Emotionen in den sozialen Medien
Hass, Hetze, Fake News, Lügen, Trolle – eine düstere Social Media Welt versus Liebe, Spaß, Mitgefühl, Zugehörigkeit, Gruppenbildung – dem Gegenstück der grauen Social Media Welt. Die sozialen Medien bieten eine große Bandbreite an Emotionen. Es existieren beide Seiten – sowohl in unserer echten als auch in unserer Social Media Welt. Wir haben uns gedacht, let’s talk about emotions Baby 🙂
But first: Was sind überhaupt Emotionen?
Eins vorab. Es gibt nicht die EINE Definition aus der Wissenschaft, was genau Emotionen sind. Das liegt daran, dass Emotionen ziemlich subjektiv sind und es daher unterschiedliche Vorstellung über und von Emotionen gibt. Ist ja auch irgendwie logisch. Jeder fühlt anders.
Grundsätzlich lassen sich Emotionen als psychische Prozesse (Opens in a new window) beschreiben, die durch äußere Reize ausgelöst werden. Diese inneren Empfindungen können entweder positiv und angenehm sein oder negativ und unangenehm. Man kennt’s.
Emotionen werden sozial und kulturell geformt und stellen das Konzept sozialer Relationalität dar. (Opens in a new window) OK WAS? Vereinfacht gesagt: Emotionen werden ein ganzes Leben lang gespürt und geformt und sind nicht vorprogrammiert irgendwo in uns drin. Sie hängen von dem Erlebten, von Kulturen aber auch von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Unsere Emotionen begleiten uns unser Leben lang, können jedoch in Stärke und Kontinuität unterschiedlich sein. P.S: Emotionen machen uns zum Menschen und unterscheidet uns von Algorithmen oder KI’s.
Klassische Medien definieren Emotionen, Soziale Medien sorgen für ein Emotionschaos
Mediale Erzählungen liefern sogenannte “Feeling Rules (Opens in a new window)“, in dem sie vermitteln, welche Emotionen als angemessen gelten und welche als unangemessen. Wir denken jetzt mal ganz klassisch an unsere geliebten Serien und Filme. Diese suggerieren uns durch ihre mediale Inszenierung, wie Emotionen interpretiert werden.
Soziale Medien sind für Menschen gemacht. Durch das Internet hat jeder Zugang zur öffentlichen Meinungsbildung. Dadurch werden diese regulierten Emotionszuschreibungen, (Opens in a new window) die klassische Medien vornehmen, durcheinandergewirbelt. Auf sozialen Plattform sind Emotionen keineswegs geplant oder strategisch (Opens in a new window). NOOO WAY. Sie sprudeln auf dieser Plattform wie ein Vulkan: Spontan, unmittelbar und direkt können Gefühle offenbart werden. Intimität und Öffentlichkeit treten in sozialen Medien unmittelbar nebeneinander auf. Gleichzeitig erzeugen soziale Medien auch Emotionen. Likes, Shares, Teilen, positive Kommentare oder negative – sie machen etwas mit dir und werden entweder als angenehm empfunden oder als unangenehm. Das haben wir schon genauer in unserem Artikel Warum unser Gehirn Instagram (Opens in a new window) liebt erklärt. Auch können durch Memes und Emojis Emotionen öffentlich ausgedrückt werden. Gerade hier stehen Emotionen im Mittelpunkt, weil so ein Emoji ganz schön viel auslösen kann (oder halt auch nicht wenn er fehlt lol – wer kennt’s?).
Mittlerweile müssen die ganzen Emotionen auf den Plattformen irgendwie auf eine Art gemanaget werden – entweder von Betroffenen selbst, Creator, Influencer, Brands oder den Plattformen selbst.
Zwischen Hate Speech und Empathie
Hass, Hetze und Fake News sind leider die Kehrseite der Medaille. In sozialen Medien tritt das Phänomen Hate Speech (Opens in a new window) (für unsere deutschen Kartoffeln: =Hassrede) als eine Art Wortwaffe und Empörungswellen auf, die sich auf den Plattformen schnell verbreiten und Unternehmen, Organisatoren, private oder öffentliche Personen öffentlich kritisieren UND in irgendeiner Art unangenehm – wie aggressiv oder beleidigend – angreifen. Wenn Shitstorms entstehen, also eine riesige Welle an negativen Meinungen, tummeln sich ganz viele negative Emotionen zusammen an einem Ort.
Auf der anderen Seite steht ein andere Extreme: Empathie, Mitgefühl, Zugehörigkeit und Aktivismus. Proteste und Engagement in sozialen Medien – wir denken an #blacklivesmatter (Opens in a new window) #fridaysforfutre (Opens in a new window) #jesuischarlie (Opens in a new window) und viele weitere Bewegungen. Die digitale Teilnahme bzw. Positionierung zu diesen Themen zeigt eine Art Mitgefühl. Natürlich ist es immer einfach, einen Hashtag zu teilen und sich öffentlich zu positionieren als im echten Leben etwas umzukrempeln. Trotzdem sorgen solche Themen für Aufmerksamkeit und finden so auch ein Gehör in unserer Gesellschaft und der Politik.
Insgesamt betrachtet bringen Emotionen auf den sozialen Medien ein ganz schönes Durcheinander. (Opens in a new window) Es sind meistens die extremen Emotionen, die auffällig sind und es bedarf definitiv mehr Bewusstsein dafür, welche Art von Emotionen in den sozialen Medien auftauchen und welche davon polarisieren. Sie beschleunigen öffentliche Diskurse und bringen ordentlich Dynamik darein.
Zugehörigkeitsgefühl in Genz-Style: Digitale Communitys
Die Generation Z orientiert sich sehr gern an Communities. Sie sehnt sich nach Verbindungen – egal ob Freizeit oder Arbeit. Digitale Communities, zum Beispiel auf Twitch oder Discord, sind daher super beliebt für Genzler. Das heißt,Genz sozialisiert auch zu Hause (Opens in a new window). Online.
Gleichzeitig spiegelt die Community-Orientierung auch die aktuellen Entwicklungen der Marken-Kommunikation wieder. Brands werden eben genauso kontaktiert wie Freunde. Aber Gemeinschaften sind nicht nur für Verbraucher gedacht. Eine der neusten Studien (Opens in a new window) über die Genz zeigt, dass sich diese Generaton Brands wünscht, die integrativ sind und den Menschen erlauben, sich anzuschließen, anstatt nur zu kaufen. Die Mehrheit (mit 83 %) der Befragten ist der Meinung, dass Marken ihren Fans erlauben sollten, ihr geistiges Eigentum zur Erstellung von Online-Inhalten zu nutzen. Eine Gemeinschaft um Feedback zu sammeln oder gemeinsam mit der Gen Z Inhalte oder Produkte zu kreieren wird in Zukunft zum mächtigsten Tool für Brands, wenn sie bei der Genz punkten wollen.
Und die Moral von der Geschicht:
Verlier’ deine Emotionen nicht 😉
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