitt der Olivenbäume zusammenzutragen und sich abends mit einem großen Feuer zu belohnen. Gerne sind wir etwas spazieren gegangen oder haben den Nachbarn Hallo gesagt. Unser Ducato hat sich seine längere Rast ebenfalls verdient und wir hatten auch gar nicht das Bedürfnis, ihn irgendwohin zu bewegen. Einmal mussten wir dann aber doch: nach einem gemütlichen und ausgiebigen Frühstück sind wir nach Castelo Brancogefahren, um frisches Obst und Gemüse zu besorgen und unsere Tanks zu entleeren. Eingeplant war eigentlich auch eine kleine Stadtbesichtigung, das Shoppen allein hat uns aber bereits so viel Kraft gekostet, dass wir uns ohne Besichtigungstour wieder auf den Rückweg machten. In Summe waren es hin und zurück 90 Kilometer, was man nicht unterschätzen sollte. Vor unserer Weiterreise sind wir noch gemeinsam zum berühmt-berüchtigten Falafel-Essen gefahren, was echt lecker war. Eine schöne Zeit mit vielen netten Bekanntschaften und tollen Erinnerungen geht zu Ende.

Toledo

Am nächsten Morgen brechen wir gleich nach dem Frühstück auf, zumindest hatten wir das so geplant. Anfängliche Startprobleme machten uns da leider einen Strich durch die Rechnung. Unser Ducato ist über eine Woche gestanden und die Feuchtigkeit der Nacht war noch überall zu finden. Da es heute diesig und von direktem Sonnenlicht keine Rede ist, wie es an den meisten anderen Tagen war, hilft uns auch diese heute nicht. Wir müssen es also einfach versuchen. Nach einiger Zeit, viel Geduld und einer Zündkerzenreinigung läuft der Motor endlich und wir legen los. Die Fahrt nach Toledo verlief unspektakulär, aber wir waren trotzdem froh endlich anzukommen. Mit Einkaufs- und Tankstopp hat mal wieder alles länger gedauert als gedacht und deswegen wollen wir nun endlich mit dem Sightseeing beginnen, bevor die Dämmerung anbricht. Wir erklimmen die Stadt von einem Parkplatz am Fuße des Hügels aus. So viel Eigenleistung ist dann aber gar nicht notwendig, denn die architektonisch aufwändig gebauten Rolltreppen erleichtern uns den Aufstieg. Von der Stadt selbst sind wir dann gar nicht so begeistert. Zwar erahnt man aufgrund der engen Gassen, der Häuser und Straßen aus Stein noch überall das mittelalterliche Flair, so wirklich einladend sind die meisten Ecken aber doch nicht. So marschieren wir einmal durch die Altstadt, an der Festung vorbei und sind irgendwann wieder am gleichen Ort wie noch vor wenigen Minuten. Die verwinkelten Gässchen machen es tatsächlich auch mit Google-Maps-Hilfe schwer, sich zurecht zu finden. Als es zu dämmern beginnt, machen wir uns auf den Weg zurück zum Wohnmobil. Wir finden das alte Stadttor und gehen außerhalb der alten Stadtmauern entlang. Ein paar Kilometer im Ducato stehen uns für diesen Tag noch bevor, denn am Wochenende steht die Hauptstadt am Programm.

Madrid

In Madrid gibt es eine Umweltzone, was bedeutet: Unser Ducato muss draußen bleiben. Unser Stellplatz befindet sich in Pinto, einem Vorort mit guter Öffi-Anbindung. In die Stadt fahren wir deshalb mit der S-Bahn. Mit Einzelfahrscheinen bestückt fahren wir in gut 20 Minuten an Fertigungshallen von Airbus und riesigen Parkplätzen für Neuwägen vorbei direkt ins Zentrum. Am Plaza del Sol kommen wir wieder ans Tageslicht. Zunächst spazieren wir im Stadtviertel Centro herum und kommen an der Oper und dem Plaza Mayor vorbei, wo wir uns etwas über die Bocadillos de Calamares (Calamari-Sandwiches) lustig machen – es ist irgendwie eine komische Mischung. Danach geht es zur Kathedrale, in die wir kurz hineinschauen, dann aber wieder gehen, weil gerade ein Gottesdienst beginnt. Anschließend statten wir dem Palacio Real einen Besuch ab und erleben eine Wachablöse inklusive eins bockigen Pferds, das richtig nervös wird und am Platz herum trippelt. Als nächstes gehen wir weiter nördlich zum Debod-Tempel, wo wir ein Sonnenpäuschen einlegen. Hier ist es tagsüber im Vergleich zu Portugal doch deutlich kälter, weswegen wir diese wirklich brauchen. Für einen längeren Stopp geht es danach in ein Restaurant – und weil die kulinarische Auswahl in Madrid alles zu bieten hat, gehen wir in ein veganes peruanisches Restaurant. Nach diesem Genuss spazieren wir über den Plaza de España wieder zurück ins Zentrum der Altstadt und lassen uns von den regen Einkaufsmassen treiben, bevor wir abends wieder nach Pinto hinauspendeln – und in dem Madrider Vorort tatsächlich auf bekannte Gesichter treffen!

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