Der 14. Januar in der Geschichte
Einer ertrinkt, einer trötet, einer bombt und Elvis singt dazu
47 v. Chr. – In einer Schlacht in der Nähe des Nils schlagen die gemeinsamen Streitkräfte von Gaius Julius Caesar und Mithridates von Pergamon die ägyptische Streitmacht von Ptolemaios XIII. Zum Streit war es eigentlich nur gekommen, weil Caesar aufgrund des Kriegs gegen Gnaeus Pompeius Magnus nach Ägypten reiste und meinte, dort die Politik mitbestimmen zu können. Kleopatra, die eigentlich zusammen mit Ptolemaios regieren sollte, machte Caesar schöne Augen und er sorgte dafür, dass sie die einzige Herrscherin war. Das fanden die Ägypter und Ptolemaios natürlich irgendwie doof. Dummerweise ersäuft Ptolemaios aber nach der Schlacht im Nil. Da kann er dann nicht mehr viel meckern.
1690 – Johann Christoph Denner entwickelt in Nürnberg das französische Instrument Chalumeau weiter, verpasst ihm ein paar Klappen und nennt das Ding dann nach dem italienischen Wort für »kleine Trompete« Klarinette. Der Name ist irgendwie ironisch, wenn man schon mal eine Kontrabassklarinette gesehen hat.
1858 – Felice Orsini schmeißt ein paar Bomben auf die Kutsche von Napoléon III., der mit seiner Frau gerade auf den Weg in die Oper ist, um sich »Wilhelm Tell« anzusehen. Orsini verletzt dadurch mehrere Tiere und Menschen, acht Personen sterben. Der Kaiser und seine Frau aber leben, sagen: »War was?«, und gehen dann trotzdem noch in die Oper, die ironischerweise von einem Tyrannenmord handelt.
1914 – Die Produktion des Autos Ford Modell T wird auf Fließband umgestellt, ein Novum in der noch jungen Automobilbranche. Die Kosten werden dadurch um mehr als die Hälfte gesenkt, weswegen das Auto auch billiger angeboten und noch mehr davon gekauft werden. Zumindest solange man es als Käufer okay findet, wenn die Karosserieteile schwarz sind. Weil die Farbe am schnellsten trocknet, stellt man die Dinger nämlich nur noch in schwarz her.
1919 – Im Keller der Kreditbank von Tartu, der zweitgrößten Stadt Estlands, versammeln Bolschewiken mehrere Geistliche. »Was genau soll denn das werden?«, fragen die Religionsvertreter. »Stellt euch einfach mal alle an die Wand«, sagen die Kommunisten, die mit Religion relativ wenig anfangen können. Hinterher nennt man besagten Keller auch »Mordkeller«.
1963 – Nachdem Großbritannien endlich auch der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft – quasi dem Verläufer der EU – beitreten wollte, sagt Frankreichs Präsident Charles de Gaulle an diesem Tag: »Wat? Auf gar keinen Fall. Die wollen alle möglichen Sonderlocken und am Ende haben sie dann doch keinen Bock mehr darauf und dann gibt es jahrelang Streit deswegen. Lasst mal sein.« Vier Jahre später, da will Großbritannien immer noch in die EWG, legt er noch einmal sein Veto ein. Erst 1973 dürfen die Briten dazustoßen. Da ist de Gaulle dann aber auch schon tot.
1969 – Auf der Enterprise bricht ein Feuer aus. Das Raumschiff mit dem Kommandant James Tiberius Kirk ist gerade in einem Gefecht mit einem klingonischen ... was? Nicht die Enterpreise? Der Flugzeugträger USS Enterprise? Ja, gut, das ist nicht ganz so interessant. Obwohl: Da ist aus Versehen eine Rakete hochgegangen. 28 Matrosen sterben, 314 werden verletzt und 15 Flugzeuge zerstört. Gesamtschaden: 126 Millionen Dollar. Grund: Die Rakete wurde zu heiß, weil sie den Auspuffgasen eines Traktors ausgesetzt war, der den Flugzeugen das Starten ermöglicht.
1972 – In Dänemark kommt Königin Margrethe II. an die Macht. Sie ist damit die erste Königin von Dänemark seit 560 Jahren und der erste Monarch des Staates in 459 Jahren, der nicht Frederick oder Christian heißt. Sonderlich kreativ sind sie da, was die Namen angeht, wohl nicht.
1973 – Elvis Presley gibt ein Konzert auf Hawaii, welches in 40 Länder weltweit per Satellit übertragen wird. Es ist das erste live übertragene Konzert eines Solokünstlers. Weltweit schauen etwa 1,5 Milliarden Menschen zu, was zu dem Zeitpunkt etwas mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung ist. Auf den Philippinen erreicht die Einschaltquote sogar 90%. In den USA hat das Konzert eine höhere Einschaltquote als die erste Mondlandung. Man muss sich nur mal ausrechnen, was ein Konzert von Elvis auf dem Mond für eine Einschaltquote gebracht hätte.
1978 – Der österreichisch-amerikanische Mathematiker Kurt Gödel, der sich zeit seines Lebens mit Dingen beschäftigt hat, zu denen die meisten Leute nur »Häh?« Sagen, stirbt in Princeton, New Jersey. Psychisch gesehen ging es ihm in den letzten Jahren ohnehin nicht gut, aber als seine Frau nach einem Schlaganfall ins Krankenhaus eingeliefert wurde, weigerte er sich irgendwas zu essen, was nicht von seiner Frau zubereitet wurde. Wenig überraschend stellt sich das als nicht haltbare Ernährungsvariante heraus.
2004 – Nach 500 Jahren, in denen sie nicht mehr in Gebrauch war, beschließt das georgische Parlament, dass die sogenannte Fünfkreuzflagge die offizielle Staatsflagge von Georgien werden soll. Dann schauen sie die Flaggen der Skandinavier an, auf denen jeweils nur ein Kreuz zu sehen ist, und sagen: »Pfft, Amateure.«
2016 – Der britische Schauspieler Alan Rickman stirbt in London. Er wurde einem breiten Publikum erst relativ spät bekannt, als er 42-jährig von Joel Silver während einer Broadwayshow »entdeckt« und als Bösewicht Hans Gruber in »Stirb langsam« besetzt wurde. Während er in britischen Filmen oft sanfte Gemüter spielte, wurde er in Hollywood andauernd als Bösewicht besetzt. So hatte er eigentlich auch keine Lust Severus Snape in den Harry-Potter-Filmen zu spielen, bis Joanne Rowling ihm etwas mehr über den Hintergrund seiner Figur verriet und ihn, ihre Wunschbesetzung für die Rolle, dann schließlich überreden konnte. Kleiner Aufreger zum Abschluss: Er war nie für den Oscar nominiert.