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Fäden

Song: Jeff Beck - Suspension

Ein sonniger Montag Nachmittag. Die Sonne fällt durch die ungeputzten Fenster und ich .. möchte mich einfach hineinlegen, diesen Song auf Lautstärke 100 drehen und mit meiner Katze im Arm einschlafen bis die Welt wieder Sinn ergibt. Heute ist ein emotionaler Achterbahn Tag von dem ich gar nicht weiß warum er sich so anfühlt.

Aber so ist das, 2025. In diesem Körper, in dieser Zeit die so “ver-rückt” ist. Entrückt. Als ob die Formeln betrunken aus den Zeilen fallen, nichts mehr wirklich Sinn ergibt und man hohle Phrasen miteinander im fahlen Straßenlampenlicht drischt bis das letzte Bier schal ist und man taub von der Kälte, allein nach Hause laufend in die Wohnung stolpert, still hoffend, dass die Heizung gleich schnell hochfährt.

Ein Tag wie Brotpapier. Halb durchsichtig, von außen vielversprechend, bei der kleinsten Punktion reißend. Irgendwas muss doch gehen, irgendwo hin muss ich doch wollen.

Doch ich bin so unendlich müde.

Ich weiß nicht mehr was ich will. Aber dafür ganz laut was ich soll:

Social Media geil finden, Reels drehen, was sagen, was kaufen, wen lieben, einen bestimmten Körper haben, den auch zeigen (aber nur den “Richtigen”!) zurück in meine Rolle, meine Aufgabe. Meinen Käfig.

Es gibt gefühlt kein Entkommen, es ist wie in den Seilen hängen und jemand anderes zieht dran. An fremden Fäden hängend, von denen dir alle sagen, dass es gut so wäre. Dass es doch schön so ist. Dass es Spaß macht. Du musst dich nur entspannen.

“Früher hatten wir das gar nicht, denk mal dran”.

“Das ist schon besser als sonst”.

“Immerhin hast Du ja nicht…”.

“Sie machen sich halt Sorgen..”

Fremd gesteuert und bestimmt. Ich will alle Seile durchschneiden und mit einem Knall woanders sein. Im Frieden, in Ruhe.

Nichts mehr müssen.

Doch wo ist der Weg, das Messer, die Möglichkeit?

Topic Wut

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