Der 11. Juni in der Geschichte
Das erste Autorennen, der erste Raketenflug und ein großes Pferd
1184 v. Chr. – Laut Eratosthenes war das das Datum, an dem man in Troja sagte: »Ey, da steht ein cooles großes Pferd draußen. Wollen mer se reinlasse?«
Andere, die nicht Eratosthenes heißen, sagen übrigens, dass schon am 24. April war.
1157 - Nachdem sich die Slawen etwas breitgemacht hatten und der aus Sachsen-Anhalt stammende Albrecht der Bär sagte: »Na, die will ich ja auch nicht vor der Haustür«, erobert er die Burg Brandenburg von Jaxo aus Köpenick und denkt sich: »Cooler Burgname. Eigentlich könnten wir die ganze Gegend gleich so nennen. Und mich gleich Markgraf.« So entsteht die Mark Brandenburg.
1345 – Alexios Apokaukos, byzantinischer Staatsmann, besucht ein im Bau befindliches Gefängnis, in dem seine politischen Gegner sitzen. »Ach, heute gehe ich mal ohne meine Leibwache, denn was soll schon sein?«, sagt er.
Die Gefangenen sehen ihn, überwältigen ihn und stecken seinen Kopf auf einen Speer.
»So!«, sagen sie, »jetzt wird uns die Kaiserin bestimmt vergeben und wir kommen alle wieder raus.«
Die Kaiserin: »Alter, wat?« Sie wendet sich an die Anhänger von Apokaukos und lässt sie Rache an den Gefängnisinsassen üben. 200 Leute sterben.
1748 – Dänemark überlegt, was es denn auf seine Flagge packen könnte.
»Rote Wurst und Käse?«, schlägt einer vor.
»Nee, aber so das Rot der Wurst und das Weiße der Fettstücke darin .. Wie wäre es denn mit einem weißen Kreuz auf rotem Grund?«, sagt einer.
»Ja, wat auch immer«, sagen alle anderen.
1770 – James Cook läuft bei seiner Erdumrundung auf Grund. Vermutlich ruft er irgendeinen Kraftausdruck, denn das Schiff geht beinahe unter. Immerhin hat er so das Great-Barrier-Riff entdeckt.
1775 – Ludwig XVI. wird in Reims gekrönt. Noch hat er seinen Kopf.
1798 – Napoléon landet auf dem Weg nach Ägypten auf Malta, was der Malteserorden eigentlich verteidigen müsste, aber da die nicht gegen Christen kämpfen wollen, sagen sie: »Ja, jut, dann geben wir halt auf.«
Daraufhin meint Napoléon: »Ihr macht aber auch, dass ihr verschwindet, oder?«
Die Malteser: »Ja, klar, wir ziehen nach Russland, da ist bestimmt auch so schön sonnig wie hier. Vielen Dank auch.«
1892 – Eines der ersten Filmstudios der Welt wird in der australischen Stadt Melbourne gegründet. Die Limelight Studios werden von der Heilsarmee betrieben, die dort vor allem missionarisches Material herstellen will. Und nicht Material mit Missionarsstellung, wie so einige andere Produktionen.
1895 – Das erste Automobilrennen der Geschichte findet statt. Die Strecke Paris-Bordeaux-Paris wird als erster von Émile Levassor in 48 Stunden und 48 Minuten beendet, sechs Stunden vor seinem Widersacher Louis Rigoulot. Der Gewinner Paul Koechlin kommt allerdings erst elf Stunden später an.
Warum war Koechlin der Gewinner und nicht Levassor? Levassor und Rigoulot fuhren Zweisitzer, aber das Rennen war für Viersitzer gedacht.
Durchschnittliche Geschwindigkeit von Levassor? Angstmachende 24,5 km/h.
1928 – Der erste bemannte Raketenflug findet statt. Oder zumindest ein Flug in einem Segelflugzeug, in das man zwei Raketen gebaut hatte. Der Start erfolgte per Gummiseil, dann wurden die Raketen gezündet. Dauer des Fluges: Satte 80 Sekunden.
Beim dritten Flugversuch brannte dann das Flugzeug ab.
1955 – Der schlimmste Unfall in der Geschichte des Motorsports findet beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans statt. Mike Hawthorn überholt seinen langsameren Konkurrenten Macklin von links, um kurz darauf scharf zu bremsen und dann rechts zum Pit-Stop zu fahren. Der geschnittene Macklin muss nach links aussweichen, wo allerdings der Franzose Levegh naht. Die beiden Autos kollidieren. Leveghs Auto hebt ab und überschlägt sich. Teile des Wagens fliegen in die Zuschauerreihen. Macklin kracht erst in die eine Bande, wo er drei Leute erfasst, dann in die andere Bande, wo er noch jemanden erwischt.
Insgesamt 84 Menschen sterben, aber die Rennleitung denkt sich »Eh, wat soll’s« und lässt das Rennen weiterlaufen. Am Ende gewinnt ausgerechnet der Verursacher des Unfalls, Mike Hawthorn, der sich wenig bis gar nicht für die von ihm verursachten Tode interessiert, was ihn natürlich in der Folge unglaublich beliebt macht. Immerhin stirbt er vier Jahre später, weil er ein Idiot ist und ein Rennen auf der Landstraße macht.
1962 – Frank Morris und die Brüder John und Clarence Anglin gelingt die Flucht von der Gefängnisinsel Alcatraz. Nun ja, zumindest sind sie aus dem Gefängnis ausgebrochen, haben sich in ein aus alten Regenjacken improvisiertes Schlauchboot gesetzt und sind abgehauen. Ob sie jemals irgendwo angekommen sind, weiß keiner. Könnte sein, dass sie ertrunken sind. Oder auch nicht. Vielleicht sind sie in Brasilien. Oder auch nicht. Das FBI sucht heute noch nach ihnen.
1982 – In den USA kommt ein Film in die Kinos, der von einem illegalen Einwanderer handelt, der sich mit einem kleinen Jungen anfreundet, der ihn bei sich daheim versteckt. Die Versuche, ein Telefongespräch mit seinen Leuten zu führen, erweisen sich schließlich als erfolgreich, weil er letztendlich wieder ausreisen kann. Der Name des Films: »E.T. – Der Außerirdische«
1988 – Anlässlich von Nelson Mandelas 70. Geburtstag, der eigentlich erst fünf Wochen später ist, aber wer achtet da schon so genau drauf, findet im Wembley-Stadion in London ein riesiges Konzert statt, bei dem u.a. Dire Straits, Eric Clapton, Sting, Stevie Wonder, Phil Collins, Whitney Houston, Miriam Makeba und mehrere Mitglieder von Monty Python auftreten. Durch die Aufmerksamkeit sagt man in Südafrika 20 Wochen später allerdings: »Ja, jut, dann lassen wir den halt frei.« Da soll noch mal einer behaupten, dass solche Konzerte nichts bringen.