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Der 06. Mai in der Geschichte

Chinesische Kriegsherren, verlegte Regierungssitze, lange Tunnel und lange Haftstrafen

1642 v. Chr. - Von der Erde aus gesehen schiebt sich die Venus vor die Sonne und haut dann ein paar Stunden später wieder ab. Nicht, dass auf der Erde davon viele Leute was mitkriegen. Zu der Zeit denken die meisten ja immer noch, dass die Sonne irgendwie eine Gottheit ist.

932 – Qian Liu, chinesischer Kriegsherr und Herrscher, liegt auf dem Sterbebett und stellt fest, dass alle seine Kinder zu blöd sind, um ihm auf den Thron zu folgen. »Wem soll ich denn jetzt den Dreck überhelfen«, fragt er seine Berater.

»Wie wär’s denn mit deinem Sohn Qian Chuanguan?«, sagen die. »Der ist zumindest nicht völlig bescheuert.«

Also drückt er dem alle Schlüssel in die Hand, sagt: »Alter, führ dich nicht wie ein Arschloch auf« und stirbt.

1104 – Die genuesische Flotte und das Heer des Königreichs Jerusalem beginnen mit der Belagerung der Stadt Akkon, die rund zwanzig Tage dauert, bevor die Bewohner sagen: »Ach, jetzt ist aber gut.« Eigentlich sollen hinterher alle Leute abziehen dürfen, aber als die guten Christen sehen, wie die Muslime mit allerlei Gold, Silber und anderem teuren Kram abhauen wollen, schlagen sie doch lieber den Großteil der Leute zu Brei. Wie man das halt als guter Christ so macht.

1682 – Ludwig XIV. von Frankreich verlegt den Regierungssitz von Paris nach Versailles, weil er eben der verdammte König ist und das gefälligst so zu sein hat.

1754 – Dorothea Christiane Erxleben wird zur ersten promovierten Ärztin in Deutschland, nachdem sie Jahre zuvor Friedrich den Großen angeschrieben hatte und meinte: »Wat is? Sollten Frauen nicht auch studieren dürfen?«, worauf Friedrich sagte: »Ja, jut, mach doch« und sich alle möglichen Männer aufregten. Bis zu ihrem Tod 1762 behandelte sie dann die Leute, was bestimmt nicht jeder schlecht fand.

1835 – Mit der ersten Ausgabe des »New York Herald« erscheint das erste Massenblatt der Geschichte. Es kostet 1 Cent und der spätere Pariser Ableger der Zeitung existiert heute unter dem Namen »International New York Times« noch immer. Ja, eine New Yorker Zeitung hieß zwischen durch Paris Herald, um dann später doch wieder New York im Namen zu haben. Es ist kompliziert.

1859 – Der deutsche Naturforscher Alexander von Humboldt stirbt. Dinge mit denen er sich auskannte: Physik, Chemie, Geologie, Mineralogie, Vulkanologie, Botanik, Vegetationsgeographie, Zoologie, Klimatologie, Ozeanographie, Astronomie, Wirtschaftsgeographie, Ethnologie und Demographie. Er stellte 1800 und 1831 durch Beobachtungen fest, dass der Mensch am Klimawandel schuld war, aber irgendwelche Leute heute, die nicht mal einen Baumschulabschluss haben, zweifeln immer noch daran.

1889 – Der Eiffelturm wird eröffnet. Endlich können Leute auch von ganz oben anderen auf den Kopf spucken.

1919 – Der Autor der »Zauberer von Oz«-Bücher, L. Frank Baum, stirbt in Los Angeles. Die Liebhaber der Bücher trauern, aber die indigene Bevölkerung der USA weint ihm definitiv keine Träne nach. Baum hat mehrmals gesagt, dass es wohl am besten sei, wenn man alle Indianer ausrotten würde. Und wieder eine Kindheitserinnerung, die dadurch kaputt gemacht ist.

1937 – Das Luftschiff LZ 129 »Hindenburg« setzt zur Landung in Lakehurst, USA, an. Und weil es halt von vornherein eine tolle Idee gewesen ist, Menschen in einem Gefährt zu befördern, das mit einem hochexplosiven Gas gefüllt ist, ist es auch wenig verwunderlich, als es Feuer fängt und binnen weniger Momente komplett abbrennt. 36 Menschen sterben.

1983 – Mehrere Nachrichtenagenturen melden, dass Gutachten des Bundeskriminalamts und der Bundesanstalt für Materialprüfung ergeben haben, dass die Hitler-Tagebücher, die der Stern bekannt gemacht hat, Fälschungen sind. Und mehrere Experten, die vorher sagten, dass die Tagebücher echt waren: »Also, äh, tja, das haben wir ja schon immer gewusst.«

1994 – Mit einem Jahr Verspätung wird der Eurotunnel zwischen Frankreich und England eröffnet. Ein Zug, der die britische Königin trägt, und ein Zug, der den französischen Ministerpräsidenten Mitterand trägt, fahren aufeinander zu und stoßen nicht zusammen. Stattdessen stoppen sie in der Mitte und die Staatschefs fragen sich: »Ja, und was machen wir jetzt?«

2013 – Es gelingt einer Frau, die in einem Haus in Cleveland gefangen gehalten wurde, die Aufmerksamkeit der Nachbarn auf sich zu lenken, die daraufhin die Polizei holen. Ein Mann wird festgenommen, der die Frau und zwei weitere entführt und fast elf Jahre inhaftiert hatte. Er wird später wegen Kidnapping, Vergewaltigung und Mord angeklagt und zu einer lebenslänglichen Haftstrafe plus 1000 Jahre verurteilt, die er wenig überraschend nicht beendet. Stattdessen bringt sich der Entführer einen Monat nach Haftantritt in seiner Zelle um.