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Der 25. April in der Geschichte

Ein entfernter Kopf, ein Spatenstich und ein langer Trip unter Wasser

404 v. Chr. – Athen gibt nach langer Belagerung durch die Spartaner auf und kapituliert. Der Peloponnesische Krieg ist damit beendet und man überlegt, ob man Athen dem Boden gleich machen soll. Und Athen so: »Wat?«

Im Endeffekt werden einfach nur die Stadtmauern niedergerissen und die Athener wischen sich den Schweiß von der Stirn.

799 – Papst Leo III., den die Familie seinen Vorgängers Hadrian nicht richtig leiden kann, wird während einer Prozession vom Pferd geschubst. Die Angreifer, Verwandte von Hadrian, wollen ihn blenden und ihm die Zunge rausschneiden, sperren ihn dann aber doch in ein Kloster, weil sie denken: »So ein Kloster ist schon Strafe genug.«

»Für was eigentlich?«, fragt Leo.

»Schnauze!«, sagen die Entführer.

1644 – Li Zicheng und seine Aufständischen ziehen in Peking ein. Kaiser Chongzhen sitzt im Palast und sagt: »Oh Gott, meine Vasen!« und nimmt sich das Leben. Die knapp 300 Jahre währende Herrschaft der Ming-Dynastie in China endet mit ihm.

1792 – Nicolas Jacques Pelletier hat die zweifelhafte Ehre als erster Mensch mit der Guillotine hingerichtet zu werden. Die Bevölkerung, die sich freut, dass es mal etwas Abwechslung gibt, ist hinterher enttäuscht, weil die Enthauptung so schnell und effektiv vonstattengeht. »Das macht gar keinen Spaß, wenn die Leute nicht noch Ewigkeiten schreien und stöhnen!«, beschwert man sich.

1792 – Claude Joseph Rouget de Lisle komponiert anlässlich der Kriegserklärung Frankreichs an Österreichs seinen Song »Chant de guerre pour l’Armée du Rhin« (»Kriegslied für die Rheinarmee«). Ein paar Monate später singen ein paar Soldaten aus Marseille beim Einzug in Paris das Lied, weswegen es danach nur noch »La Marseillaise« genannt wird. 1795 wird es dann zur französischen Nationalhymne erklärt.

Kann man von Glück sagen, dass die Soldaten nicht aus Aix-En-Provence kamen.

1837 – In der Badischen Ständeversammlung prangert der Abgeordnete Franz Joseph Buß soziale Probleme durch die Industrialisierung an. Er fordert u.a. Kündigungsfristen, längstens 14 Stunden Arbeitszeit und ein Beschränken der Kinderarbeit. Sein Antrag wird nicht weiterverfolgt, da die meisten Abgeordneten denken: »Wat? Nur 14 Stunden Arbeitszeit und keine Kinderarbeit? Aber so können sich Vater und Kind doch wenigstens in der Fabrik mal sehen ...« 

1859 – Der erste Spatenstich beim Bau des Suezkanals erfolgt, obwohl Großbritannien bis zuletzt dagegen gewettert hatte. Die Briten fürchten nämlich, dass ihr Handel mit Indien in Gefahr ist, wenn Hinz und Kunz einfach die Abkürzung durch den Kanal nehmen und nicht wie vorgesehen den von ihnen gebauten Zug. Aber glücklicherweise ist Ägypten bald so verschuldet, dass Großbritannien einfach den Suezkanal übernimmt, was dann gleich wieder für Unruhen sorgt, aber man kennt das ja aus der Geschichte: Großbritannien macht irgendwas und dann ist ganz schnell alles Mist.

1898 – Der Kongress der Vereinigten Staaten kriegt endlich mit, dass die Spanier den USA zwei Tage zuvor den Krieg erklärt haben und sagt: »Ach ja, wir sind übrigens im Krieg.« Der Spanisch-Amerikanische Krieg geht etwa vier Monate lang und endet damit, dass Spanien fast alle Übersee-Gebiete abgeben muss und international machtpolitisch quasi keine Rolle mehr spielt. Die USA hingegen sind von nun auch imperialistische Weltmacht und versuchen den Asiaten ihren Scheiß zu verkaufen. Was irgendwie witzig ist, weil das mittlerweile genau anders herum läuft.

1926 – Die Oper »Turandot« von Giacomo Puccini wird in der Mailänder Scala uraufgeführt. Dummerweise starb Puccini, bevor er die Oper beenden konnte, weswegen der Komponist Franco Alfano den Auftrag erhielt, die letzte Szene zu vollenden. Der hält sich zwar weitestgehend an die Vorgaben, verpasst dem Stück aber einen Bombast-Schluss, den Puccini so nie gewollt hatte. Der berühmte Dirigent Arturo Toscanini, der die Uraufführung leitet, streicht deswegen den Schluss wieder ganz erheblich zusammen, weil Komponisten total darauf stehen, wenn man in ihrem Werk rumpfuscht.

Die Oper ist zunächst nicht der erhoffte Riesenhit, aber setzt sich mit der Zeit durch. Heute kennt fast jeder das Stück »Nessun Dorma«, was so viel wie »Keiner schlafe!« bedeutet und oft und gern von Luciano Pavarotti gesungen wurde. Wie soll auch einer schlafen, wenn ein Tenor einem das Stück vorbrüllt?

1945 – Alle Staaten, die Deutschland den Krieg erklärt haben, treffen sich in San Francisco, um mal darüber zu reden, ob so etwas wie die »Vereinten Nationen« denn eine coole Sache wäre. Man kann sich leider nicht darauf einigen, dass es für immer und für jeden auf der Welt freie Pizza geben soll, aber immerhin meint man, dass so eine Art Weltparlament doch ganz knorke wäre.

1960 – Das US-amerikanische Unterseeboot »USS Triton« vollendet die erste Weltumrundung unter Wasser. Die Matrosen an Bord sind sich einig: »Das machen wir nie wieder. So frische Luft zwischendurch wäre schon nett.«