Der 05. Februar in der Geschichte
Karthago ist weg, Pompeii ist noch nicht ganz weg und eine Wasserstoffbombe ist auch weg
146 v. Chr. – Karthago kapituliert im dritten und letzten punischen Krieg vor den römischen Truppen, die mittlerweile von den ehemals 500.000 Einwohnern nur noch 50.000 übrig gelassen haben. Und weil die alten Römer keine halben Sachen machen, verkaufen sie die restlichen Einwohner in die Sklaverei und zerstören die Stadt bis auf den Grund. Erst über Hundert Jahre später kommt man zu dem Schluss, dass der Standort für eine Stadt gar nicht verkehrt wäre und baut da eine neue hin.
62 – In Pompeii und Herculaneum gibt es ein Erdbeben, welches die beiden Städte erheblich beschädigt. Daraufhin einige Leute: »Die blöden Erdbeben und dann dieser Vulkan der da in der Nähe ist. Vielleicht sollten wir lieber woanders hinziehen?«
Andere Leute: »Näh, ach was. Was soll schon sein?«
Im Jahr 79 begräbt dann der Vesuv beide Städte.
1597 – Nachdem im Jahr zuvor ein spanisches Schiff an der japanischen Küste strandete, dessen Ladung die japanische Regierung sofort beschlagnahmte, versucht der Kapitän sein Bestes, um den japanischen Feldherrn und General Toyotomi Hideyoshi davon zu überzeugen, dass er den spanischen König nicht an den Karren pinkeln sollte. Er zeigt ihm auf der Karte, wo sich die Spanier überall breitgemacht haben und erklärt, wie das funktioniert. »Seine allerhöchste katholische Majestät pflegt zunächst Priester auszusenden, die die Bevölkerung zum Christentum bekehren sollen, und diese Bekehrten helfen dann den spanischen Soldaten bei der Eroberung.«
Hideyoshi hebt nur eine Augenbraue, lässt alle Spanier und Christen gefangen nehmen und vor allem letztere nach etlichen Torturen an diesem Tag kreuzigen. 26 franziskanische und jesuitische Missionare sowie zum Christentum konvertierte Japaner sterben und werden zu Märtyrern. Der Kapitän des Schiffes daraufhin: »Ähm ... schon gut, ich mache meine Geschäfte demnächst eben woanders.«
1782 – Weil man wegen des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges gerade mal wieder im Krieg ist, erobert eine spanisch-französische Flotte die Baleareninsel Menorca von den Briten. Die Briten daraufhin: »Verdammt, wo sollen wir denn jetzt Urlaub machen?«
1818 – Jean-Baptiste Bernadotte besteigt als Karl XIV. Johann den Thron von Schweden und Norwegen. Es ist etwas ungewöhnlich, wie er an den Thron kam, denn der vorherige König war kinderlos und pfiff schon auf dem letzten Loch, als irgendein Hinterbänkler des schwedischen Staatsrats Bernadotte aus einer Laune heraus fragte, ob er nicht die Rolle übernehmen will. Die anderen Abgeordneten waren irgendwie pikiert, aber einen Kumpel von Napoléon auf dem Thron zu haben schien keine schlechte Idee zu sein, weswegen man dann sagte »Ja, hm, warum eigentlich nicht?« und Bernadotte antwortete »Ja, wat weiß ich? Okay? Oder so?«
Die Bernadottes sitzen heute noch in Schweden auf dem Thron.
1869 – Im australischen Bundesstaat Victoria finden zwei Bergleute in nur drei Zentimetern Tiefe den bislang größten Goldklumpen der Welt, den sie »Welcome Stranger« nennen. Er hat ein Bruttogewicht von 109,59 kg, Abmaße von 61 cm × 31 cm und am Ende kommen immerhin noch 70kg geschmolzenes Gold heraus. Basierend auf dem aktuellen Goldpreis haben die beiden da mal eben 3,2 Millionen Euro gefunden. Dabei fällt mir ein, dass ich noch den Garten umgraben wollte ...
1875 – Papst Pius IX. ist erbost, weil die sogenannten Maigesetze in Deutschland die Kirche erheblich einschränken. Weil er denkt, er hätte irgendwas zu sagen, erklärt er diese in einer Enzyklika für nichtig. Deutschland daraufhin: »Ok, Boomer.«
1885 – Nach langen politischen Manövern gelingt es dem belgischen König Leopold II. endlich, den Kongo-Freistaat zu gründen. Im Grunde hatten viele europäische Länder darüber entschieden, was in Afrika abzugehen habe, und meinten: »Ja, mach doch, was du willst.« Und das tut er dann auch. Er beutet das Land aus und malträtiert die Bevölkerung, wie es schlimmer erst im Holocaust kommen sollte. Ab 1909, nachdem Leopold verstarb, hat man dann in Belgien eine eher selektive Erinnerung an ihn. »Der hat doch immer so schöne Sachen gebaut, oder? Kongo? Nie von gehört.«
1956 – Die VII. Olympischen Winterspiele in Cortina d’Ampezzo enden. Am letzten Tag holt der Skispringer Harry Glaß die erste olympische Medaille für die DDR. Als er nach einer Woche wieder nach Hause kommt, dankt ihm die DDR mit einem Schmalfilmprojektor und einem Fernseher für den Erfolg. Ein paar Blechmedaillen gibt es vermutlich auch noch.
1958 – Die US Air Force verliert vor der Küste von Savannah, Georgia, eine Wasserstoffbombe im Meer. Man sagt »Hoppsala! Kann ja mal vorkommen!« und findet sie daraufhin nie wieder.
1980 – Klaus von Klitzing entdeckt im Hochfeldmagnetlabor in Grenoble den sogenannten Quanten-Hall-Effekt. Im Grunde schallt es nicht so heraus, wie es in ein Quantum hineingeschrien hat. Oder so. Jedenfalls kriegt er dafür fünf Jahre später den Physiknobelpreis.
1985 – Der Bürgermeister von Rom, Ugo Vetere, und der Bürgermeister von Karthago, Chedi Klibi, treffen sich in Tunis und unterzeichnen ein Freundschaftsabkommen mit dem so halboffiziell der dritte Punische Krieg nach 2.131 Jahren beendet wird. Oder man brauchte einfach mal einen Anlass, um sich lecker ein Mittagessen vom Steuerzahler bezahlen zu lassen.
1992 – Der brasilianische Fußballspieler Neymar wird geboren. 2017 erzielte er die bisher höchste Ablösesumme in Höhe von 222 Millionen Euro. Von dem Geld hätte er sich auch 74.247.491 Tüten mit Wackelaugen kaufen können.