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Der 08. April in der Geschichte

Eine Prophezeihung führt zu Mord und Totschlag, eine Nachfolge auch und die Hexe ist tot

217 – Weil der Prätorianerprefekt Macrinus eine Prophezeiung bekommen hat, die besagt, dass er mal Kaiser wird, schaut ihn der momentane Kaiser Caracalla, der ihn auch noch eingesetzt hatte, skeptisch an. Macrinus, der aus gutem Grund um sein Leben fürchten muss, wird proaktiv: »Wenn Caracalla mich schon mit hoher Sicherheit umbringen lassen will, finden sich bestimmt ein paar Leute, die auch irgendwie unzufrieden sind, die mir vielleicht dabei helfen ihn zu ermorden, bevor ich ermordet werde.« Einen Freund findet er in dem ihm unterstellten Julius Martialis, der eigentlich auf Caracalla aufpassen soll. Als der gerade mal vom Pferd steigt, um Wasser zu lassen, rammt er ihm einen Dolch in den Leib. Ein anderer Leibwächter bringt darauf den Attentäter mit einer Lanze um, bevor dann noch zwei andere Prätorianer kommen und Caracalla den Rest geben. Drei Tage später wird Macrinus dann zum Kaiser ausgerufen. So etwas nennt man wohl selbsterfüllende Prophezeiung, oder so.

632 – Charibert II., Sohn des fränkischen Königs Chlothar II., wird bei der Aufteilung des Reiches übergangen. Sein Bruder Dagobert I. tritt die Nachfolge im Gesamtreich an, überlässt ihm noch ein Unterkönigreich, lässt ihn dann aber vorsichtshalber doch gleich umbringen, denn wäre ja blöd, wenn er irgendwann doch noch mal auf die Idee kommen sollte, Stunk zu machen.

1271 – Nach rund einmonatiger Belagerung haben die Johanniter die Schnauze voll und übergeben die Burg »Krak des Chevaliers« an Sultan Baibars I. Der Sultan gibt ihnen sogar freies Geleit, obwohl der Brief, der den Johannitern genau das versprochen hatte, eine Fälschung war. »Es reicht ja schon, wenn ihr einfach abhaut«, sagt er. Vermutlich.

1775 – In Kempten wird die letzte »Hexe« auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands zum Tode verurteilt. Anna Maria Schwegelin gibt selbst zu, einen Pakt mit dem Teufel geschlossen zu haben, weswegen alle sagen: »Ja, jut, dit war dit. Verbrennen wäre gut, denk ich ma.« Kurz bevor das Urteil vollstreckt wird, scheint man aber noch einmal nachzudenken und lässt sie am Leben. Sie bleibt zwar in Haft und stirbt dort sechs Jahre später, aber zumindest landet sie nicht auf dem Scheiterhaufen.

1820 – Auf der Kykladeninsel Milos sucht Bauer Georgios Kentrotas nach Steinen zum Bauen. Er findet einen ganz besonders großen Stein, der relativ wohlgeformt aussieht. Das Ding verscherbelt er dann für ein paar Geldstücke an ein paar Franzosen, die nicht glauben können, was er ihnen da anbietet. Über ein paar Stationen landet die Statue, die bald zu den bekanntesten Statuen der Welt gehört, dann schließlich im Louvre. Die »Venus von Milo« kann da heute noch besichtigt werden.

1874 - Im Deutschen Reich wird mit dem Reichsimpfgesetz die Impfung gegen Pocken für Kinder verpflichtend eingeführt, weil es schon damals vermutlich Idioten gab, die meinten: »Wat? Impfen? Da werden die Kinder doch nur gechipt, um uns alle zu kontrollieren!«

1904 – Der Longacre Square in New York, der bis dahin größtenteils von Kutschenmonteuren und Pferdestallungen geprägt war, wird umbenannt. Namensgeber ist das neue Hochhaus der Zeitung »New York Times«. Folgerichtig ist der Platz seitdem als »Times Square« bekannt.

1916 – In Corona, Kalifornien, crasht der Autorennfahrer Bob Burman sein Auto, was ihn, seinen Mechaniker, einen Polizisten und drei weitere Zuschauer umbringt. Daran kann man also sehen, dass Corona auch schon vor 2020 tödlich war.

1924 – In der Türkei wird das Rechtssystem unter Kemal Atatürk überarbeitet. Das islamische Scharia-Gesetz wird abgeschafft, stattdessen orientiert man sich an der Schweiz und Italien. Im Gegensatz zu manchen türkischen Politikern von heute hatte Atatürk nämlich erkannt, dass rund 1400 Jahre alte Gesetze in einer modernen Gesellschaft irgendwie unangebracht sind.

1968 – Flug BOAC 712 vom Flughafen Heathrow nach Sydney muss kurz nach dem Start notlanden. Eine der Turbinen fing Feuer und fiel daraufhin vom Flugzeug ab. Während das Flugzeug brennt, sorgt Stewardess Barbara Jane Harrison dafür, dass die Passagiere sicher nach draußen gelangen. Selbst als ihr quasi schon die Flammen ins Gesicht schlagen, hilft sie noch Passagieren, bis eine Explosion sie schließlich tötet. Posthum erhält sie das Georgs-Kreuz, die höchste zivile Auszeichnung für Tapferkeit  im Vereinigten Königreich und sie ist die einzige weibliche Trägerin, die den Orden für ihre Taten in Friedenszeiten bekommen hat.

2000 – In Hamburg-Altona wird die erste moderne Babyklappe eingeweiht, bei der neugeborene Kinder anonym abgegeben werden können. Ganz neu ist die Idee nicht, denn bereits im 12. Jahrhundert gab es solche Klappen bereits in Italien. Auch in Hamburg hatte man etwas Ähnliches bereits 1709 ausprobiert. Bei der damaligen Drehlade wurden ca. 200 Kinder im Jahr abgegeben. Wegen des großen Erfolgs ließ man es ab 1714 dann aber wieder sein, weil Leute einfach ihre kranken Kinder hineinlegten oder der Meinung waren, dass sie zu arm für das Aufziehen wären. Das wollte die Kirche dann doch nicht unterstützen.

2008 – Die Konstruktion des ersten Wolkenkratzers weltweit, der Windturbinen in sein Design integriert hat, wird beendet. Das Bahrain World Trade Center, kurz BWTC, in Bahrains Hauptstadt Manama ... *kicher* ... Mah Nà Mah Nà .... du duuu du du duuu... äh, was war noch gleich?

2013 – Margaret Thatcher, ehemalige Premierministerin des Vereinigten Königreichs, stirbt in London. Während viele Politiker ihre Rolle in der Geschichte herauskehren, sind einige Normalbürger nicht ganz so entgegenkommend. Manche Menschen tanzen offen auf der Straße und viele laden sich das Lied »Ding-Dong! The Witch Is Dead« als Klingelton auf ihre Handys. Zumindest kann Thatcher wohl von sich behaupten, dass sie niemanden kalt gelassen hat.