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Der 22. Februar in der Geschichte

Was an diesem Tag geschah ...

705 - Wu Zetian, die einzige Frau, die den Titel chinesischer „Kaiser“ trug, dankt ab. Oder wird abgedankt. Die Frau ihres Sohns, der eigentlich auf dem Thron sitzen sollte, aber dort eigentlich auch nur ist, weil sie seine beiden älteren Brüder, also ihre Kinder, vorher umgebracht hatte, lässt ein par Minister hinrichten und zwingt sie, die Regierung aufzugeben. Verwirrend? Wenn ich noch die chinesischen Namen erwähnt hätte, wäre es noch verwirrender.

896 – Papst Formosus krönt in Rom Arnolf von Kärnten zum römisch-deutschen Kaiser. Allerdings wird die Krönung zwei Jahre später für nichtig erklärt, weil einer der Nachfolger von Formosus alle seine Amtshandlungen als unwirksam einstuft, obwohl diese Entscheidung auch wieder revidiert wird und am Ende gar keiner mehr weiß, was eigentlich Sache ist.

1680 – Catherine Monvoisin wird auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Der französischen Kräuterkundlerin und Hebamme wird Hexerei vorgeworfen, was vor allem damit zusammenhängt, dass dem damaligen Adel immer ordentlich Gift verkaufte, da Giftmorde gerade total cool waren. Auf ihrem Grundstück findet man bei Grabungen auch noch rund 2500 Überreste von abgetriebenen, tot-, früh- oder neugeborenen Säuglingen, weswegen sie auch heute noch unter dem Stichpunkt Serienmörder zu finden ist. Dass sie wahrscheinlich nur Leuten bei Abtreibungen geholfen hat ... egal. Man unterstellt ihr auch, dass auf ihrem Grundstück schwarze Messen abgehalten wurden, an denen etliche Mitglieder des Hofes teilnahmen, u.a. der Scharfrichter, der sich um ihre Hinrichtung kümmert. Ludwig XIV. will lieber nicht, dass das allzu publik wird, also wird husch-husch ein Holzstoß aufgestellt, sie darauf gepackt und alles angezündet. Wieder ein Problem weniger.

1734 – In London wird die Oper »The Tragedy Of Chrononhotonthologos« von Henry Carey uraufgeführt. Der Untertitel des satirischen Nonsens-Stückes lautet (von mir ungenau übersetzt): »Die allertragischste Tragödie, die jemals tragödiete, von irgendeiner Gesellschaft von Tragödianten«.

Das Stück ist eine Persiflage auf die damaligen politischen Zustände und der damaligen Opern und liest sich schon in der Zusammenfassung auf Wikipedia recht amüsant.

1828 – Friedrich Wöhler, deutscher Chemiker, rennt aufgeregt zu seiner Frau.

»Schatz, es ist mir etwas Spektakuläres gelungen!«

»Was denn?«

»Ich hab künstlich Harnstoff hergestellt!«

»Äh ... du hast künstlich ... ähm ... Pisse hergestellt? Warum denn nur?«

»Aber verstehst du denn nicht? Stoffe aus der Natur kann man auch künstlich herstellen. Das ist doch sensationell!«

»Hättest du dann nicht lieber irgendwas herstellen können, mit dem man was anfangen kann, und nicht ausgerechnet Pisse?«

»Harnstoff! Nicht Pisse!«

»Ist mir doch egal. Es gibt gleich Essen. Wasch dir gefälligst die Finger.«

1857 – Angeblich werden an diesem Tag zum ersten Mal Weißwürste serviert. Viel schlimmer ist eigentlich, dass das Zeug auch noch ein zweites Mal serviert wurde.

1879 – Winfield Woolworth macht sich selbstständig und eröffnet einen Fünf-Cent-Laden. Also so etwas wie die heutigen Ein-Euro-Läden. Der Erfolg bleibt allerdings zunächst aus. Den Leuten kommt das zu billig vor. Also nimmt er auch Waren für 10 Cent ins Angebot, weil das natürlich einen wesentlich höherwertigeren Eindruck macht. Also in etwa so, als würden heutige Ein-Euro-Läden sagen: »Wat, wir sind euch zu billig? Na, dann haben wir auch Sachen für zwei Euro!«

Die »Five And Dime Stores« werden ein Riesenerfolg. Woolworth kann 1913 das nach ihm benamte und damals höchste Gebäude der Welt in New York errichten. Zahlen tut er es in bar. Vermutlich fünf und zehn Cent Stücken.

1943 – Die Geschwister Hans und Sophie Scholl sowie Christoph Probst, alle Mitglieder  der Widerstandsgruppe »Weiße Rose«, werden in München verurteilt und hingerichtet, weil die blöden Nazis Angst vor ihren Flugblättern haben. 

1944 – Alliierte Bomber wollen in Gotha ein Werkt der Messerschmitt AG zerstören, aber die Mission wird abgebrochen. Auf dem Rückweg fliegen sie über das niederländische Nijmegen, das sie irrtümlich für die deutsche Stadt Kleve halten. »Wat is?«, sagt sich die Bomberstaffel, »so machen wir wenigstens irgendwelche Deutschen platt, oder?«

Und alle so: »Yo.«

Man bombardiert Nijmegen und es kommen 500 Menschen ums Leben. Als man hinterher den Fehler bemerkt, sagt man »Hoppsala!«.

1997 – Britische Wissenschaftler geben bekannt, dass sie aus Zellen eines Schafseuters ein Schaf geklont haben. Und weil sie bei »Euter« so sehr an weibliche Brüste denken mussten, nennen sie das daraus resultierende Klonschaf nach der großbusigen, amerikanischen Country-Sängerin Dolly Parton: »Dolly«.

Da muss man sich vermutlich nicht noch mehr drüber lustig machen.