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Literarische Zitate beschreiben den August oft als Zwischenzeit, als Monat, in dem der Sommer langsam in den frühen Herbst hinübergleitet und die heißen Tage abgelöst werden von Regen, die Tage wieder kürzer werden. 

Tove Jansson hat einmal geschrieben: „I love borders. August is the border between summer and autumn; it is the most beautiful month I know.“ 

Sylvia Plath: „August rain: the best of the summer gone, and the new fall not yet born. The odd uneven time.“

Unbeabsichtigt sind die Beschreibungen von Jahreszeiten und typischen Monaten jetzt Klima-Literatur, die daran erinnern, wie es einmal war. Die markieren, was verschwindet. Ein typisches August-Gefühl gibt es nicht mehr. Und es verliert seine Unschuld und Zärtlichkeit. Als ich diesen Text beginne zu schreiben, am Donnerstag, sind es in Berlin 36 Grad und ein Teil des Grunewalds brennt nicht nur, sondern explodiert (Opens in a new window), da Berlin sich natürlich auch den extravagantesten Waldbrand leistet. Ich fahre oft mit dem Rad bis in den Grunewald, um mit dem Pferd, um das ich mich einmal in der Woche kümmere, auszureiten. Der Wald ist mir ans Herz gewachsen, auch deswegen, weil er sich jede Woche verändert und mein Gespür dafür stärkt, wie viel in Bewegung ist und die Monotonie des Alltags in der Stadt sich in der Natur nicht widerspiegelt. Die Reitwege zu erinnern und wiederzufinden, war für mich am Anfang nicht einfach, weil der Wald jede Woche wieder anders aussah und roch, sodass der gleiche Weg der Vorwoche nur sieben Tage später wie eine andere Umgebung wirkte. 

Der August in diesem Jahr ist kein sanfter Übertritt in eine andere Jahreszeit, er wirkt wie ein Schrei, der ausdrücken will, dass wir uns nicht mehr an verlässlichen Rhythmen orientieren können, weil wir sie durcheinanderbringen. Mir ist zuletzt aufgefallen, dass ich meine geliebte Lederjacke, die mich seit meinem Studium begleitet, kaum noch trage, weil es die Übergangszeit, in der sie die richtige Jacke ist, nicht mehr gibt.

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